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Beschreibung
vor 4 Jahren
Das Verhältnis des Menschen zum Tier ist von Widersprüchen geprägt.
Wir streicheln mit der einen Hand unseren Hund, und beißen mit der
anderen in die Hähnchenkeule. Wir investieren Tonnen an Geld für
unsere kranke Katze und tolerieren, dass unser Stubentiger
Singvögel im Garten tötet. Wir leben vegetarisch, essen aber an
Mamas Geburtstag immer ihre Kohl-Rouladen, um sie nicht vor den
Kopf zu stoßen und den Familienfrieden zuhause zu wahren. Es gibt
unzählige dieser Beispiele, in denen wir die einen Tiere den
anderen vorziehen. Kommt Dir das bekannt vor? Ich lebe vegan, habe
aber zwei schon sehr betagte Katzen, denen ich täglich- wenngleich
mit sehr schlechtem Gewissen- Fleisch kredenze. Dass wir uns als
„tierlieb“ bezeichnen, obwohl wir Fleisch essen und mit dem Verzehr
sogenannter „Nutztiere“ kein Problem haben, habe ich seit der
Lektüre des Buches „Warum wir Hunde lieben, Schwein essen und Kühe
anziehen“ von der US- Soziologin Melanie Joy verstanden, die das
Phänomen dort eindrücklich erklärt. Ich habe nämlich früher nie
verstanden, warum einige meiner Freunde sich als sehr tierlieb
bezeichnen, dennoch kein Problem haben, massenweise Fleisch zu
vertilgen. Zu diesem sehr komplexen Thema wird es jedoch noch eine
gesonderte Podcast-Folge geben. So viel sei immerhin jetzt schon
dazu gesagt: Dass wir als Tierfreunde Fleisch essen können, ohne
mit der Wimper zu zucken, hat mit Verdrängungsmechanismen und der
gesellschaftlich anerkannten Norm bzw. den Mythen zu tun, die über
Fleisch erzählt werden. Fleisch zu essen ist bei der Mehrheit der
Bevölkerung „Normal, natürlich und notwendig“. Dieses mittlerweile
von Ernährungswissenschaftlern widerlegte Trio ist in unseren
Köpfen extrem eingebrannt. Wie jedoch sieht es mit den anderen
Widersprüchen aus, die vielleicht nicht so offensichtlich sind? Wie
sind gegen Tierversuche, aber wenn man durch Versuche an Affen ein
Mittel gegen Krebs erfinden könnte- wer wäre dann noch dagegen?
Besonders dann, wenn ein Familienmitglied von der Krankheit
betroffen ist? Was ist mit Reptilienhaltern, die ihrer Boa alle
paar Wochen Mäuse, Ratten oder gar Kaninchen füttern? Wie Du
siehst, sind diese Fragen nicht so einfach zu beantworten. Ich
denke, jeder hat ein ambivalentes und von unterschiedlichen
Ausprägungen geformtes Verhältnis zum Tier, zur anderen Spezies.
Wie sieht´s bei dir aus? Wie gehst du damit um? Quälen dich mal
hier, mal da, Gewissensbisse? Das ist ganz normal, keine Sorge. Ich
kenne diese Konflikte sehr gut. Schlimm wird es nur dann, wenn der
innerliche Konflikt nach außen bricht. Das ist sehr schön in den
sozialen Netzwerken zu sehen. Da wird bei Facebook, Insta und Co
schön gehetzt gegen „andere“ Gruppierungen als der, der man selbst
angehört: Die bösen Veganer, völlig lustfrei und spaßbefreit. Die
bösen Vegetarier, töten durch ihren Milchkonsum Kühe. Die bösen
Fleischesser, die sind sowieso das Letzte... und so weiter und so
fort. Natürlich habe ich dazu eine klare Haltung: Sicher wünsche
ich mir von Herzen, dass alle vegan leben- gar keine Frage...
Andererseits ist mir auch klar, dass durch „Dissen“ alleine nichts
erreicht wird, sondern sich so nur die Fronten verhärten. Lass die
Leute ihr Leben leben- jeder ist da auf seinem eigenen Weg... Der
eine ist schneller am Ziel, der andere eben noch unterwegs. Bleib
locker. Damit erreichst du mehr, als mit Druck.
