Christoph Blocher: «Beziehungen zur EU? Die sind doch sehr gut. Deshalb geschieht auch nichts»

Christoph Blocher: «Beziehungen zur EU? Die sind doch sehr gut. Deshalb geschieht auch nichts»

Vor dreissig Jahren, am 6. Dezember 1992, besiegte Blocher praktisch im Alleingang das ganze Establishment dieses Landes. Heute, im Gespräch mit Markus Somm, spricht er von einem «Klassenkampf», einem Konflikt zwischen oben und unten, zwischen jenen, die
1 Stunde 29 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Denn darum ging es, darum geht es Blocher noch heute. Die EWR-Frage
war keine Frage des Freihandels oder des Zugangs zum Binnenmarkt,
nein: Es war eine Frage der Demokratie. «Solange der Schweizer in
einem Vertrag mit der EU sein Stimmrecht aufgeben muss – solange
gibt es keinen neuen EWR oder kein Rahmenabkommen.» Der Schweizer
möchte selbst bestimmen. Nie wäre die Abschaffung der direkten
Demokratie mehrheitsfähig. Wer entmachtet sich schon selber? Wenn
aber die Bilateralen weiter zu erodieren drohen, wie manche Kreise
warnen, was dann? Blocher glaubt nicht daran. «Unsere Beziehungen
zur EU sind doch sehr gut. Wir arbeiten eng zusammen, wir treiben
intensiven Handel mit allen Mitgliedsländern.» Blocher sieht darin
auch den Grund, warum man in den sogenannten
«Sondierungsgesprächen» in Brüssel, die die Schweiz derzeit
angestrengt verfolgt, nicht vorwärtskommt: «Niemand hat ein
Problem. Der Leidensdruck ist kaum vorhanden – auch aus Sicht der
EU nicht.» Ein Gespräch mit dem alten, weisen Mann der Schweizer
Politik. Ein schon historisches Monument, das so gar nicht am
Zerbröckeln ist, sondern frisch, angriffig und hellsichtig wie je
den Zustand unseres Landes beurteilt. «Es kommt gut.»

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