Billersbockmist – Tag 2
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Natürlich war am nächsten Morgen nicht wieder alles in Ordnung.
Lulu hatte immer noch keine wirkliche Lust auf die neue Schule. Und
Lulus Papa machte sich Sorgen um seinen ersten Tag im neuen Büro.
Und zu allem Überfluss hatte Mama gerade vorgeschlagen, sie zur
Schule zu begleiten! „Ich bin doch kein Baby!“, schimpfte Lulu.
„Ja, aber ich will dich doch nur am allerersten Tag hinbringen!“,
sagte Lulus Mama, während sie Lulu das Pausenbrot schmierte. „Ich
geh aber lieber allein!“ „Na schön. Dann bringe ich eben deinen
Papa ins Büro!“, seufzte Mama. „Billersbockmist“, zischelte Papa in
seine Kaffeetasse und blinzelte seiner Tochter zu.
„Billersbockmist“, stimmte ihm Lulu zu. Doch man konnte nicht allzu
viel verstehen, weil sie den Mund voller Marmeladenbrötchen hatte.
Der Morgen war neblig und trüb. Und die Straßenlaternen gaben nur
ein dumpfes Licht von sich. „Sogar das Wetter passt zu meiner
Stimmung!“ murmelte Lulu. Auf dem Weg zur Schule versuchte sie sich
an all die guten Seiten von Billersbach zu erinnern, denn Papa und
sie hatten gestern vor dem Schlafengehen noch eine Liste gemacht.
Eine „Motivationsliste“, wie Papa sie genannt hatte. „Ich hab ’nen
ganz kurzen Schulweg“, begann sie die Aufzählung, „keine lange
Busfahrt mehr, kein Frieren an der Bushaltestelle, kein Schubsen,
Drängeln oder Zu-spät-Kommen. Das ist doch schon mal was!“ In
Billersbach war der Weg von ihrem neuen Haus bis zur Schule zu Fuß
locker zu schaffen. „Ich könnte ja auch mit dem Fahrrad fahren.
Hier gibt’s ja kaum Verkehr!“, überlegte Lulu weiter. „Dann bin ich
nach der Schule in ein paar Minütchen zu Hause!“ Entschlossen zog
sie sich Ihre Mütze tiefer ins Gesicht. „Werisndas?“, rief
plötzlich eine Stimme hinter ihr. Als Lulu sich umdrehte, sah sie
eine kleine Gruppe von fünf Schulkindern auf sich zukommen. Lulu
straffte ihre Schultern, atmete tief ein und machte sich bereit für
die erste Begegnung mit ihren neuen Freunden in Billersbach. „Ich
bin Lulu!“, begrüßte sie die anderen Kinder. „Häh?“ „Ich heiße
Lulu!“ „Stotterst du, oder was? Lululululutscher?“, frotzelte der
größte Junge. Lulu sah ihn forschend an. Die anderen Jungs grinsten
und stießen einander in die Seiten. Lulu hatte sich schon oft
Kommentare zu ihrem Namen anhören müssen. Auch in Berlin hatte es
Kinder gegeben, die sie hin und wieder deswegen geärgert hatten.
„Nö“, antwortete sie scheinbar gelassen. „Ich bin Lulu und welcher
Dorftrottel bist du?“ Sie fühlte ihre ganze Wut wieder hochsteigen.
Die Jungs hörten auf, einander zu schubsen, und schauten sie
verblüfft an. Nur der große Junge schnaubte und schnaufte und wurde
dabei ganz rot im Gesicht. „Ich bin Remo! Remo der Schreckliche!
Und du fängst dir gleich eine, wenn du weiter so Sprüche kloppst!“
„Mensch, Remo. Lass sie doch! Das ist bestimmt die Neue!“,
flüsterte einer der anderen Jungs und tätschelte besänftigend
seinen Ärmel. Remo zog die Augenbrauen zusammen und funkelte zu
Lulu hinüber. „Welche Neue?“ „Du weißt doch. Der Wurstfinger hat
doch vor den Ferien erzählt, da käm ’ne Neue in die Klasse.“ „So,
hat er das? Tja, der Wurstfinger quasselt den lieben langen Tag.
Kann mich nicht an das Gequassel von einer Neuen erinnern. War
wahrscheinlich zu unwichtig! Was hat er denn noch so gesagt,
Gerri?“, brummte Remo und sein Gesicht bekam langsam wieder seine
normale Färbung zurück. „Mehr weiß ich auch nicht. Nur eben, dass
nach den Herbstferien ein neues Mädel zu uns in die Klasse kommt“,
beeilte sich Gerri zu sagen. „So, so!“ Grinsend drehte sich Remo zu
Lulu. „Also, Lulululutscher! Du bist die Neue? Mööönsch, da freuen
wir uns aber sehr!“ „Ja, ich bin die Neue! Und ich kann euch gar
nicht sagen, wie sehr ich mich freue!“, säuselte Lulu mit
zuckersüßer Stimme. Schnell schaute sie sich um, ob die Straße frei
war. Und dann rannte sie los, so schnell sie ihre Beine trugen.
„Bis später, Rerereremo!“, rief sie den Jungs noch zu und schon war
sie um die nächste Straßenecke verschwunden. Remos Gesicht lief
sofort wieder rot an. Und weil er vor den anderen Jungs nicht als
einer dastehen wollte, der sich von einem Mädchen an der Nase
herumführen ließ, rannte er Lulu hinterher. „Na, die kann was
erleben ...“, stöhnte Gerri und schüttelte den Kopf. Die Neue hatte
sich gleich am ersten Tag den Schrecken der Schule zum Feind
gemacht. Das konnte ja heiter werden.
