Gott ist immer der Andere

Gott ist immer der Andere

Gott ist immer der Andere
3 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Manchmal ist es gut, etwas nur allein für mich selbst zu tun – habe
ich mir gedacht und habe mich zu einem Einkehrtag für
Kommunionhelfer:innen auf dem Kohlhagen angemeldet. Und am
vergangenen Samstag war ich dort in diesem kleinen Wallfahrtsort,
wo seit 1470 ein kleine Wallfahrt verbürgt ist. Menschen kommen
dorthin, um ihre Freuden und Sorgen zu Gott zu bringen und die
Gottesmutter zu verehren, vor deren kleinem geschnitzten Vesperbild
immer Kerzen brennen. Einkehren bei sich selbst, in der Nähe des
Göttlichen ist dann tatsächlich die eine Seite. Aber die andere
ist, dass es viele Menschen miteinander tun und sich so gegenseitig
im Glauben stärken. Zwei Pallottiner haben durch diesen Tag
geleitet unter dem Thema: Suchend bleibe ich ein Leben lang. Und
nach und nach, im Laufe des Tages konnten wir alle spüren, dass die
Beter der Psalmen mit dem "Gott, Du mein Gott, Dich suche ich" über
die Menschen des Alten Bundes mit Elija, dessen machtvolle
Gottesbilder im leisen Säuseln Gottes in der Stille zerschellt
sind und Maria von Magdala am leeren Grab, deren Trauer und
Tränen im Jubelnden "Ich habe den Herrn gesehen" mündet und wir
durch Sie vom Auferstandenen wissen. Durch sie alle konnten wir
eine Ahnung bekommen, dass dieser Gott immer der Andere ist, als
der den wir suchen, als der, von dem wir Bilder im Kopf und im
Herzen haben, als der zu dem wir als Kinder beten gelernt haben.
Gott ist immer der Andere – und deshalb ist es gut, immer wieder
nach ihm zu suchen und sich überraschen zu lassen, wenn wir den
ganz Anderen finden. Den Gott Jesu Christi, den liebenden Vater,
den Geist der uns belebt und begeistert, den Menschen neben mir,
der vom Erleben mit diesem Gott erzählt und alle ringsum sprachlos
macht und beeindruckt und bestärkt. Und es gibt in diesem Suchen
noch eine ganz andere Seite, die manchmal vergessen wird: Gott ist
immer auf der Suche nach uns und will uns finden, so wie wir sind:
im komplizierten Alltag, im anstrengenden Beruf, in der Sehnsucht
nach Liebe und Glück, in allem Leid und im Scheitern. Bleiben
wir auf der Suche und lassen wir uns finden.

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