Interview mit Zeitmillionär Claus Aktoprak
Eric spricht mit Claus Aktoprak. Schriftsteller, Filmemacher,
Musiker. Und Segler. Claus berichtet von seinen aktuellen
Projekten, seinen Plänen und von den Erlebnissen während
seiner vergangenen Reisen. Claus Aktoprak privat: Ich bin Claus...
1 Stunde 18 Minuten
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Groß-Gerau
Beschreibung
vor 3 Jahren
Eric spricht mit Claus Aktoprak. Schriftsteller, Filmemacher,
Musiker. Und Segler. Claus berichtet von seinen aktuellen
Projekten, seinen Plänen und von den Erlebnissen während
seiner vergangenen Reisen.
Claus Aktoprak privat:
Ich bin Claus Aktoprak, bin verheiratet und wohne in Hamburg.
Meine Brötchen verdiene ich als Musiker und Musikproduzent und
seit 2015 auch als Buchautor und Filmemacher. Meine Hobbies
Segeln und Musikmachen verschmelzen in meinem Beruf. Angetrieben
werde ich von meinem großen Reisefieber und so probiere ich,
neben meinen Auftritten, auch stets viele Wochen im Jahr
unterwegs zu sein. Über meine Reisen berichte ich in meinem Blog
http://luvgier.blogspot.de/
Wie bist Du zum Segeln gekommen?
Ich bin mit 47 Jahren eigentlich sehr spät zum Segeln gekommen.
Ich war vor 6 Jahren noch als Produktmanager in einer
Musikinstrumentenfirma beschäftigt und suchte einen Ausgleich zu
diesem recht stressigen Job. Den fand ich, als ich in der Ägäis
einem Segelboot träumend hinterhersah, und mich danach aus Spaß
einmal nach Gebrauchtbooten umsah. 3 Monate später hatte ich
meinen SBF-Schein. Es folgten der SKS Schein und eine
Kojencharter in der Türkei. Ein Jahr nach der ersten Idee
ersteigerte ich dann bei ebay das erste eigene Boot, eine
Friendship 23. Auf diesem Boot lernte ich dann mehr oder weniger
selbst das Segeln.
Charterst Du?
Ich bin bisher 2 Chartertörns als Skipper gefahren. Zum einen in
der Türkei und Griechenland, zum anderen in der Karibik. Auf
beiden Törns waren jeweils meine Frau und ein befreundetes
Pärchen dabei. Der Bootstyp ist mir beim Chartern relativ egal
und orientiert sich eher am Preis. Mir geht es beim Chartern um
den Spaß am gemeinsamen Reisen und die Freude am Entdecken neuer
Reviere. Lediglich gepflegt und zuverlässig sollte die
Charteryacht schon sein. Ein Getriebeschaden bei der letzten
Karibikcharter war daher wirklich lästig.
Möchtest Du Dir ein eigenes Schiff kaufen oder hast Du
vielleicht bereits eins?
Nachdem ich zwei Jahre mit meiner Friendship unterwegs war, hat
sie mir ein Freund abgekauft und ich habe von privat eine Dufour
2800 erstanden. Das Platzangebot und das Gefühl der Sicherheit
auf einem größeren Boot gaben dabei den Ausschlag. Allerdings
hatte ich 2 Jahre mit großen technischen Problemen an dem Boot zu
kämpfen. Besonders arbeitsintensiv war dabei die Sanierung des
weichgewordenen Sandwichdecks. 2014 war ich mit meiner Dufour
dann 6 Monate in den schwedischen Schären unterwegs, und nach der
umfangreichen Vorbereitung des Bootes auf diesen langen Törn,
begleitet sie mich sehr zuverlässig. Eine Neuanschaffung ist
daher zur Zeit nicht geplant. Ich bin glücklich mit meiner "La
Mer".
Hast Du ein Traum-Schiff?
Ein Traumschiff wäre für mich jedes hochseetaugliche Schiff über
40 Fuß mit Mittelcockpit. Alternativ auch gerne eine 14 Meter
Reincke aus Aluminium. Auf der Ostsee bin ich mit meinen einhand
gut zu bedienenden 28 Fuss aber sehr zufrieden. Mein Traumschiff
würde daher nur zusammen mit der Erfüllung eines Langfahrttraumes
Sinn machen.
Welches Revier befährst Du im Moment am liebsten?
Traumreviere gibt es so viele, das eine Auflistung hier keinen
Sinn machen würde. Ich liebe die Herausforderung des Unbekannten,
von daher hat für mich alles Neue einen großen Reiz. Die Schären
habe ich 2014 sehr liebgewonnen und auch die Ostsee vor der
Haustür ist für mich ein Traumrevier. Aber solange ich irgendwo
segeln kann, ist mir jedes Revier recht.