Lulu hatte immer noch keine wirkliche Lust auf die neue Schule. Und
Lulus Papa machte sich Sorgen um seinen ersten Tag im neuen Büro.
Und zu allem Überfluss hatte Mama gerade vorgeschlagen, sie zur
Schule zu begleiten! „Ich bin doch kein Baby!“, schimpfte Lulu.
„Ja, aber ich will dich doch nur am allerersten Tag hinbringen!“,
sagte Lulus Mama, während sie Lulu das Pausenbrot schmierte. „Ich
geh aber lieber allein!“ „Na schön. Dann bringe ich eben deinen
Papa ins Büro!“, seufzte Mama. „Billersbockmist“, zischelte Papa in
seine Kaffeetasse und blinzelte seiner Tochter zu.
„Billersbockmist“, stimmte ihm Lulu zu. Doch man konnte nicht allzu
viel verstehen, weil sie den Mund voller Marmeladenbrötchen hatte.
Der Morgen war neblig und trüb. Und die Straßenlaternen gaben nur
ein dumpfes Licht von sich. „Sogar das Wetter passt zu meiner
Stimmung!“ murmelte Lulu. Auf dem Weg zur Schule versuchte sie sich
an all die guten Seiten von Billersbach zu erinnern, denn Papa und
sie hatten gestern vor dem Schlafengehen noch eine Liste gemacht.
Eine „Motivationsliste“, wie Papa sie genannt hatte. „Ich hab ’nen
ganz kurzen Schulweg“, begann sie die Aufzählung, „keine lange
Busfahrt mehr, kein Frieren an der Bushaltestelle, kein Schubsen,
Drängeln oder Zu-spät-Kommen. Das ist doch schon mal was!“ In
Billersbach war der Weg von ihrem neuen Haus bis zur Schule zu Fuß
locker zu schaffen. „Ich könnte ja auch mit dem Fahrrad fahren.
Hier gibt’s ja kaum Verkehr!“, überlegte Lulu weiter. „Dann bin ich
nach der Schule in ein paar Minütchen zu Hause!“ Entschlossen zog
sie sich Ihre Mütze tiefer ins Gesicht. „Werisndas?“, rief
plötzlich eine Stimme hinter ihr. Als Lulu sich umdrehte, sah sie
eine kleine Gruppe von fünf Schulkindern auf sich zukommen. Lulu
straffte ihre Schultern, atmete tief ein und machte sich bereit für
die erste Begegnung mit ihren neuen Freunden in Billersbach. „Ich
bin Lulu!“, begrüßte sie die anderen Kinder. „Häh?“ „Ich heiße
Lulu!“ „Stotterst du, oder was? Lululululutscher?“, frotzelte der
größte Junge. Lulu sah ihn forschend an. Die anderen Jungs grinsten
und stießen einander in die Seiten. Lulu hatte sich schon oft
Kommentare zu ihrem Namen anhören müssen. Auch in Berlin hatte es
Kinder gegeben, die sie hin und wieder deswegen geärgert hatten.
„Nö“, antwortete sie scheinbar gelassen. „Ich bin Lulu und welcher
Dorftrottel bist du?“ Sie fühlte ihre ganze Wut wieder hochsteigen.
Die Jungs hörten auf, einander zu schubsen, und schauten sie
verblüfft an. Nur der große Junge schnaubte und schnaufte und wurde
dabei ganz rot im Gesicht. „Ich bin Remo! Remo der Schreckliche!
Und du fängst dir gleich eine, wenn du weiter so Sprüche kloppst!“
„Mensch, Remo. Lass sie doch! Das ist bestimmt die Neue!“,
flüsterte einer der anderen Jungs und tätschelte besänftigend
seinen Ärmel. Remo zog die Augenbrauen zusammen und funkelte zu
Lulu hinüber. „Welche Neue?“ „Du weißt doch. Der Wurstfinger hat
doch vor den Ferien erzählt, da käm ’ne Neue in die Klasse.“ „So,
hat er das? Tja, der Wurstfinger quasselt den lieben langen Tag.
Kann mich nicht an das Gequassel von einer Neuen erinnern. War
wahrscheinlich zu unwichtig! Was hat er denn noch so gesagt,
Gerri?“, brummte Remo und sein Gesicht bekam langsam wieder seine
normale Färbung zurück. „Mehr weiß ich auch nicht. Nur eben, dass
nach den Herbstferien ein neues Mädel zu uns in die Klasse kommt“,
beeilte sich Gerri zu sagen. „So, so!“ Grinsend drehte sich Remo zu
Lulu. „Also, Lulululutscher! Du bist die Neue? Mööönsch, da freuen
wir uns aber sehr!“ „Ja, ich bin die Neue! Und ich kann euch gar
nicht sagen, wie sehr ich mich freue!“, säuselte Lulu mit
zuckersüßer Stimme. Schnell schaute sie sich um, ob die Straße frei
war. Und dann rannte sie los, so schnell sie ihre Beine trugen.
„Bis später, Rerereremo!“, rief sie den Jungs noch zu und schon war
sie um die nächste Straßenecke verschwunden. Remos Gesicht lief
sofort wieder rot an. Und weil er vor den anderen Jungs nicht als
einer dastehen wollte, der sich von einem Mädchen an der Nase
herumführen ließ, rannte er Lulu hinterher. „Na, die kann was
erleben ...“, stöhnte Gerri und schüttelte den Kopf. Die Neue hatte
sich gleich am ersten Tag den Schrecken der Schule zum Feind
gemacht. Das konnte ja heiter werden.
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