Das Prinzip Apfelbaum

Das Prinzip Apfelbaum

Das Prinzip Apfelbaum
3 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Am Wochenende war im Nachbarstädtchen ein Kreativmarkt in der
Stadthalle. Da dieses schöne Angebot jetzt drei Jahre ausfallen
musste, waren alle hocherfreut, dass es in diesem Jahr wieder
losgehen konnte. An vielen Ständen haben Hobbykreative ausgestellt
und angeboten, was sie so in den Wintermonaten gehäkelt, gestrickt,
gefilzt, ausgesägt, bemalt, getöpfert hatten und man sah ihnen das
Vergnügen an, endlich wieder ihre schönen Dinge zu präsentieren.
Einer jungen Frau haben wir beim Wollespinnen zugeschaut, einer
anderen beim Diamond Painting, eine andere hat Teddys und andere
Kuscheltiere genäht und man konnte ihr beim Nähen zuschauen. Eine
sehr alte Dame bot an ihrem Stand wunderbare Tischdecken an, die
sie genäht, bestickt, gepatchworkt hatte und ich habe in Sekunden
eine Mitteldecke gesehen, wunderbar aus vielen Teilen
zusammengenäht, in pastellfarbenem grün und rosé, mit roten Blüten
und feinen Blättern. Sie hat sie mir zurückgelegt, weil wir noch
weiterschlendern und viele andere Stände besuchen wollten. Beim
Abholen dann sind wir ins Gespräch gekommen und sie hat mir
erzählt, dass sie schon immer mit Vergnügen genäht hat und seit 15
Jahren hierherkommt. Und dass ihr Mann im vergangenen Jahr in einem
Hospiz seine letzte Zeit verbracht hat und sie so beeindruckt ist
von Menschen, die in Hospizen ihren Dienst tun und Menschen in
ihrer letzten Lebensphase mit so viel Liebe begleiten. Plötzlich
schaut sie mich an und sagt: "Sind Sie aus Olpe? Da gibt es doch
das Kinderhospiz. Darf ich Ihnen einige Decken schenken, die sie
dann zugunsten des Hospizes verkaufen können?" Ich war ganz gerührt
und verblüfft und dann sehr dankbar und wir haben uns
verabschiedet, als würden wir uns schon lange kennen. Das ist ganz
oft das berühmte Prinzip Apfelbaum: Weil jemand von den Früchten
der Arbeit anderer, Gutes erfahren hat, mag sie oder er ebenso
wieder Gutes tun und Menschen helfen, die es notwendig brauchen.
Gutes und Güte wird nicht weniger, wenn man sie verteilt, sondern
immer mehr. Fluten wir den Tag mit Gutem und mit Güte. Es macht
Spaß.

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