Komm, folge mir nach!

Komm, folge mir nach!

Komm, folge mir nach!
3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Es gibt so Jobs, die sind nicht sehr angesehen: Müllmänner,
Straßenreiniger, Putzfrauen, Servicekräfte und noch viele andere.
Man braucht sie sehr, aber man schreibt ihnen nicht unbedingt
positive Fähigkeiten und Eigenschaften zu. Zur Zeit Jesu in
Palästina waren es die Zollpächter. Sie hatten quasi einen Job bei
der Besatzungsmacht und trieben für sie Steuern und Zölle ein.
Wahrscheinlich waren sie relativ gebildet und kannten sich mit
Rechnungstellung und Rechtschreibung aus. Damit sie besser leben
konnten, sagte man ihnen wahrscheinlich nicht zu Unrecht nach, dass
sie immer wieder betrogen haben, in ihre eigene Tasche
gewirtschaftet und in kriminelle Machenschaften verwickelt waren.
Von der dortigen Bevölkerung wurden sie gemieden und geächtet, oder
für eigene Machenschaften genutzt. Und mitten hinein in seine gut
gehenden Geschäfte kommt Jesus, sieht Matthäus da sitzen und sagt
zu ihm: „Komm, folge mir nach“. Und im Evangelium steht dann der
lapidare Satz: und er stand auf und folgte ihm. Wir können uns das
Drama um diese kurze Szene gar nicht genug ausmalen: So einen
beruft der Meister? Ausgerechnet den? Wie kann man nur? Und dann
später, als Jesus auch noch mit ganz vielen Zöllnern und Sündern
zusammen sitzt und isst und seinen Kritikern sagt: "Ich bin nicht
gekommen, die zu berufen, die ihr für die Richtigen haltet, sondern
ich bin gekommen, um Sünder zu berufen, damit ihr lernt, was
Barmherzigkeit wirklich bedeutet". Das hat gesessen: damals und
heute auch. Nicht die High Society in Kirche und Gesellschaft ist
die Maßgebende für Jesus, sondern die, die sich selbst für viel zu
klein, viel zu unbedeutend, mit viel zu wenig gesehenen Berufen und
Fähigkeiten sehen, die genau wissen, was sie schon so alles
verbockt haben. „Komm, folge mir nach!“, hören wir und gehören zu
denen, denen Jesus mehr zutraut, weil er Barmherzigkeit und
Vergebung nicht nur predigt, sondern auch lebt. Im Epheserbrief
heute heißt es sehr erhaben: Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde ohne
Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen
Gottes. Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten
gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst. Lasst uns doch
einfach so leben.

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