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Beschreibung
vor 2 Jahren
Am Sonntag gab es in Olpe zum großen Agathafest die abendliche
Festpredigt. Und der Prediger hat einen Gedanken erläutert, der mir
sehr gefallen hat. Agatha stammte ja aus Catania auf Sizilien und
war als Märtyrerin auch dort für ihren Glauben gestorben und
begraben worden. Als ein Jahr später mal wieder der Ätna ausbrach
und Lava und Gestein in die Höhe geschleudert und der heiße Strom
auf die Stadt zugeflossen ist, erstarrten die Menschen vor Schreck
und Angst und Ohnmacht. Und einer ist dann wohl zum Grab der Agatha
gelaufen, hat den dort aufbewahrten Schleier geholt und zu den
Leuten gerufen: "Kommt, wir haben doch eine Hoffnung. Wir haben da
eine Fürsprecherin bei Gott, es wird gut ausgehen." Und dann die
Überlegung des Predigers: Bei all der Lava des Schreckens, der
Schuld, der Vertuschung, des Missbrauchs jeglicher Art, der
Reformunfähigkeit in unserer Kirche und bei all der Lava der Gewalt
gegen die Demokratie, das Aufrüsten Russlands gegen die Ukraine und
der Bedrohung durch die weltweite Pandemie - Was gibt mir
eigentlich Hoffnung, dass es gut ausgeht? Manche haben ja keine
Hoffnung mehr. Sie gehen, sie ziehen weg aus der Kirche in ein
anderes Umfeld; heraus aus der Kommunalpolitik, weil es immer
schwieriger wird; gehen weg von ihren alten Überzeugungen und
suchen einfache schwarz-weiße Antworten. Was gibt mir, was gibt uns
also eigentlich Hoffnung? Nicht ein Schleier einer vor 1700 Jahren
getöteten jungen Christin, die wie in Harry Potter-Manier hilft,
sondern der Glaube an Gott, der seine Welt, seine Menschen, seine
Kirche nicht im Stich lassen wird. Was immer wir auch falsch
machen. Und diesen Glauben, den kann ich einfach nicht beweisen.
Ich muss und kann ihn nur tun. Mit allen, die beim synodalen Weg am
Wochenende Wege und Lösungen gefunden haben. Mit allen, denen es
nicht egal ist, was aus unserer Kirche in Deutschland wird. Mit
allen, die ihren täglichen Dienst für Gott und für die Menschen tun
- aus Glauben, aus Hoffnung und aus Liebe. In Catania, auf Sizilien
ist es damals gut ausgegangen für die Bewohner der Stadt. Möge es
auch heute gut ausgehen für die Welt, für die Menschen und für die
Kirche Jesu Christi.
Festpredigt. Und der Prediger hat einen Gedanken erläutert, der mir
sehr gefallen hat. Agatha stammte ja aus Catania auf Sizilien und
war als Märtyrerin auch dort für ihren Glauben gestorben und
begraben worden. Als ein Jahr später mal wieder der Ätna ausbrach
und Lava und Gestein in die Höhe geschleudert und der heiße Strom
auf die Stadt zugeflossen ist, erstarrten die Menschen vor Schreck
und Angst und Ohnmacht. Und einer ist dann wohl zum Grab der Agatha
gelaufen, hat den dort aufbewahrten Schleier geholt und zu den
Leuten gerufen: "Kommt, wir haben doch eine Hoffnung. Wir haben da
eine Fürsprecherin bei Gott, es wird gut ausgehen." Und dann die
Überlegung des Predigers: Bei all der Lava des Schreckens, der
Schuld, der Vertuschung, des Missbrauchs jeglicher Art, der
Reformunfähigkeit in unserer Kirche und bei all der Lava der Gewalt
gegen die Demokratie, das Aufrüsten Russlands gegen die Ukraine und
der Bedrohung durch die weltweite Pandemie - Was gibt mir
eigentlich Hoffnung, dass es gut ausgeht? Manche haben ja keine
Hoffnung mehr. Sie gehen, sie ziehen weg aus der Kirche in ein
anderes Umfeld; heraus aus der Kommunalpolitik, weil es immer
schwieriger wird; gehen weg von ihren alten Überzeugungen und
suchen einfache schwarz-weiße Antworten. Was gibt mir, was gibt uns
also eigentlich Hoffnung? Nicht ein Schleier einer vor 1700 Jahren
getöteten jungen Christin, die wie in Harry Potter-Manier hilft,
sondern der Glaube an Gott, der seine Welt, seine Menschen, seine
Kirche nicht im Stich lassen wird. Was immer wir auch falsch
machen. Und diesen Glauben, den kann ich einfach nicht beweisen.
Ich muss und kann ihn nur tun. Mit allen, die beim synodalen Weg am
Wochenende Wege und Lösungen gefunden haben. Mit allen, denen es
nicht egal ist, was aus unserer Kirche in Deutschland wird. Mit
allen, die ihren täglichen Dienst für Gott und für die Menschen tun
- aus Glauben, aus Hoffnung und aus Liebe. In Catania, auf Sizilien
ist es damals gut ausgegangen für die Bewohner der Stadt. Möge es
auch heute gut ausgehen für die Welt, für die Menschen und für die
Kirche Jesu Christi.
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