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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ambrosius von Mailand, an den die Kirche heute denkt, gehört zu den
großen Kirchenvätern, den vier lateinischen Kirchenlehrern der
Spätantike. Er war aber zunächst Jurist und im Dienst des Kaisers
und ungetauft. Als Politiker und Statthalter des Kaisers war er
sehr geachtet, weil er Gerechtigkeit und Milde walten ließ und auf
Ausgleich bedacht war. Und weil es damals um die Irrlehre des
Arianismus ging, und die Christen in Mailand sehr gespalten waren,
eilte er zur großen Versammlung der Christen in der Mailänder
Basilika, weil er Tumulte befürchtet hat und ausgleichen wollte.
Aber die Christen waren in der Basilika, um den neuen Bischof zu
wählen. Und dann fiel die Wahl auf Ambrosius. Ihm hat man
zugetraut, in den Richtungsstreitigkeiten der damaligen Kirche zu
vermitteln. Er sah sich allerdings in keiner Weise auf ein solches
Amt vorbereitet: Er befand sich als Katechumene noch in der
Vorbereitung auf die Taufe. Er musste ohnehin erst seinen
Dienstherrn fragen, schließlich befand er sich ja in kaiserlichem
Dienst, den er nicht ohne Rücksprache quittieren konnte. Erst auf
kaiserliche Intervention hin nahm Ambrosius das angetragene Amt an.
Innerhalb einer Woche empfing er die Sakramente der Taufe und der
Weihe zum Diakon und zum Priester, so dass seiner Bischofsweihe
nichts mehr im Weg stand. Das finde ich sehr spannend. Mir ist
schon klar, dass sich die Art und Weise der Auswahl und Ausbildung
der Kleriker über die Jahrhunderte entwickelt hat. Aber an
Ambrosius sieht man sehr deutlich, dass es ja auch heute vielleicht
wieder anders gehen könnte. Spannend. Und es gibt von ihm einige
sehr interessante Aussagen, die selbst 1600 Jahre später, für das
Leben als Christen, immer noch gültig sind. Er sagt zum
Beispiel: Wissenschaft ohne Handeln - ich weiß nicht, ob es
eher Ballast ist. Oder: Es ist nicht genug, wohlwollend gesinnt zu
sein, man muss auch wohltun. Und für unsere Zeit wieder hochaktuell
ist die Aussage: Wer Unrecht von seinen Mitmenschen nicht abwehrt,
ist ebenso schuldig wie jener, der es begeht. Da haben wir aber
echt zu tun. Das könnte Programm sein für mehr als eine
Adventszeit.
großen Kirchenvätern, den vier lateinischen Kirchenlehrern der
Spätantike. Er war aber zunächst Jurist und im Dienst des Kaisers
und ungetauft. Als Politiker und Statthalter des Kaisers war er
sehr geachtet, weil er Gerechtigkeit und Milde walten ließ und auf
Ausgleich bedacht war. Und weil es damals um die Irrlehre des
Arianismus ging, und die Christen in Mailand sehr gespalten waren,
eilte er zur großen Versammlung der Christen in der Mailänder
Basilika, weil er Tumulte befürchtet hat und ausgleichen wollte.
Aber die Christen waren in der Basilika, um den neuen Bischof zu
wählen. Und dann fiel die Wahl auf Ambrosius. Ihm hat man
zugetraut, in den Richtungsstreitigkeiten der damaligen Kirche zu
vermitteln. Er sah sich allerdings in keiner Weise auf ein solches
Amt vorbereitet: Er befand sich als Katechumene noch in der
Vorbereitung auf die Taufe. Er musste ohnehin erst seinen
Dienstherrn fragen, schließlich befand er sich ja in kaiserlichem
Dienst, den er nicht ohne Rücksprache quittieren konnte. Erst auf
kaiserliche Intervention hin nahm Ambrosius das angetragene Amt an.
Innerhalb einer Woche empfing er die Sakramente der Taufe und der
Weihe zum Diakon und zum Priester, so dass seiner Bischofsweihe
nichts mehr im Weg stand. Das finde ich sehr spannend. Mir ist
schon klar, dass sich die Art und Weise der Auswahl und Ausbildung
der Kleriker über die Jahrhunderte entwickelt hat. Aber an
Ambrosius sieht man sehr deutlich, dass es ja auch heute vielleicht
wieder anders gehen könnte. Spannend. Und es gibt von ihm einige
sehr interessante Aussagen, die selbst 1600 Jahre später, für das
Leben als Christen, immer noch gültig sind. Er sagt zum
Beispiel: Wissenschaft ohne Handeln - ich weiß nicht, ob es
eher Ballast ist. Oder: Es ist nicht genug, wohlwollend gesinnt zu
sein, man muss auch wohltun. Und für unsere Zeit wieder hochaktuell
ist die Aussage: Wer Unrecht von seinen Mitmenschen nicht abwehrt,
ist ebenso schuldig wie jener, der es begeht. Da haben wir aber
echt zu tun. Das könnte Programm sein für mehr als eine
Adventszeit.
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