Gedanken zur Dopamin-Gewöhnung

Gedanken zur Dopamin-Gewöhnung

Heute 'juhuu', morgen 'ok' und übermorgen 'zu wenig'.
5 Minuten
Podcast
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"Denn es ist mir was aufgefallen und ich dachte, ich teile es mit mir."

Beschreibung

vor 1 Jahr

Welt, sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen, heute
am 13.11. Ich bin Roman Rakwitz und heute bringe ich einen
Gedanken aus den Neurowissenschaften mit. Er knüpft an das an,
womit wir letzte Woche Freitag endeten. Es hat mich das ganze
Wochenende beschäftigt und ich möchte den Kerngedanken
ansprechen, als übergeordneten Gedanken für die Woche.


Es geht um die Forschungen von Robert Sapolsky, aber auch den
Ergebnissen aus dem Progress Principle und dem Buch Dopamination.
Untersuchungen zeigen, dass unser Belohnungssystem, wobei Dopamin
nur ein Teil davon ist, sich ständig resetet und so an Dinge
gewöhnt. Eine Belohnung verliert somit an Bedeutung: Was heute
effektiv ist, ist morgen selbstverständlich und übermorgen
ungenügend.


Dies bedeutet, dass der Inzentivierungsansatz in unserem Leben an
emotionaler Bedeutung verliert. Viele Unternehmen erneuern ihre
Belohnungsprogramme alle drei Jahre, weil das Alte zu bekannt
wird. Diese neuen Programme funktionieren kurzfristig, jedoch
verlieren sie schnell an Wirkung.


Das Grundprinzip bleibt immer dasselbe: Geld ausgeben und dafür
etwas eintauschen können. Doch dieses Eintauschen ist
vorhersehbar und emotionslos. Wir können unsere Neurowissenschaft
nicht austricksen: Solange wir in einem extrinsischen
Belohnungssystem bleiben – mach was und du kriegst was –
verlieren diese Systeme an Wirksamkeit.


Wir können nachweisen, dass Loyalitätsprogramme für Kunden oder
Mitarbeiter auf verlorenem Posten stehen. Unternehmen suchen nach
Alternativen, fallen jedoch immer wieder auf das gleiche Prinzip
herein. Sie glauben, der Mensch liebt Belohnungen, ohne zu
berücksichtigen (oder sogar bewusst ignorieren), dass unser
System sich daran gewöhnt.


Das ist der Gedanke für diese Woche. Ich habe keine Lösung dafür,
arbeite aber seit 15 Jahren daran. Man kommt näher und
Unternehmen sind bereit, sich darauf einzulassen. Doch es bleibt
leider der Glaube an Belohnungen am Ende einer Aktivität und die
Annahme, dass unser internes Belohnungssystem sich nicht anpasst.


Nun einen schönen Start in den Montag. Umgebt euch mit Leuten,
die euch fordern. Wir sehen und hören uns bald wieder.


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