Der Markustag und seine Bräuche

Der Markustag und seine Bräuche

Der Markustag und seine Bräuche
3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Heute denken wir mit der Kirche weltweit an den Evangelisten
Markus. Die biblische Forschung weiß, dass er und seine
Mitschreibenden das erste Evangelium verfasst haben. Er konnte sich
wohl nicht auf Vorbilder stützen, sondern musste selbst schauen,
wie er den Wust an Zeugnissen, an Erinnerungen, an Erlebtem
sortiert bekommt. Und er tut das in sehr einzigartiger Weise. Er
verweist in seinen 16 Kapiteln auf den Kreuzestod Jesu und sein
Erlösungswerk. Es ist also ein langer Prolog, der immer näher an
das Erlösungswerk heranführt. Unsere heutige Lesung aus dem 1.
Korintherbrief sagt es, aus Sicht des Paulus sehr deutlich. Da
steht: „Ich erinnere euch, Brüder und Schwestern, an das
Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es
ist der Grund, auf dem ihr steht. Durch dieses Evangelium werdet
ihr gerettet.“ Ohne den Glauben an das Evangelium vom
Auferstandenen gäbe es keine christliche Zukunftsbotschaft und kein
Wachstum der Kirche weltweit über die zwei Jahrtausende. Ein
bisschen zeigt sich dieses Verständnis vom Wachsen und Werden auch
noch in alten Bräuchen, die am Markustag gehalten werden. Ich kenne
noch die Markusprozession um gutes Wetter und gute Ernte, obwohl es
ja noch so früh im Jahr ist und oftmals die Saat erst ausgebracht
worden ist. Aber die Saat muss ausgebracht und gehütet werden,
damit sie wachsen kann, um eine gute Ernte zu bringen – an Brot und
an Leben. Die Prozessionen am Markustag lösten ursprünglich
heidnisch-römische Stadtprozessionen ab. Der Heilige Markus gilt
als „Wetterherr“ und Schutzheiliger gegen Hagel, Blitz und
Unwetter. Er wird für gutes Wetter und gute Ernte angerufen. Mit
der Liturgiereform nach dem Zweiten Vaticanum wurden die
Markusprozessionen offiziell für die Weltkirche abgeschafft. In
vielen Orten weltweit gibt es sie jedoch bis heute. Sie bilden den
Auftakt zu den Bittprozessionen vor Christi Himmelfahrt, die quasi
dem Sohn, der in den Himmel auffahren wird, alle unsere Bitten
mitgeben will.

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