Wir streicheln mit der einen Hand unseren Hund, und beißen mit der
anderen in die Hähnchenkeule. Wir investieren Tonnen an Geld für
unsere kranke Katze und tolerieren, dass unser Stubentiger
Singvögel im Garten tötet. Wir leben vegetarisch, essen aber an
Mamas Geburtstag immer ihre Kohl-Rouladen, um sie nicht vor den
Kopf zu stoßen und den Familienfrieden zuhause zu wahren. Es gibt
unzählige dieser Beispiele, in denen wir die einen Tiere den
anderen vorziehen. Kommt Dir das bekannt vor? Ich lebe vegan, habe
aber zwei schon sehr betagte Katzen, denen ich täglich- wenngleich
mit sehr schlechtem Gewissen- Fleisch kredenze. Dass wir uns als
„tierlieb“ bezeichnen, obwohl wir Fleisch essen und mit dem Verzehr
sogenannter „Nutztiere“ kein Problem haben, habe ich seit der
Lektüre des Buches „Warum wir Hunde lieben, Schwein essen und Kühe
anziehen“ von der US- Soziologin Melanie Joy verstanden, die das
Phänomen dort eindrücklich erklärt. Ich habe nämlich früher nie
verstanden, warum einige meiner Freunde sich als sehr tierlieb
bezeichnen, dennoch kein Problem haben, massenweise Fleisch zu
vertilgen. Zu diesem sehr komplexen Thema wird es jedoch noch eine
gesonderte Podcast-Folge geben. So viel sei immerhin jetzt schon
dazu gesagt: Dass wir als Tierfreunde Fleisch essen können, ohne
mit der Wimper zu zucken, hat mit Verdrängungsmechanismen und der
gesellschaftlich anerkannten Norm bzw. den Mythen zu tun, die über
Fleisch erzählt werden. Fleisch zu essen ist bei der Mehrheit der
Bevölkerung „Normal, natürlich und notwendig“. Dieses mittlerweile
von Ernährungswissenschaftlern widerlegte Trio ist in unseren
Köpfen extrem eingebrannt. Wie jedoch sieht es mit den anderen
Widersprüchen aus, die vielleicht nicht so offensichtlich sind? Wie
sind gegen Tierversuche, aber wenn man durch Versuche an Affen ein
Mittel gegen Krebs erfinden könnte- wer wäre dann noch dagegen?
Besonders dann, wenn ein Familienmitglied von der Krankheit
betroffen ist? Was ist mit Reptilienhaltern, die ihrer Boa alle
paar Wochen Mäuse, Ratten oder gar Kaninchen füttern? Wie Du
siehst, sind diese Fragen nicht so einfach zu beantworten. Ich
denke, jeder hat ein ambivalentes und von unterschiedlichen
Ausprägungen geformtes Verhältnis zum Tier, zur anderen Spezies.
Wie sieht´s bei dir aus? Wie gehst du damit um? Quälen dich mal
hier, mal da, Gewissensbisse? Das ist ganz normal, keine Sorge. Ich
kenne diese Konflikte sehr gut. Schlimm wird es nur dann, wenn der
innerliche Konflikt nach außen bricht. Das ist sehr schön in den
sozialen Netzwerken zu sehen. Da wird bei Facebook, Insta und Co
schön gehetzt gegen „andere“ Gruppierungen als der, der man selbst
angehört: Die bösen Veganer, völlig lustfrei und spaßbefreit. Die
bösen Vegetarier, töten durch ihren Milchkonsum Kühe. Die bösen
Fleischesser, die sind sowieso das Letzte... und so weiter und so
fort. Natürlich habe ich dazu eine klare Haltung: Sicher wünsche
ich mir von Herzen, dass alle vegan leben- gar keine Frage...
Andererseits ist mir auch klar, dass durch „Dissen“ alleine nichts
erreicht wird, sondern sich so nur die Fronten verhärten. Lass die
Leute ihr Leben leben- jeder ist da auf seinem eigenen Weg... Der
eine ist schneller am Ziel, der andere eben noch unterwegs. Bleib
locker. Damit erreichst du mehr, als mit Druck.
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