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Beschreibung
vor 2 Jahren
Ein weiterer geistlicher Abend in einer Gemeinde im Sauerland war
überschrieben mit dem Wort: „Hoffnung stärken in scheinbar
hoffnungslosen Zeiten“. Zum Thema Hoffnung gibt es im deutschen
Sprachgebrauch einige Formulierungen, die Sie wahrscheinlich auch
kennen. Da gibt es das schöne Wort von „Guter Hoffnung sein“, diese
alte, nicht mehr gebräuchliche, aber sehr schöne Bezeichnung für
eine Frau, die schwanger ist. „Du bist ein hoffnungsloser Fall“ –
ist eher Beschreibung für jemanden, wo schon vieles versucht worden
ist, aber irgendwie nichts fruchtet. Und: „Hoffen und harren macht
manchen zum Narren“ verspottet diejenigen, die sich gegen alles
rationale Denken und Wissen, von ihrer Hoffnung, die in eine ganz
andere Richtung geht, einfach nicht abbringen lassen. Etwas, das
mich in sehr jungen Jahren zu wirklichem Erkennen gebracht hat, war
eine Debatte in meinem Fachschulstudium Krankenpflege an einer
staatlichen Einrichtung zu tiefen sozialistischen Zeiten. Da man
auch in der DDR-Medizin und Krankenpflege nicht umhinkonnte, auch
über Sterben und Tod zu reden, kam es also. Und die Dozentin, eine
ältere, sehr sympathische Frau, versuchte, uns das sozialistische
„Prinzip Hoffnung“ nahezubringen, womit jeder Schwerkranke und
Sterbende zu bedenken und anzuleiten sei. Ich habe dann mit ihr
diskutiert, was das denn heißen soll: Prinzip Hoffnung? Wir haben
debattiert und debattiert und geredet und geredet. Der Rest des
Jahrgangs, mehr als 30 Studenten, hörte gespannt zu und hatte keine
Idee, worum es mir eigentlich ging. Erst in dieser Debatte habe ich
selbst begriffen, dass ohne den Glauben an ein Leben nach dem Tod
eine Hoffnung vor dem Tod sinnlos ist. Worauf soll ich hoffen,
außer vielleicht noch darauf, kurzfristige Ziele zu erreichen: Die
Hochzeit der Tochter, einen runden Geburtstag, die Geburt eines
Enkelkindes. Ohne diese Debatte über die ziemlich abstruse Idee des
sozialistischen Prinzips Hoffnung, wäre ich erst später
wahrscheinlich darauf gekommen, dass Glaube und Hoffnung untrennbar
miteinander verwoben sind. Unsere Lesung heute aus dem ersten Buch
der Könige ist ein wunderbares Beispiel für diesen Glauben und
diese Hoffnung an den Gott, dem das Volk Israel gehört. „Wir sind
ja dein Volk, Herr, und dein Eigentum. Halte deine Augen offen für
das Flehen deines Knechtes und für das Flehen deines Volkes Israel!
Erhöre uns, sooft wir zu dir rufen! Du hast uns unter allen Völkern
der Erde als dein Eigentum ausgewählt.“ Viele Katastrophen, Kriege
und andere schwere Wechselfälle des Lebens konnte das Volk nur
aushalten, weil es um diesen Gott ihrer Väter wusste und auf ihn
seine Hoffnung gesetzt hat.
überschrieben mit dem Wort: „Hoffnung stärken in scheinbar
hoffnungslosen Zeiten“. Zum Thema Hoffnung gibt es im deutschen
Sprachgebrauch einige Formulierungen, die Sie wahrscheinlich auch
kennen. Da gibt es das schöne Wort von „Guter Hoffnung sein“, diese
alte, nicht mehr gebräuchliche, aber sehr schöne Bezeichnung für
eine Frau, die schwanger ist. „Du bist ein hoffnungsloser Fall“ –
ist eher Beschreibung für jemanden, wo schon vieles versucht worden
ist, aber irgendwie nichts fruchtet. Und: „Hoffen und harren macht
manchen zum Narren“ verspottet diejenigen, die sich gegen alles
rationale Denken und Wissen, von ihrer Hoffnung, die in eine ganz
andere Richtung geht, einfach nicht abbringen lassen. Etwas, das
mich in sehr jungen Jahren zu wirklichem Erkennen gebracht hat, war
eine Debatte in meinem Fachschulstudium Krankenpflege an einer
staatlichen Einrichtung zu tiefen sozialistischen Zeiten. Da man
auch in der DDR-Medizin und Krankenpflege nicht umhinkonnte, auch
über Sterben und Tod zu reden, kam es also. Und die Dozentin, eine
ältere, sehr sympathische Frau, versuchte, uns das sozialistische
„Prinzip Hoffnung“ nahezubringen, womit jeder Schwerkranke und
Sterbende zu bedenken und anzuleiten sei. Ich habe dann mit ihr
diskutiert, was das denn heißen soll: Prinzip Hoffnung? Wir haben
debattiert und debattiert und geredet und geredet. Der Rest des
Jahrgangs, mehr als 30 Studenten, hörte gespannt zu und hatte keine
Idee, worum es mir eigentlich ging. Erst in dieser Debatte habe ich
selbst begriffen, dass ohne den Glauben an ein Leben nach dem Tod
eine Hoffnung vor dem Tod sinnlos ist. Worauf soll ich hoffen,
außer vielleicht noch darauf, kurzfristige Ziele zu erreichen: Die
Hochzeit der Tochter, einen runden Geburtstag, die Geburt eines
Enkelkindes. Ohne diese Debatte über die ziemlich abstruse Idee des
sozialistischen Prinzips Hoffnung, wäre ich erst später
wahrscheinlich darauf gekommen, dass Glaube und Hoffnung untrennbar
miteinander verwoben sind. Unsere Lesung heute aus dem ersten Buch
der Könige ist ein wunderbares Beispiel für diesen Glauben und
diese Hoffnung an den Gott, dem das Volk Israel gehört. „Wir sind
ja dein Volk, Herr, und dein Eigentum. Halte deine Augen offen für
das Flehen deines Knechtes und für das Flehen deines Volkes Israel!
Erhöre uns, sooft wir zu dir rufen! Du hast uns unter allen Völkern
der Erde als dein Eigentum ausgewählt.“ Viele Katastrophen, Kriege
und andere schwere Wechselfälle des Lebens konnte das Volk nur
aushalten, weil es um diesen Gott ihrer Väter wusste und auf ihn
seine Hoffnung gesetzt hat.
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