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Beschreibung
vor 2 Jahren
Gleich nachher mache ich mich auf den Weg nach Hersel in die
Ursulinenschule. Dort ist der „Tag der Versöhnung“. Diese Idee
eines Schulseelsorgers ist schon ziemlich in die Jahre gekommen und
ist trotzdem frisch und neu. Die Idee ist: Die gesamte
Schulgemeinde des Gymnasiums und der Realschule hat einen Plan und
in den können sich ganze Jahrgangsstufen eintragen, wenn sie das
Angebot zu Gesprächen und Beichtgelegenheiten nutzen möchten. Und
dann sitzen in der Schulkirche Seelsorgerinnen und Seelsorger
beider christlicher Kirchen und sind bereit für die Kinder und
Jugendlichen. Manche kommen zu zweit und zu dritt, manche aber auch
allein. Weil sie etwas auf dem Herzen haben, dass sie besprechen
möchten, dass ihnen Druck und Probleme macht. Ganz oft sind das die
typischen Mädchenprobleme: Zoff in der Klasse, unter den
Freundinnen, Ausgrenzung untereinander und Trouble mit den Lehrern.
Normal eben. Aber es gibt auch Dinge, die mich jedes Jahr aufs Neue
erschrecken: Probleme zu Hause, Trennungen und häusliche Gewalt,
Missbrauch im Familienkreis und Schweigegebote, sonst passiere
etwas Schlimmes. Und sehr häufig sind die Mädchen in Tränen
aufgelöst und versuchen sich mühsam zu beherrschen, um keinen
falschen Eindruck zu erwecken. Und oft sind auch die Angebote der
Schulen da ziemlich hilflos. Die Vertrauenslehrer sind eben auch
Lehrer und Lehrerinnen und das Gefühl, dass ich die ja noch
jahrelang im Unterricht habe, ist nicht so vertrauenserweckend.
Manche Probleme lösen sich, wie wir alle wissen ja schon damit,
dass da wirklich jemand zuhört. Und wenn Dinge ausgesprochen werden
können, drücken sie schon etwas weniger. Und vorsichtiges
Nachfragen und klarmachen, dass ich sie verstehe und das Problem
sehe, hilft oft sehr. Aber an diesen Tagen der Versöhnung wird mir
immer wieder deutlich, wie sehr wir als Kirche und Gesellschaft
verlernt haben, auf Wegen der Versöhnung zu gehen: mit mir selber,
mit meinem Umfeld, mit Gott. Zu oft suchen wir Sündenböcke und
Schuldige, denen wir die Last auflegen können. Wie vor Tausenden
von Jahren.Aber eine Frage, eine Sorge miteinander besprechen,
zusammen nach Lösungen zu suchen, eine Schulter zum ausweinen zu
bieten und das Angebot zu machen, lass uns zusammen in deinem
Anliegen beten, das geschieht einfach zu selten. Immer bevor die
Nächsten zu mir kommen, bitte ich Gott um seinen heiligen Geist und
um offenes Herz und Ohr und um das richtige Wort, wenn es notwendig
ist. Und vielen Mädels ist es ein unglaublich tolles Angebot, nach
dem Gespräch ein Teelicht zu bekommen, es an zu zünden und vor den
Altar zu stellen: in die Gegenwart Gottes mitten unter uns. So ein
Tag der Versöhnung ist sicher auch für manche von uns eine gute
Idee, um mal wieder klar Schiff zu machen im Umgang mit mir selbst,
mit meinen Mitmenschen und mit Gott.
Ursulinenschule. Dort ist der „Tag der Versöhnung“. Diese Idee
eines Schulseelsorgers ist schon ziemlich in die Jahre gekommen und
ist trotzdem frisch und neu. Die Idee ist: Die gesamte
Schulgemeinde des Gymnasiums und der Realschule hat einen Plan und
in den können sich ganze Jahrgangsstufen eintragen, wenn sie das
Angebot zu Gesprächen und Beichtgelegenheiten nutzen möchten. Und
dann sitzen in der Schulkirche Seelsorgerinnen und Seelsorger
beider christlicher Kirchen und sind bereit für die Kinder und
Jugendlichen. Manche kommen zu zweit und zu dritt, manche aber auch
allein. Weil sie etwas auf dem Herzen haben, dass sie besprechen
möchten, dass ihnen Druck und Probleme macht. Ganz oft sind das die
typischen Mädchenprobleme: Zoff in der Klasse, unter den
Freundinnen, Ausgrenzung untereinander und Trouble mit den Lehrern.
Normal eben. Aber es gibt auch Dinge, die mich jedes Jahr aufs Neue
erschrecken: Probleme zu Hause, Trennungen und häusliche Gewalt,
Missbrauch im Familienkreis und Schweigegebote, sonst passiere
etwas Schlimmes. Und sehr häufig sind die Mädchen in Tränen
aufgelöst und versuchen sich mühsam zu beherrschen, um keinen
falschen Eindruck zu erwecken. Und oft sind auch die Angebote der
Schulen da ziemlich hilflos. Die Vertrauenslehrer sind eben auch
Lehrer und Lehrerinnen und das Gefühl, dass ich die ja noch
jahrelang im Unterricht habe, ist nicht so vertrauenserweckend.
Manche Probleme lösen sich, wie wir alle wissen ja schon damit,
dass da wirklich jemand zuhört. Und wenn Dinge ausgesprochen werden
können, drücken sie schon etwas weniger. Und vorsichtiges
Nachfragen und klarmachen, dass ich sie verstehe und das Problem
sehe, hilft oft sehr. Aber an diesen Tagen der Versöhnung wird mir
immer wieder deutlich, wie sehr wir als Kirche und Gesellschaft
verlernt haben, auf Wegen der Versöhnung zu gehen: mit mir selber,
mit meinem Umfeld, mit Gott. Zu oft suchen wir Sündenböcke und
Schuldige, denen wir die Last auflegen können. Wie vor Tausenden
von Jahren.Aber eine Frage, eine Sorge miteinander besprechen,
zusammen nach Lösungen zu suchen, eine Schulter zum ausweinen zu
bieten und das Angebot zu machen, lass uns zusammen in deinem
Anliegen beten, das geschieht einfach zu selten. Immer bevor die
Nächsten zu mir kommen, bitte ich Gott um seinen heiligen Geist und
um offenes Herz und Ohr und um das richtige Wort, wenn es notwendig
ist. Und vielen Mädels ist es ein unglaublich tolles Angebot, nach
dem Gespräch ein Teelicht zu bekommen, es an zu zünden und vor den
Altar zu stellen: in die Gegenwart Gottes mitten unter uns. So ein
Tag der Versöhnung ist sicher auch für manche von uns eine gute
Idee, um mal wieder klar Schiff zu machen im Umgang mit mir selbst,
mit meinen Mitmenschen und mit Gott.
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