Nicht zu schnell urteilen!

Nicht zu schnell urteilen!

Nicht zu schnell urteilen!
3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Gestern ging es mir wie allen, die aus dem Urlaub, von einer Reise
oder einem längeren Aufenthalt von außerhalb des eigenen Haushaltes
zurückgekommen sind. Wir haben alle unsere Rucksäcke ausgeräumt und
die Wäsche in den Waschraum gelegt. Und heute dann sortieren nach
hell und dunkel, 30 Gradwäsche und Baumwolle und so weiter. Und
dann loslegen und der Waschmaschine eifrig zu tun geben. Was beim
Wäschesortieren notwendig ist, um keine Verfärbungen oder andere
böse Überraschungen zu erleben, ist manchmal im realen Leben nicht
ganz so einfach. Unser Gehirn ist ziemlich gut darauf trainiert,
das, was wir sehen und hören, riechen, erspüren und ertasten,
einzuordnen und zu sortieren. Aber damit dabei am Ende nicht
sorgfältig in Schubladen aufgeräumte Informationen und
Einschätzungen über Menschen und Handlungen herauskommen, muss ich
selber nochmal gut darüber schauen. Und da ist dann Verstand,
Bildung, Erziehung und auch Glaube, Hoffnung und Liebe gefragt. Zu
schnell urteilen wir sonst über die Dinge, die passieren. So in
diesen Tagen, als wir zurückkamen. In unserer Kapelle, die über den
Tag geöffnet ist, war ein Stuhl ziemlich deftig zerbrochen.
Mutwillig zerstört? Von stark übergewichtigen Menschen demoliert?
Will uns jemand Böses? Nach allem hin und her überlegen und denken,
sollten wir die Kapelle geschlossen lassen? Nein, auf keinen Fall.
Wir lassen den Stuhl reparieren und die Kapelle offen. Sich nicht
im Alltag von vorschnellen Einsortierungen und Vermutungen und
komischen Sachen verwirren lassen, sondern mit einer guten Portion
Humor, Realitätssinn und Liebe in den Tag gehen, ist eine gute
Übung. Oft klären sich dann die Dinge, die uns verwirrt oder
ärgerlich gemacht haben von selbst. Ich bin gespannt, ob jemals
herauskommen wird, wie unserem Kapellenstuhl das Bein abgebrochen
ist.

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