Die Wunden unserer Zeit

Die Wunden unserer Zeit

Die Wunden unserer Zeit
3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Wir haben heute den Freitag in der Osterwoche. Vor einer Woche war
Karfreitag, das Gedenken der Liebe Gottes, die so stark ist, dass
sie selbst vor Leid, Kreuz und Tod nicht zurückgeschreckt ist. In
einem Lied, dass ich sehr gern mag, werden die fünf Wunden Jesu
besungen. Da heißt es: „Die heiligen fünf Wunden, die werden nicht
verbunden, sie glühen und blühen in unsrer Zeit, die heiligen fünf
Wunden, die werden nicht verbunden, sie sprengen sie sprengen die
dunkle Zeit“. Als Jesus, der Auferstandene den Jüngern begegnet,
sind seine Wunden sichtbar geblieben. Am deutlichsten wird es für
Thomas, der das sogar einfordert: "Wenn ich nicht meine Finger in
seine Wunden legen kann ...". Die Wunden Jesu sind nicht weg, sie
sind nicht im Grab geblieben, weggezaubert in dem Wunder der
Auferstehung, sie sind da und sind im Moment deutlich vor unseren
Augen: Die Wunden der vielen Kranken weltweit, und derer, die sie
pflegen und sich darin aufreiben, die Wunden derer, die in den
Kriegen verletzt und verwundet werden, die Wunden der missbrauchten
und geschändeten Kinder und Erwachsenen, die Wunden der Hungernden
und unter Naturkatastrophen Leidenden, die Wunden der Einsamen,
Obdachlosen und Alleingelassenen. Es ist sinnlos, die
millionenfachen Wunden der Menschen zu ignorieren oder mit
Hallelujagesängen zu übertünchen. Die Wundmale, die Jesus
geschlagen wurden, sind die der ganzen Welt. Weil wir aber glauben
dürfen, dass diese Wunden eben nicht das Letzte und ewig bleibende
sind. Weil wir von den Zeugen der Auferstehung wissen, dass Jesus
mit den verklärten, den angenommenen Wunden auferstanden ist,
können wir glauben, dass auch heute alle Verwundungen der Welt
durch Gott geheilt werden können. Und wir haben den Auftrag Jesu,
uns in seinem Namen der verwundeten Mitmenschen anzunehmen und zu
helfen, zu tragen und Leiden zu lindern.  

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