Wer auf Gott vertraut, kann gelassen bleiben!

Wer auf Gott vertraut, kann gelassen bleiben!

Wer auf Gott vertraut, kann gelassen bleiben!
3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Seit gestern bin ich in unserem Schwesternaltenheim mit einem Teil
der Schwestern auf dem Weg der Exerzitien. Es ist üblich bei uns
vor Jubiläumsfeierlichkeiten, die man zusammen feiern möchte,
zusammen nachzudenken, zu beten, Rückschau und Vorschau zu halten.
So ist hier also am ersten Tag die Frage, wie hat mein Glaubens-
und Ordensweg begonnen? Wer hat mich begleitet? Wer hat mir
geholfen, meinen Weg zu finden? Die Schwestern erinnern sich an
abenteuerliche Geschichten: die einen, die ganz selbstverständlich
selbst entschieden haben und sich von nichts und niemanden
aufhalten ließen. Dann gibt es die, die lange gesucht haben und
einfach nicht genau wussten, was sie selbst wollen und auch die,
die angesprochen worden sind und ihnen plötzlich ein Licht
aufgegangen ist. Eine Schwester hat erzählt, dass sie ihre Mutter
besucht hat, die zu einer Kur war. Eine der Schwestern, die dort
die Station geleitet hat, hat ihr alles gezeigt und sie dann
gefragt, ob das nicht auch etwas für sie sei, Franziskanerin zu
werden und Gott und den Menschen zu dienen. Und sie sagt: „Da ist
mir wirklich ein Licht aufgegangen. Ich hatte diese Weise zu leben,
nie vorher in Betracht gezogen und jetzt war mir plötzlich alles
klar“. Eine andere Schwester hat erst noch die jüngeren Geschwister
betreut, da die Mutter gestorben war. Erst als der Vater wieder
geheiratet hat, durfte sie eintreten. Und die Schwestern erzählen,
dass ihnen oft erst sehr viel später bewusst geworden ist, wie Gott
ihre Wege geleitet und sie durch Menschen geführt hat. Und die
Konsequenz ist bei vielen dieser sehr betagten Schwestern, Gott
immer noch mehr zu loben und zu danken und gar nicht genug staunen
zu können über das, was sie in seiner Nachfolge erlebt und
miteinander gelebt haben. Und wenn ich „junges Ding“, wie die
Schwestern scherzhaft sagen, dann bedenke, was diese Schwestern
erlebt haben: die also im Zweiten Weltkrieg und den schwierigen
Nachkriegsjahren groß geworden sind, die in sehr armen
Verhältnissen Krankenhäuser und andere Einrichtungen wieder mit
aufgebaut haben, die Währungsreformen und politische Veränderungen
erlebt haben, dann staune ich umso mehr über ihre Gelassenheit und
stille Freude. Aber wahrscheinlich geht das auch vielen anderen
alten Menschen so: Wer in seinem Leben immer mehr auf Gott sein
Vertrauen setzt, der kann heiter und gelassen bleiben, egal was
kommt.  

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