Analyse für MEGA Radio Aktuell von Parteien-Forscher Dr. BENJAMIN HÖHNE (Uni Magdeburg) zur neuen SAHRA WAGENKNECHT Partei

Wir sprechen jetzt noch einmal über die neue Partei von
ex-Linken-Chefin Sahra Wagenknecht. Dr. Benjamin Höhne ist
Berliner Politikwissenschaftler an der
Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg: Und jetzt unser MEGA
Radio Aktuell-Interviewpartner. Dr. Höhne ist seit 2021
Lehrbeauftragter an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Seit Oktober 2022 ist er Sprecher des Arbeitskreises
Parteienforschung der DVPW. Er sagt: Als Parteienforscher habe er
erhebliche Zweifel, ob die Partei in naher Zukunft überhaupt
schlagkräftige Partei-Strukturen aufbauen könne. Das müssten nun
erstmal die nächsten Monate und Wahlen zeigen. Dabei erinnert er
an gescheiterte Partei-Neugründungen in den letzten Jahren. Zudem
seien vor allem die Grünen und die SPD die direkte Konkurrenz für
die neue Wagenknecht-Partei, schätzt er ein. Die neue Partei
analysiert Dr. Höhne als linkspopulistisch, die sicherlich in
manchen Teilen auch die System-Frage stelle. Viele Protestwähler
könnten ihm zufolge von der AfD zur neuen Wagenknecht-Partei
wechseln, ebenso wie von der traditionellen Links-Partei. Weniger
Wähler-Potenzial sieht er bei den Grünen und der FDP. Außerdem
könne durchaus sein, dass die neue Wagenknecht-Partei auch im
konservativen Milieu punkten könnte. Laut ihm reagiert die AfD
nach außen hin "gelassen" auf die neue Partei-Konkurrenz von
Sahra Wagenknecht. Diese sei von ihren Politik-Themen her in zwei
eigentlich entgegengesetzten Partei-Quadranten verortet,
konstatiert der Politologe Dr. Höhne. Einerseits die sozialen,
linken Themen - und andererseits stramm-konservative
Wertvorstellungen. In diesem Bereich gibt es laut ihm noch keine
Partei in Deutschland, da gebe es durchaus theoretisch eine
Lücke, die nun jedoch erst erfolgreiche Wahlen und eine
Verankerung in den Parlamenten füllen müssten. ... soweit der
Berliner Politikwissenschaftler und Parteienforscher Dr. Benjamin
Höhne von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Mit einer
aktuellen Analyse zur neuen Partei von Sahra Wagenknecht.