Es lohnt sich, sich für Menschen einzusetzen
Es lohnt sich, sich für Menschen einzusetzen
3 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Ab 2015 im Sommer hatten wir im Konvent eine geflüchtete ägyptische
Familie bei uns. Sie waren und sind koptische Christen und mussten
unter der Regierungszeit der Muslimbrüder in Ägypten fliehen, da
sie nicht zum Islam konvertieren wollten. Dreieinhalb Jahre haben
Mutter, Vater und die beiden Jungs bei uns gelebt. Es waren
wunderbare, stressige, vielfältige Jahre mit allem, was die Sorge
für Geflüchtete so ausmacht: Schule und Kita für die Kinder,
Sprachkurse für die Eltern, unglaublich viele Behördengänge für
alles und Jedes, immer wieder Angst, dass die Erlaubnis zum Bleiben
nicht verlängert wird, Krankheiten, eine Ausbildung, die
abgebrochen werden musste, Probleme in der Ehe, der pubertierende
Sohn und so weiter. Seit drei Jahren haben sie eine eigene Wohnung,
die Jungs kommen in der Schule supergut klar, haben Freunde und
Hobbies, die Eltern haben feste Anstellungen in passenden Berufen
und brauchen keinerlei Hilfen mehr. Und am Sonntag waren sie, rein
zufällig in der Nähe und wir haben sie reingebeten und einen
köstlichen Kaffeeklatsch zusammen sehr genossen. Der Kleine hat
einen Muffin nach dem anderen gegessen, wo er doch früher immer
nach einem halben Plätzchen satt war, Papa hat seine Krankheiten
überwunden und ist fit und gesund, der große Sohn achtet auf sein
Outfit, seine Frisur und seinen Body und ist ein höflicher,
freundlicher junger Mann geworden, und die Mama ist froh und
glücklich über alles, was sie zusammen geschafft haben und ist
stolz auf ihre drei Männer und alles, was sie fern der Heimat
erreicht haben. Ja es war viel Arbeit auch für uns Schwestern mit
allem, was so dranhing und wir haben manches Stoßgebet zum Himmel
geschickt, wenn mal wieder alles schief zu gehen drohte. Aber sie
jetzt so zu sehen, die es geschafft haben, ein unglaubliches,
verfolgtes und nicht mehr lebbares Leben hinter sich zu lassen,
völlig neu anzufangen in einem Land, dessen Sprache sie nur von ein
paar Kursen an der Uni kannten, das ist schon wirklich schön. Und
wir sind auch ein bisschen stolz und zufrieden, wenn wir sie
erleben und fühlen uns ein bisschen wie die Omas, die wir
altersmäßig ja waren, die mit der Entwicklung ihrer Enkel sehr
zufrieden sind. Es lohnt sich immer, sich für Menschen einzusetzen,
die eine Heimat, Geborgenheit und liebende Herzen suchen und finden
möchten.
Familie bei uns. Sie waren und sind koptische Christen und mussten
unter der Regierungszeit der Muslimbrüder in Ägypten fliehen, da
sie nicht zum Islam konvertieren wollten. Dreieinhalb Jahre haben
Mutter, Vater und die beiden Jungs bei uns gelebt. Es waren
wunderbare, stressige, vielfältige Jahre mit allem, was die Sorge
für Geflüchtete so ausmacht: Schule und Kita für die Kinder,
Sprachkurse für die Eltern, unglaublich viele Behördengänge für
alles und Jedes, immer wieder Angst, dass die Erlaubnis zum Bleiben
nicht verlängert wird, Krankheiten, eine Ausbildung, die
abgebrochen werden musste, Probleme in der Ehe, der pubertierende
Sohn und so weiter. Seit drei Jahren haben sie eine eigene Wohnung,
die Jungs kommen in der Schule supergut klar, haben Freunde und
Hobbies, die Eltern haben feste Anstellungen in passenden Berufen
und brauchen keinerlei Hilfen mehr. Und am Sonntag waren sie, rein
zufällig in der Nähe und wir haben sie reingebeten und einen
köstlichen Kaffeeklatsch zusammen sehr genossen. Der Kleine hat
einen Muffin nach dem anderen gegessen, wo er doch früher immer
nach einem halben Plätzchen satt war, Papa hat seine Krankheiten
überwunden und ist fit und gesund, der große Sohn achtet auf sein
Outfit, seine Frisur und seinen Body und ist ein höflicher,
freundlicher junger Mann geworden, und die Mama ist froh und
glücklich über alles, was sie zusammen geschafft haben und ist
stolz auf ihre drei Männer und alles, was sie fern der Heimat
erreicht haben. Ja es war viel Arbeit auch für uns Schwestern mit
allem, was so dranhing und wir haben manches Stoßgebet zum Himmel
geschickt, wenn mal wieder alles schief zu gehen drohte. Aber sie
jetzt so zu sehen, die es geschafft haben, ein unglaubliches,
verfolgtes und nicht mehr lebbares Leben hinter sich zu lassen,
völlig neu anzufangen in einem Land, dessen Sprache sie nur von ein
paar Kursen an der Uni kannten, das ist schon wirklich schön. Und
wir sind auch ein bisschen stolz und zufrieden, wenn wir sie
erleben und fühlen uns ein bisschen wie die Omas, die wir
altersmäßig ja waren, die mit der Entwicklung ihrer Enkel sehr
zufrieden sind. Es lohnt sich immer, sich für Menschen einzusetzen,
die eine Heimat, Geborgenheit und liebende Herzen suchen und finden
möchten.
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