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Beschreibung
vor 2 Jahren
Endlich wieder ein Konzert. Am Sonntagnachmittag in unserer
Martinus-Kirche. Im Advent im Dezember waren vier Konzerte geplant,
alle mussten wegen akuter Corona-Erkrankungen der Künstler abgesagt
werden. Jetzt aber konnte eines davon stattfinden. Ein
Vokalensemble, bestehend aus zehn jungen Männern, hat a cappella
Gesänge aus vier Jahrhunderten dargebracht und das Zusammenklingen
der Stimmen, von denen nicht eine auch nur einmal herausgeragt hat,
hat Leib und Seele beschwingt und bezaubert. „Komm, Trost der Welt“
stand als Titel über dem Konzert und die Gesänge waren alle die,
die auch für das Adventskonzert vorgesehen gewesen waren. Das veni,
veni Emanuel – o komm o komm Emmanuel klang am Sonntag aber genauso
wenig deplatziert wie die Zusage: „Also hat Gott die Welt geliebt“
und die dringende Bitte am Ende: „Komm, Trost der Welt“. Und
während des Lauschens und Genießens wurde mir deutlich, dass wir
also in einem immerwährenden Advent leben, in der Erwartung des
kommenden Erlösers und dessen, der auf uns zukommt in unsere
schwierige Welt und unser kompliziertes Dasein. Und die Zusage:
„Also hat Gott die Welt geliebt“, können wir echt nicht oft genug
hören, wenn wir manchmal das Gefühl haben, dass Gott so weit weg
ist und die Tyrannen, Demagogen und Kriegstreiber die Oberhand
behalten. Nur bei dem Ruf: „Komm, Trost der Welt“ musste ich länger
nachdenken. Bei Trost und trösten fällt mir häufig eher der
freundlich liebevolle Trost der Mama ein, wenn sich das Kind
wehgetan hat und von ihr in den Arm genommen, liebkost und
getröstet wird. Aber ist es nicht genau das? Gott sendet seinen
Sohn in die Gottvergessenheit der Menschen und teilt ihr Los. Er
bleibt bei Ihnen in Schmerz, Angst, Krankheit, Leid, Krieg,
Anfeindung und Tod. Er leidet mit uns mit und bleibt bei uns. Und
er sagt dem, der neben ihm am Pfahl hängt, das Beste zu, was er
geben kann: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. Gott gibt
Trost, wie eine Mutter ihr Kind tröstet. Er vertröstet nicht auf
bessere Zeiten oder das bestimmt bessere Danach und Später. Sein
Trost ist seine Zusage: „Seht, ich bin bei Euch alle Tage bis zum
Ende der Welt.“ Und wer diese Zusage und diesen Trost hat, der kann
auch die trösten, die mit uns leben und Trost so sehr nötig haben:
In Krankheit, in Leid, Krieg, Flucht und Tod. Vielleicht ist es
heute an Ihnen, Trost zu geben: einem Kind, das sich wehgetan hat,
einer Flüchtenden die Heimat sucht, einem Einsamen der Nähe
braucht.
Martinus-Kirche. Im Advent im Dezember waren vier Konzerte geplant,
alle mussten wegen akuter Corona-Erkrankungen der Künstler abgesagt
werden. Jetzt aber konnte eines davon stattfinden. Ein
Vokalensemble, bestehend aus zehn jungen Männern, hat a cappella
Gesänge aus vier Jahrhunderten dargebracht und das Zusammenklingen
der Stimmen, von denen nicht eine auch nur einmal herausgeragt hat,
hat Leib und Seele beschwingt und bezaubert. „Komm, Trost der Welt“
stand als Titel über dem Konzert und die Gesänge waren alle die,
die auch für das Adventskonzert vorgesehen gewesen waren. Das veni,
veni Emanuel – o komm o komm Emmanuel klang am Sonntag aber genauso
wenig deplatziert wie die Zusage: „Also hat Gott die Welt geliebt“
und die dringende Bitte am Ende: „Komm, Trost der Welt“. Und
während des Lauschens und Genießens wurde mir deutlich, dass wir
also in einem immerwährenden Advent leben, in der Erwartung des
kommenden Erlösers und dessen, der auf uns zukommt in unsere
schwierige Welt und unser kompliziertes Dasein. Und die Zusage:
„Also hat Gott die Welt geliebt“, können wir echt nicht oft genug
hören, wenn wir manchmal das Gefühl haben, dass Gott so weit weg
ist und die Tyrannen, Demagogen und Kriegstreiber die Oberhand
behalten. Nur bei dem Ruf: „Komm, Trost der Welt“ musste ich länger
nachdenken. Bei Trost und trösten fällt mir häufig eher der
freundlich liebevolle Trost der Mama ein, wenn sich das Kind
wehgetan hat und von ihr in den Arm genommen, liebkost und
getröstet wird. Aber ist es nicht genau das? Gott sendet seinen
Sohn in die Gottvergessenheit der Menschen und teilt ihr Los. Er
bleibt bei Ihnen in Schmerz, Angst, Krankheit, Leid, Krieg,
Anfeindung und Tod. Er leidet mit uns mit und bleibt bei uns. Und
er sagt dem, der neben ihm am Pfahl hängt, das Beste zu, was er
geben kann: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. Gott gibt
Trost, wie eine Mutter ihr Kind tröstet. Er vertröstet nicht auf
bessere Zeiten oder das bestimmt bessere Danach und Später. Sein
Trost ist seine Zusage: „Seht, ich bin bei Euch alle Tage bis zum
Ende der Welt.“ Und wer diese Zusage und diesen Trost hat, der kann
auch die trösten, die mit uns leben und Trost so sehr nötig haben:
In Krankheit, in Leid, Krieg, Flucht und Tod. Vielleicht ist es
heute an Ihnen, Trost zu geben: einem Kind, das sich wehgetan hat,
einer Flüchtenden die Heimat sucht, einem Einsamen der Nähe
braucht.
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