Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Christus hat nur unsere Hände
3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Wir lesen im Moment im Noviziatsunterricht das Buch: "Wir können
auch anders – Beitrag der Orden zum Synodalen Weg und für die
Zukunft der Kirche." Es sind Beiträge von Ordensleuten, die zur
Synodalversammlung gehören und sehr kluge, vielfältige und klare
Statements zu den vielen Fragen von Macht und Ämterteilung, von
Sexualität und gelebter Liebe, von Mitbestimmung und Leitung durch
Frauen. Viele der Beiträge lassen uns zu kontroversen Debatten
kommen und sehr viele sehr unterschiedliche Betrachtungsweisen zu
den einzelnen Themen kommen zu Wort. Mir ist wichtig, dass wir
Christen in den vielfältigen Themen unserer Kirche auf dem
laufenden bleiben und uns auseinandersetzen mit dem, was neu werden
will und keinen Aufschub mehr duldet. Spannend war unser Gespräch
nach einem Artikel, in dem Schwestern aus Frankfurt ihre soziale
Pastoral beschreiben. Ich kann das Gotteshaus, die Kirche als
Gebäude als das „Wohnzimmer Jesu“ beschreiben und dort nur
zulassen, dass er angebetet und verherrlicht und im Gottesdienst
gefeiert wird. Ich kann diese gleiche Kirche aber zusätzlich als
Raum verstehen, der offen ist für alle Menschen, die Rat und Hilfe,
Kleidung und Speise brauchen und also Kühlschränke mit
Lebensmitteln, Garderoben mit gut erhaltener Kleidung, Tische und
Stühle und Kaffee und Tee anbieten, damit Menschen das Haus Gottes
auch als Haus der Menschen und für Hilfe in Not und Sorgen
erfahren. Ein Text aus dem 15. Jahrhundert sagt das schon ganz
deutlich: Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine
Arbeit heute zu tun. Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um
Menschen auf seinen Weg zu führen. Christus hat keine Lippen, nur
unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen. Er hat keine Hilfe,
nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen. Wenn
unsere Gotteshäuser Beides sind, heilige Orte der Anbetung Gottes
und Orte der Zuwendung und Hilfe für die Menschen, dann kann
Christsein in seiner ganzen wunderbaren Fülle deutlich werden.

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