Ist Achtsamkeit egoistisch?
Eigentlich wollte der französische Schriftsteller Emmanuel Carrère
ein heiteres, feinsinniges Büchlein über Yoga schreiben. Es beginnt
in einem Meditationsretreat und beschreibt sehr genau, was die
Härchen in der Nase machen, wenn man ganz langsam ein- un
1 Stunde 6 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Eigentlich wollte der französische Schriftsteller Emmanuel Carrère
ein heiteres, feinsinniges Büchlein über Yoga schreiben. Es beginnt
in einem Meditationsretreat und beschreibt sehr genau, was die
Härchen in der Nase machen, wenn man ganz langsam ein- und
ausatmet. Und was es heißt, die ganze Welt und ihre unangenehmen
Zugriffe zurückzuweisen, indem man sich so lange aufs Atmen
konzentriert, bis es außer Härchen in der Nase nichts mehr gibt.
Dass Carrère statt der Erleuchtung am Ende einen ultimativen
psychischen Zusammenbruch erlebt und in der Psychiatrie landet,
macht sein Buch über Yoga für Nina Pauer und Ijoma Mangold umso
spannender. Die beiden widmen sich in der neuen Folge des
ZEIT-Feuilleton-Podcasts dem Yoga als gesellschaftlichen
Breitensport sowie dem inflationären Gebrauch des Wortes
"Selfcare". Ist Selbstfürsorge nun kapitalistisch oder, gerade
andersherum, antikapitalistisch? Muss man jetzt wirklich auch noch
Yoga nach allen Regeln der Wokeness kritisch hinterfragen? Und gibt
es vielleicht so etwas wie eine Lebenslüge der neuen
Achtsamkeitsbourgeoisie, die sich selbst so gern als ausgeglichener
und weniger toxisch ansieht als andere? Literatur und Quellen: -
Emmanuel Carrère: Yoga. Matthes & Seitz, 2022. - Svenja Gräfen:
Radikale Selbstfürsorge. Jetzt! Eden Books, 2021. - Videos von Mady
Morrisson, YouTube [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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ein heiteres, feinsinniges Büchlein über Yoga schreiben. Es beginnt
in einem Meditationsretreat und beschreibt sehr genau, was die
Härchen in der Nase machen, wenn man ganz langsam ein- und
ausatmet. Und was es heißt, die ganze Welt und ihre unangenehmen
Zugriffe zurückzuweisen, indem man sich so lange aufs Atmen
konzentriert, bis es außer Härchen in der Nase nichts mehr gibt.
Dass Carrère statt der Erleuchtung am Ende einen ultimativen
psychischen Zusammenbruch erlebt und in der Psychiatrie landet,
macht sein Buch über Yoga für Nina Pauer und Ijoma Mangold umso
spannender. Die beiden widmen sich in der neuen Folge des
ZEIT-Feuilleton-Podcasts dem Yoga als gesellschaftlichen
Breitensport sowie dem inflationären Gebrauch des Wortes
"Selfcare". Ist Selbstfürsorge nun kapitalistisch oder, gerade
andersherum, antikapitalistisch? Muss man jetzt wirklich auch noch
Yoga nach allen Regeln der Wokeness kritisch hinterfragen? Und gibt
es vielleicht so etwas wie eine Lebenslüge der neuen
Achtsamkeitsbourgeoisie, die sich selbst so gern als ausgeglichener
und weniger toxisch ansieht als andere? Literatur und Quellen: -
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