Von der Trauer zur Auferstehung

Von der Trauer zur Auferstehung

Von der Trauer zur Auferstehung
3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Eine der zauberhaften Ostergeschichten im Neuen Testament ist die
um Maria Magdalena. Sie geht, von Kummer und Liebe getrieben am
frühen Ostermorgen zum Grab, macht sich Gedanken, wie sie den Stein
wegbekommen soll, der das Grab verschließt und ist dann völlig
verwirrt, weil der Stein weggerollt ist. Sie rennt zu Petrus und
Johannes, die lassen sie einfach stehen und rennen selbst zum Grab,
sehen die Tücher zusammengefaltet und ordentlich, kapieren aber
überhaupt nichts „Er sah, und glaubte“, heißt es zwar über
Johannes, aber was er glaubte, ist da nicht zu lesen. Und dann
gehen sie verwundert nach Hause und lassen Maria wieder stehen. Und
was macht Maria? Sie steht am Grab und weint aus Trauer über den
schrecklichen Tod Jesu, aus Kummer über all das Schreckliche der
letzten Tage, aus Liebe zu ihrem Rabbuni. Und sie beugt sich ins
Grab und sieht die Engel. Und einer fragt sie, warum sie denn
weint. Und sie sagt: „Man hat meinen Herrn weggenommen und wir
wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.“ Und dann sieht sie Jesus.
Sie ist aber vor Trauer so blind, dass sie ihn nicht erkennt und
denkt, es sei der Gärtner. Und auch Jesus fragt sie zartfühlend:
„Wen suchst Du? Warum weinst Du?“ Und sie erklärt ihm ihre
Sehnsucht. Und dann ruft Jesus sie beim Namen: „Maria!“ Und da
gehen ihr die verheulten Augen auf und sie erkennt ihren Rabbuni.
Und Jesus gibt ihr, der Frau den Auftrag, zu den Jüngern zu gehen
und alles zu berichten und über ihn Zeugnis zu geben. Und sie rennt
und berichtet den Aposteln: „Ich habe den Herrn gesehen. Ich, die
Frau und ich habe die beste Botschaft der Welt für Euch und für
alle: Der Tod ist nicht das Ende, nicht das Letzte, nicht der
Schrecken ein Leben lang. Der Tod ist nur der Durchgang.
Auferstehung ist angesagt und ganz neues Leben“. Maria ist die
Erste, die den Auferstandenen gesehen hat, Apostolin der Apostel,
hat Papst Franziskus sie deshalb endlich genannt. Vielleicht können
nur Menschen in tiefer Trauer, mit verweinten Augen wegen eines
Verlustes in Verzweiflung wegen der Situation, in der man im Moment
leben muss, und mit sehnsuchtsvoller Liebe zu den Menschen, zu
denen man im Moment nicht gehen kann, den Auferstandenen sehen und
ihn erkennen und dann von ihm erzählen.

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