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Beschreibung
vor 2 Jahren
Ich habe in den letzten Wochen immer mehr Berichte aus China gehört
und gelesen. Im Land, in dem das Coronavirus entdeckt worden ist,
geht große Panik um. Nicht unbedingt von den Menschen, den
Einwohnern selber, sondern von den Machthabern der kommunistischen
Partei. Sie haben berechtigte Angst, dass die Einwohner merken,
dass auch die kommunistische Partei nicht allmächtig ist. Für uns
Europäer ist es undenkbar, wie in China mit den Menschen in dieser
Coronakrise umgegangen wird: Millionenstädte werden abgeriegelt und
die Menschen eingesperrt. Rigorose Polizei und sogenannte
Nachbarschaftskomitees sorgen für Abschreckung und Einhaltung der
Regeln. Menschen sterben in den Wohnungen an allen möglichen
Krankheiten, weil sie nicht ins Krankenhaus gelassen werden.
Zehntausende werden unter katastrophalen Bedingungen in
Quarantänekrankenhäuser gesteckt, die in Flugzeughangars und
Messehallen eingerichtet werden. Babys und Kleinkinder werden von
ihren Eltern getrennt und von viel zu wenig Mitarbeiterinnen
notdürftig versorgt. Die Machthaber bitten die Menschen, nach
italienischem Vorbild, ihnen zu Ehren von den Balkonen zu singen -
die Videos von den stattdessen nächtlichen Schrei-Orgien in den
Städten werden schnellstens von der Zensurbehörde gelöscht.
Menschen gelten in China nichts, sie sind nur Verfügungsmasse der
Herrschenden und die und der Einzelne hat keinerlei Bedeutung, es
sei denn als Rädchen in der Maschine der Ökonomie. Es ist zutiefst
erschreckend das zu sehen und sich vorzustellen. Von Heinrich Böll
gibt es einen Satz, der mir in diesem Zusammenhang noch mal
deutlich macht, woraus wir hier leben. Er hat einmal gesagt:
„Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten
heidnischen vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt
für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel und
Kranke, Alte und Schwache, und mehr noch als Raum gab für sie:
Liebe für die, die in der heidnischen wie gottlosen Welt nutzlos
erschienen und erscheinen.“ Bei allem Trabbel in unserer Kirche,
bei allen Problemen in unseren Gemeinden: die Sorge für die Alten,
die Kranken und Schwachen, die Flüchtlinge und die Fremden stehen
hoch im Kurs und werden von vielen Hunderttausend Menschen jeden
Tag getan. Aus Nächstenliebe und aus Verantwortung für die
Mitmenschen. Das macht den Unterschied. Seien wir sehr dankbar
dafür.
und gelesen. Im Land, in dem das Coronavirus entdeckt worden ist,
geht große Panik um. Nicht unbedingt von den Menschen, den
Einwohnern selber, sondern von den Machthabern der kommunistischen
Partei. Sie haben berechtigte Angst, dass die Einwohner merken,
dass auch die kommunistische Partei nicht allmächtig ist. Für uns
Europäer ist es undenkbar, wie in China mit den Menschen in dieser
Coronakrise umgegangen wird: Millionenstädte werden abgeriegelt und
die Menschen eingesperrt. Rigorose Polizei und sogenannte
Nachbarschaftskomitees sorgen für Abschreckung und Einhaltung der
Regeln. Menschen sterben in den Wohnungen an allen möglichen
Krankheiten, weil sie nicht ins Krankenhaus gelassen werden.
Zehntausende werden unter katastrophalen Bedingungen in
Quarantänekrankenhäuser gesteckt, die in Flugzeughangars und
Messehallen eingerichtet werden. Babys und Kleinkinder werden von
ihren Eltern getrennt und von viel zu wenig Mitarbeiterinnen
notdürftig versorgt. Die Machthaber bitten die Menschen, nach
italienischem Vorbild, ihnen zu Ehren von den Balkonen zu singen -
die Videos von den stattdessen nächtlichen Schrei-Orgien in den
Städten werden schnellstens von der Zensurbehörde gelöscht.
Menschen gelten in China nichts, sie sind nur Verfügungsmasse der
Herrschenden und die und der Einzelne hat keinerlei Bedeutung, es
sei denn als Rädchen in der Maschine der Ökonomie. Es ist zutiefst
erschreckend das zu sehen und sich vorzustellen. Von Heinrich Böll
gibt es einen Satz, der mir in diesem Zusammenhang noch mal
deutlich macht, woraus wir hier leben. Er hat einmal gesagt:
„Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten
heidnischen vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt
für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel und
Kranke, Alte und Schwache, und mehr noch als Raum gab für sie:
Liebe für die, die in der heidnischen wie gottlosen Welt nutzlos
erschienen und erscheinen.“ Bei allem Trabbel in unserer Kirche,
bei allen Problemen in unseren Gemeinden: die Sorge für die Alten,
die Kranken und Schwachen, die Flüchtlinge und die Fremden stehen
hoch im Kurs und werden von vielen Hunderttausend Menschen jeden
Tag getan. Aus Nächstenliebe und aus Verantwortung für die
Mitmenschen. Das macht den Unterschied. Seien wir sehr dankbar
dafür.
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