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Beschreibung
vor 1 Jahr
Welt, sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen! Ich
bin Roman Rackwitz, und heute, am 16.11., möchte ich das
Berufsbild des Verhaltensökonomen vorstellen. Warum? Wir
betreiben mit CBO Media das Portal, das Verhaltenspsychologie und
-ökonomie vermitteln will. Unser aktuelles Produkt ist der CBO
Nugget Newsletter (CBO= Chief Behavioral Officers), der
wöchentlich verschiedene Biases betrachtet und Bezug zur Realität
herstellt.
Beim letzten Newsletter überlegte ich, wie man den Newsletter
attraktiver gestalten könnte. Ein Punkt war, Stellenanzeigen für
Verhaltensökonomen zu integrieren. Dabei fiel mir auf: In ganz
Europa gab es nur fünf ausgeschriebene Stellen für
Verhaltensökonomen – alle im akademischen Bereich. Kein einziges
wirtschaftliches Unternehmen suchte einen Verhaltensökonom.
Das zeigt, dass Unternehmen zwar den klassisch-rationalen Ansatz
bei Produkten und Dienstleistungen verfolgen, aber die andere
Hälfte – die Psychologie des Nutzers – vernachlässigen. Ein
Beispiel: Anstatt Züge schneller zu machen, hängt man Uhren auf,
die anzeigen, wann der Zug ankommt. Das macht die Leute
zufriedener, weil sie wissen, wie lange sie warten müssen, als
wenn sie kürzer warten, aber nicht wissen wie lange. Klingt
unlogisch. Willkommen in der Welt des Chief Behavioral Officers.
Andere Beispiele sind der Placebo-Effekt oder der Preiseffekt bei
Medikamenten. Oder warum Zahnpasta in drei getrennten Farben aus
der Tube kommt, obwohl sie sofort gemischt wird – alles
Psychologie.
Es ist faszinierend, dass Unternehmen scheinbar nicht in größerem
Maße nach Verhaltensökonomen suchen, die für diese Aspekte
zuständig sind. Das wurde mir bewusst, als ich "Verhaltensökonom"
als Jobposition eingab und kein einziges Unternehmen danach
suchte. Psychologen im HR-Bereich, ja – aber keine
Verhaltensökonomen, die alles im Unternehmen mit der Psychologie
des Nutzers verknüpfen könnten.
Sowohl intern für die Mitarbeiter als auch nach außen würden
Produkt, Dienstleistung und so weiter unter dem Gesichtspunkt der
Verhaltenspsychologie analysiert. Das zeigt, wie sehr das Thema
unterschätzt wird. Dies bietet jedoch Gelegenheiten für andere,
ungehobene Schätze zu entdecken.
Mit relativ wenig Einsatz können psychologische Ansätze genutzt
werden, um Produkte anders zu positionieren und dadurch die
Produktivität bzw. Rendite zu steigern. Dies ist eine Alternative
zu hohen Budgets für marginale Verbesserungen.
Mein Gedanke für heute: Umgebt euch mit Leuten, die euch fordern.
Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag.
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