Warum duzt die SPD?
Zu den wiederkehrenden Ritualen der Demokratie gehört der
Wahlkampf. Er verlangt allen Beteiligten ein Höchstmaß an
Selbstverleugnung und Absenkung der Schmerzgrenze ab: Die Parteien
müssen den double bind vollbringen, ihr Profil zu schärfen, also
den Kam
1 Stunde 12 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Zu den wiederkehrenden Ritualen der Demokratie gehört der
Wahlkampf. Es verlangt allen Beteiligten ein Höchstmaß an
Selbstverleugnung und Absenkung der Schmerzgrenze ab: Die Parteien
müssen den double bind vollbringen, ihr Profil zu schärfen, also
den Kampfesmut ihrer Anhänger zu stärken, dürfen aber gleichzeitig
keine unentschiedenen Wechselwähler verschrecken, denn man möchte
ja neue Wähler gewinnen. Man muss Entschlossenheit und Tatkraft
zeigen, ja, immer auch etwas Wut über den Status quo, sollte aber
gleichzeitig niemanden ausgrenzen, sondern das Gemeinsame und das
gemeinsam Machbare beschwören. Und wo es Zielkonflikte gibt, muss
man sich gnadenlos für Komplexitätsreduktion entscheiden, damit
klar ist: Alles muss sich ändern, aber keiner muss den Gürtel enger
schnallen. Es muss an die Unzufriedenheit appelliert werden (wer
ist schon zufrieden?), aber es muss auch klar sein, dass Abhilfe
möglich ist. Und weil die nächste Bundestagswahl bevorsteht, hat
sich der Feuilleton-Podcast Die sogenannte Gegenwart den aktuellen
Wahlkampf mal genauer angeschaut. Denn Wahlkampf – das sind
Slogans, Bilder und Narrative, also genau das, was ein
phänomenologisch informierter Podcast wie Die sogenannte Gegenwart
zu leisten vermag. Was ist so schlimm am Lastenfahrrad, in das die
Grünen die traditionelle Kernfamilie setzen? Warum spielen
CDU-Mitarbeiter auf ihren Plakaten "normale Menschen"? Hat die FDP
das Testosteron-Level und das Virilitätsprofil in ihrer
Selbstdarstellung gesenkt? Und warum duzt mich die SPD? Nina Pauer
und Ijoma Mangold haben versucht, den Parteien Gerechtigkeit
widerfahren zu lassen. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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Wahlkampf. Es verlangt allen Beteiligten ein Höchstmaß an
Selbstverleugnung und Absenkung der Schmerzgrenze ab: Die Parteien
müssen den double bind vollbringen, ihr Profil zu schärfen, also
den Kampfesmut ihrer Anhänger zu stärken, dürfen aber gleichzeitig
keine unentschiedenen Wechselwähler verschrecken, denn man möchte
ja neue Wähler gewinnen. Man muss Entschlossenheit und Tatkraft
zeigen, ja, immer auch etwas Wut über den Status quo, sollte aber
gleichzeitig niemanden ausgrenzen, sondern das Gemeinsame und das
gemeinsam Machbare beschwören. Und wo es Zielkonflikte gibt, muss
man sich gnadenlos für Komplexitätsreduktion entscheiden, damit
klar ist: Alles muss sich ändern, aber keiner muss den Gürtel enger
schnallen. Es muss an die Unzufriedenheit appelliert werden (wer
ist schon zufrieden?), aber es muss auch klar sein, dass Abhilfe
möglich ist. Und weil die nächste Bundestagswahl bevorsteht, hat
sich der Feuilleton-Podcast Die sogenannte Gegenwart den aktuellen
Wahlkampf mal genauer angeschaut. Denn Wahlkampf – das sind
Slogans, Bilder und Narrative, also genau das, was ein
phänomenologisch informierter Podcast wie Die sogenannte Gegenwart
zu leisten vermag. Was ist so schlimm am Lastenfahrrad, in das die
Grünen die traditionelle Kernfamilie setzen? Warum spielen
CDU-Mitarbeiter auf ihren Plakaten "normale Menschen"? Hat die FDP
das Testosteron-Level und das Virilitätsprofil in ihrer
Selbstdarstellung gesenkt? Und warum duzt mich die SPD? Nina Pauer
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