Sind wir Geschichte?
“I’m tired of being part of a major historical event” – Ich will
bitte nicht mehr dabei sein, wenn Geschichte passiert. Diesen Satz
kann man im Jahr 2020 immer wieder auf Twitter lesen. Die
Überforderung, die sich vor allem in den vergangenen Tagen
angesi
55 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Corona, US-Wahl, Terroranschläge, Klimakatastrophe - eine
historische Wucht erfasst die Generation der Millennials “I’m tired
of being part of a major historical event” – Ich will bitte nicht
mehr dabei sein, wenn Geschichte passiert. Diesen Satz kann man im
Jahr 2020 immer wieder auf Twitter lesen. Die Überforderung, die
sich vor allem in den vergangenen Tagen angesichts der verdichteten
dramatischen Weltlage bei vielen zeigt, ist ein Symptom unserer
Gegenwart. Die politischen Verwerfungen in den USA, Trumps
angsteinflößender Auftritt in der Wahlnacht, die
Rekordinfektionszahlen mit Covid-19, die jüngsten Terroranschläge
in Europa und die stetigen Mahnungen, bei alledem die sich
zuspitzende Klimakatastrophe ja nicht zu vergessen, wirken nach: Es
fühlt sich für viele zum ersten Mal so an, als würde in ihrer
Anwesenheit gerade Geschichte passieren. Was ist das für ein
Gefühl? Und was bedeutet es, dass vor allem Millennials damit so
fremdeln? In der neuen Folge von “Die sogenannte Gegenwart”
sprechen Nina Pauer und Lars Weisbrod über die schwindelerregende
Verwunderung darüber, dass wir in solch geschichtsträchtigen Zeiten
leben – und über das merkwürdige Gefühl, davon überrascht worden zu
sein. Hatten wir das “Ende der Geschichte”, das nach 1989
ausgerufen wurde, nicht längst hinter uns? War Geschichte und
Zeitzeugenschaft nicht etwas, das ins 20. Jahrhundert zu unseren
Großeltern und Eltern gehörte? Woher kommt der Wunsch, heute jede
politische Wendung als neue Staffel einer Serie zu beschreiben? Und
was meinen wir eigentlich, wenn wir “Geschichte” sagen? Ob
Geschichte bloß der Gegensatz zu einer kuscheligen Normalität ohne
Trump und Corona ist, in die wir uns zurücksehnen, oder ob auch
diese Normalität in Wirklichkeit nur eine Übergangsphase ist, in
der sich zusammenbraut, was morgen als Geschichte über uns
hineinbrechen wird, darum dreht sich die zehnte Episode des
Feuilleton-Podcasts. Links und Infos: Die Doku über Fridays For
Futures aus der Reihe “Arte Re” heißt “Streiken fürs Klima”.
Wolfgang Streeck: "The Post-Capitalist Interregnum. The Old System
Is Dying, But a New Social Order Cannot Yet Be Born". Appeared in
Juncture, Vol. 23 (2016), No. 2, 68-77. Reinhard Mohr: "Zaungäste.
Die Generation, die nach der Revolte kam". S. Fischer, 1992. Nora
Krug: "Heimat: Ein deutsches Familienalbum". Penguin, 2018. Mark
Fisher: "Kapitalistischer Realismus ohne Alternative? Eine
Flugschrift". VSA-Verlag, 2013. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote
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historische Wucht erfasst die Generation der Millennials “I’m tired
of being part of a major historical event” – Ich will bitte nicht
mehr dabei sein, wenn Geschichte passiert. Diesen Satz kann man im
Jahr 2020 immer wieder auf Twitter lesen. Die Überforderung, die
sich vor allem in den vergangenen Tagen angesichts der verdichteten
dramatischen Weltlage bei vielen zeigt, ist ein Symptom unserer
Gegenwart. Die politischen Verwerfungen in den USA, Trumps
angsteinflößender Auftritt in der Wahlnacht, die
Rekordinfektionszahlen mit Covid-19, die jüngsten Terroranschläge
in Europa und die stetigen Mahnungen, bei alledem die sich
zuspitzende Klimakatastrophe ja nicht zu vergessen, wirken nach: Es
fühlt sich für viele zum ersten Mal so an, als würde in ihrer
Anwesenheit gerade Geschichte passieren. Was ist das für ein
Gefühl? Und was bedeutet es, dass vor allem Millennials damit so
fremdeln? In der neuen Folge von “Die sogenannte Gegenwart”
sprechen Nina Pauer und Lars Weisbrod über die schwindelerregende
Verwunderung darüber, dass wir in solch geschichtsträchtigen Zeiten
leben – und über das merkwürdige Gefühl, davon überrascht worden zu
sein. Hatten wir das “Ende der Geschichte”, das nach 1989
ausgerufen wurde, nicht längst hinter uns? War Geschichte und
Zeitzeugenschaft nicht etwas, das ins 20. Jahrhundert zu unseren
Großeltern und Eltern gehörte? Woher kommt der Wunsch, heute jede
politische Wendung als neue Staffel einer Serie zu beschreiben? Und
was meinen wir eigentlich, wenn wir “Geschichte” sagen? Ob
Geschichte bloß der Gegensatz zu einer kuscheligen Normalität ohne
Trump und Corona ist, in die wir uns zurücksehnen, oder ob auch
diese Normalität in Wirklichkeit nur eine Übergangsphase ist, in
der sich zusammenbraut, was morgen als Geschichte über uns
hineinbrechen wird, darum dreht sich die zehnte Episode des
Feuilleton-Podcasts. Links und Infos: Die Doku über Fridays For
Futures aus der Reihe “Arte Re” heißt “Streiken fürs Klima”.
Wolfgang Streeck: "The Post-Capitalist Interregnum. The Old System
Is Dying, But a New Social Order Cannot Yet Be Born". Appeared in
Juncture, Vol. 23 (2016), No. 2, 68-77. Reinhard Mohr: "Zaungäste.
Die Generation, die nach der Revolte kam". S. Fischer, 1992. Nora
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Flugschrift". VSA-Verlag, 2013. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote
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