Hoffen wir auf eine Zukunft bei Gott!

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3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Heute Mittag ist die Beerdigung einer unserer alten Mitschwester.
Sie war eine sehr liebevolle Frau, die sich ihr Leben lang als
Krankenschwester um Kranke, ihre Angehörigen und um die
Mitarbeiterinnen auf der Station gekümmert hat. Es wird also ein
Requiem geben, danach die Beisetzung, und anschließend das
gemeinsame Kaffeetrinken der Beerdigungsgäste und der Schwestern.
Und am Montag ist die Beerdigung der Queen, die am 8.9. mit 96
Jahren gestorben ist. Und was tun Ihre Landsleute? Seit vorgestern
Abend stehen Sie Schlange. Ja, wirklich. Sie stehen stundenlang in
der Schlange, um am Sarg ihrer Königin vorbei zu gehen und ihr die
Ehre zu erweisen. Die Vorhersage gestern Abend war, dass es
durchschnittlich 30 Stunden dauern wird, bis die Anstehenden den
Sarg erreichen und sich kurz verneigen werden. Viele sagen, wir
stehen in einer Schlange und es ist urkomisch britisch. Die
Schlange ist Meilen hinter uns und Meilen vor uns, aber wir stehen
hier einfach alle. Ich glaube nicht, dass es irgendjemanden etwas
ausmacht. Und ein 20-jähriger meint ganz gelassen: Sie war
irgendwie die Oma Europas. Sie hat 70 Jahre ihres Lebens für ihr
Land gegeben und Europa Stabilität gebracht. Da könne man doch mal
wohl einiges an Stunden aufwenden, um ihr Respekt zu zollen und
Dank zu sagen. Ich finde es ehrlich gesagt in beiden Fällen sehr
angemessen, wie mit einer Verstorbenen umgegangen wird. Aber ich
bin echt froh, dass Schwester Gertrud eine einfache Franziskanerin
war, die zur Ehre Gottes ihren Dienst für die Menschen getan hat.
Ich muss nicht viele Stunden anstehen, um ihr Respekt zu erweisen.
Ein liebevoller Totenbrief und schöne Geschichten aus gemeinsam
Erlebtem haben die gleiche Wirkung: Ehrfurcht und Dankbarkeit. Ein
bisschen Traurigkeit, weil sie nicht mehr unter uns ist, und ein
Zusammenkommen und an sie denken. Und das alles in der Hoffnung auf
die Zukunft bei Gott, an den beide, Schwester Gertrud und die
Queen, sehr überzeugt geglaubt haben.

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