Wenn Geld keine Rolle spielte, wie sähe Deine seglerische
Zukunft aus?
Ganz einfach! Ein halbes Jahr Musik machen und produzieren,
danach ein halbes Jahr Segeln und das Leben geniessen. Und dabei
möglichst viel von der Welt kennenlernen. Grundsätzlich würde ich
auch nicht gerne von Hafen zu Hafen eilen, sondern bewusst
länger in einem Land leben, um es wirklich kennenzulernen. Nur
eben an Bord meines eigenen Bootes.
Welches ist Dein Lieblings Gegenstand am Boot oder welches Teil
magst Du besonders und warum?
Mein Heckkorbgrill und der geliehene Spinnaker sind zur Zeit
meine Favoriten.
Musiker, Filmemacher, Schriftsteller. Und Segler.
Während meiner 6-monatigen Reise habe ich an Bord 15 Songs in
einem kleinen Studio komponiert und die Songs dann danach in
Hamburg, mit 30 internationalen Musikern, aufwendig produziert.
Die Single "Ich geh' segeln" lief diesen Sommer schon auf vielen
Schiffen, und ich habe sogar einen Videocontest dazu
veranstaltet. Die Musik der CD "Zeitmillionär" ist gleichzeitig
der Soundtrack zu dem, ebenfalls während der Reise entstandenen,
gleichnamigen Film. Der Film erzählt in 15 Kapiteln von den
Phasen und Emotionen einer langen Auszeit. Wie Aufbruch,
Trennung, Glück und Heimweh. Und von dem Gefühl einmal
"Zeitmillionär" zu sein. Nach der Reise entstanden außerdem das
Buch: "SchärenSegeln" mit vielen Informationen zu dem Revier,
sowie das Lehrvideo "Allein an Bord" mit vielen Tipps zur Praxis
des Einhandsegelns. Alle Infos dazu und die Links zu meinem Blog
und YouTube Channel findet ihr unter www.luvgier.de
Claus Aktoprak live
Im Sommer 2017 plane ich viele Konzerte an der Küste zu spielen
und dabei selber mit dem Segelboot unterwegs zu sein.
Die Termine findet ihr auf facebook und auf www.luvgier.de
Wer einmal in meine CD reinhören möchte kann das hier tun: iTunes
Welche Buchempfehlung kannst Du unseren Hörern mitgeben?
Ich mag die Seglergeschichten von den Pionieren des Tourensegelns
wie Wilfried Erdmann und Rollo Gebhard:
Der Verlag millemari hat im letzten Jahr auch viele interessante
Titel rund ums Segeln veröffentlicht: www.millemari.de
Welchen Fehler hast Du mal auf oder an dem Schiff gemacht und
was war die wichtigste Lektion daraus?
Die falsche Wahl von Ankerplätzen hat mir gerade auf der ersten
Charter schlaflose Nächte bereitet. Erst mit der Zeit habe ich
hier das richtige Gespür für Ankerplatz, Kettenlänge und
Landleinen aufgebracht. Anfangs habe ich auch stets zu spät
gerefft, was dann immer zu viel Hektik an Bord geführt hatte. In
den Schären ist es wichtig die Betonnungsrichtung im Auge zu
behalten, da diese häufig wechselt und der Grund fast immer
felsig ist. Hier haben sich für mich eine rote und eine grüne
Wäscheklammer an der Sprayhood bewährt um mein Boot vor größeren
Schäden zu schützen.
Was empfiehlst Du jemandem, der mit dem Segeln beginnen oder
sich weiter entwickeln möchte?
Natürlich kann man sich nie genug Theorie aneignen, aber es geht
nichts über die Praxis. Mein Tipp daher: aktiv bei Freunden oder
Bekannten mitsegeln und fragen, fragen, fragen! Das theoretische
Wissen des SBF reicht meiner Meinung nicht zum Tourensegeln, SKS
sollte es schon sein. Auf Ausbildungstörns habe ich eigentlich
nie viel gelernt; besser war da die Kojencharter in der Türkei,
denn ich war der einzige Gast an Bord und somit immer gefordert.
Welchen „letzten Tipp“ kannst Du uns und unseren Zuhörern mit
auf dem Weg geben?
Wenn du eine Reise planst, setze dir dafür einen Termin. Selbst
wenn der erst in drei Jahren ist. Sag NIEMALS "Irgendwann", denn
dann wird es nie etwas.
Wie kann man Dich erreichen, wenn man Fragen an Dich hat oder
mit Dir in Kontakt kommen möchte?
Kontaktieren kann man mich per EMail unter:
c.aktoprak@yahoo.de
sowie über die facebook Accounts:
luvgier
The-Sailing-Bassman
Oder direkt über meine Homepage
www.luvgier.de
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