Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Eigentlich ist es absurd, dass das Zeichen für uns Christen seit
über 2000 Jahren ein antikes Folterinstrument ist. Eine Kreuzigung,
das war die schlimmste Todesstrafe, die die Römer parat hatten.
Wurde man ans Kreuz geschlagen, so trat der Tod meist erst nach
mehreren Tagen ein. Eine beliebte Hinrichtungsmethode für Sklaven
und Aufständische, die jeden abschrecken sollte, der einen
Gekreuzigten sah. Dass das Kreuz das Symbol der Christen geworden
ist, das ist auch damals schon auf Unverständnis gestoßen. Paulus
schreibt, dass das Kreuz für Juden ein Ärgernis sei, für Heiden
eine Torheit. Und dieses Folterinstrument tragen wir um den Hals,
hängen es in unsere Kirchen, und heute am Karfreitag verehren wir
es sogar. Den heutigen Lesungstext aus dem Buch Jesaja, den hat der
biblische Autor lange vor Jesu Zeit geschrieben. Aber er beschreibt
ziemlich gut, wie Jesus wohl ausgesehen haben muss, als er am Kreuz
hing. Da heißt es: Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt
sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr
die eines Menschen. Aber dieser gebrochene Mensch am Kreuz, der ist
es, von dem wir sagen: Das ist unser Erlöser. Denn in diesem
scheußlichen Anblick der Kreuzigung wird deutlich: Am Karfreitag
geht Gott dorthin, wo man ihn am wenigsten erwarten würde. In die
tiefsten, furchtbarsten Abgründe der Menschheit. Man könnte sagen:
Gott geht ins Gegenteil seiner selbst. Das Leben geht in den Tod.
Dadurch wird der Tod nicht umgangen. Aber er bekommt durch den
Karfreitag eine neue Dimension. Der Tod ist nicht mehr das
schreckenvolle Ungewisse. Sondern im Tod erwartet uns Gott. Die
Karfreitagsliturgie lässt einen oft unzufrieden zurück. Denn sie
betont das Grauen und die Angst, die Jesus durchlitten hat. Und das
ist wichtig, denn ohne diesen Karfreitag wäre Ostern nicht denkbar.
Aber wir wissen auch am Ende des Karfreitags: Ostern wird kommen.
Der Tod hat nicht das letzte Wort, egal was passiert. Und diese
Gewissheit wünsche ich Ihnen. Dass Gott auch in allem Leiden, in
allem Schrecken wirklich da ist. In all dem Schrecken, der auch
hier und heute passiert. Er ist da, wo man ihn am wenigsten
erwartet.
über 2000 Jahren ein antikes Folterinstrument ist. Eine Kreuzigung,
das war die schlimmste Todesstrafe, die die Römer parat hatten.
Wurde man ans Kreuz geschlagen, so trat der Tod meist erst nach
mehreren Tagen ein. Eine beliebte Hinrichtungsmethode für Sklaven
und Aufständische, die jeden abschrecken sollte, der einen
Gekreuzigten sah. Dass das Kreuz das Symbol der Christen geworden
ist, das ist auch damals schon auf Unverständnis gestoßen. Paulus
schreibt, dass das Kreuz für Juden ein Ärgernis sei, für Heiden
eine Torheit. Und dieses Folterinstrument tragen wir um den Hals,
hängen es in unsere Kirchen, und heute am Karfreitag verehren wir
es sogar. Den heutigen Lesungstext aus dem Buch Jesaja, den hat der
biblische Autor lange vor Jesu Zeit geschrieben. Aber er beschreibt
ziemlich gut, wie Jesus wohl ausgesehen haben muss, als er am Kreuz
hing. Da heißt es: Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt
sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr
die eines Menschen. Aber dieser gebrochene Mensch am Kreuz, der ist
es, von dem wir sagen: Das ist unser Erlöser. Denn in diesem
scheußlichen Anblick der Kreuzigung wird deutlich: Am Karfreitag
geht Gott dorthin, wo man ihn am wenigsten erwarten würde. In die
tiefsten, furchtbarsten Abgründe der Menschheit. Man könnte sagen:
Gott geht ins Gegenteil seiner selbst. Das Leben geht in den Tod.
Dadurch wird der Tod nicht umgangen. Aber er bekommt durch den
Karfreitag eine neue Dimension. Der Tod ist nicht mehr das
schreckenvolle Ungewisse. Sondern im Tod erwartet uns Gott. Die
Karfreitagsliturgie lässt einen oft unzufrieden zurück. Denn sie
betont das Grauen und die Angst, die Jesus durchlitten hat. Und das
ist wichtig, denn ohne diesen Karfreitag wäre Ostern nicht denkbar.
Aber wir wissen auch am Ende des Karfreitags: Ostern wird kommen.
Der Tod hat nicht das letzte Wort, egal was passiert. Und diese
Gewissheit wünsche ich Ihnen. Dass Gott auch in allem Leiden, in
allem Schrecken wirklich da ist. In all dem Schrecken, der auch
hier und heute passiert. Er ist da, wo man ihn am wenigsten
erwartet.
Weitere Episoden
3 Minuten
vor 23 Stunden
3 Minuten
vor 1 Tag
3 Minuten
vor 2 Tagen
3 Minuten
vor 5 Tagen
3 Minuten
vor 6 Tagen
In Podcasts werben
Kommentare (0)