#3 Was wäre, wenn es euch nicht gäbe? Helden des Winters im Tiroler Schneepodcast

#3 Was wäre, wenn es euch nicht gäbe? Helden des Winters im Tiroler Schneepodcast

29 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Wenn in Tirol nach einer schneereichen Nacht der Tag anbricht, ist
die Freude bei Kindern und Wintersportfans groß. Doch bereits
Stunden vor dem ersten Weckerläuten sorgen fleißige und gut
ausgebildete Hände dafür, dass Wege und Schienen frei und die
Pisten sicher befahrbar sind. Drei von ihnen erzählen uns von ihrem
Beruf im Schnee. Rudi Mair steht im Winter um 5 Uhr auf und holt
erstmal die Daten von über 200 Wetterstationen ein. Er ist der
Leiter des Lawinendienstes Tirol und damit verantwortlich für die
Lawinenprognose und die Einstufung der Lawinengefahr. Seit über
zwanzig Jahren sorgt der Lawinenexperte, der auch ein Standardwerk
zum Thema geschrieben hat, für verlässliche Prognosen: „Unsere
Trefferquote liegt bei 95%, damit kann ich gut leben.“, so Mair. Um
die Situation so gut einschätzen zu können, braucht es aber nicht
nur ein Studium der Meteorologie und jahrelange Erfahrung, sondern
auch eine kontinuierliche Beobachtung der Lage: „Ich sag immer:
Jeder Winter ist wie ein Buch, das neu geschrieben wird. Ein Krimi.
Das muss ich von der ersten bis zur letzten Seite lesen - wenn ich
mittendrin zwei Kapitel auslasse, weiß ich nicht mehr, ob der Koch
oder der Gärtner der Mörder ist. Und so ist das beim Schnee auch –
das muss ich ständig mitverfolgen.“ Ein freier Tag in den
Wintermonaten? Fehlanzeige! Im Podcast erzählt uns Mair, welchen
Umweg er auf seinem Karriereweg nehmen musste, woran man
Lawinengefahr erkennt und bei welcher Lawinenwarnstufe die meisten
Unfälle passieren. Außerdem erfahren wir, was ihn persönlich am
Schnee so fasziniert und was er damit meint, wenn er sagt: „Außer
Rauchzeichen und Brieftauben bieten wir wirklich alles an.“ Wenn
bei Rudi Mair der Wecker klingelt, sind die Schneeräumer der
Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bereits im Einsatz. Sie folgen
den Empfehlungen der hausinternen Lawinenkommission und befreien
die Zugstrecken Tirols mit schwerem Gerät und per Hand von den
Schneemengen. „Die ganze Arbeit beginnt schon vor dem Schneefall –
man schaut sich die Wetterprognosen sehr genau an und legt dann die
Eskalationsstufen fest“, verrät uns Christoph Gasser-Mair von den
ÖBB. Die oberste Priorität ist, die Sicherheit der Fahrgäste unter
allen Umständen zu gewährleisten. Nicht überall können die
Schneeräumer dazu auf Schienenschneepflüge und
Hochleistungsschneeschleudern zurückgreifen: „Die Weichen etwa
müssen händisch geräumt werden und davon gibt es allein in Tirol
1.500.“ Im Gespräch mit Gasser-Mair erfahren wir außerdem, aus
welchem Holz die Männer des Schneeräumtrupps geschnitzt sein müssen
und warum die Topografie Tirols eine besondere Herausforderung
darstellt. „Wenn wir um 4 Uhr losfahren, war ich sicher schon um
drei Uhr munter, weil ich meine Leute eine halbe Stunde vor
Dienstbeginn informieren muss.“, erzählt uns Walter Steinlechner.
Er ist für die Schneeräumung der Gemeinde Vomp verantwortlich und
in seinem Team arbeiten 9 Männer, die bei Schneefall auch lang vor
Tagesanbruch an die Arbeit gehen. „Dann wird geräumt, dann wird
gestreut, und wenn wir die Runde fertig haben, sind die Parkplätze
dran.“ Mehrere Stunden dauert es, bis die Straßen und Zufahrten zu
Ärzten, Supermärkten und der Schule frei ist. „Wenn die Leute dann
um 8 Uhr aufstehen, und es ist alles picobello geräumt, dann wissen
viele nicht, was schon passiert ist in den letzten vier Stunden
davor, was da für ein Kraftakt dahintersteckt.“ Im Interview
erfahren wir, welchen Schnee Steinlechner am liebsten räumt und
welche Tipps er für Schneefahrbahnen hat. || Weiterführende Links |
Lawinenlinks: www.lawinen.report | www.tirol.at/lawine-tirol-app |
www.tirol.at/saac-camp-lawinengefahr-und-risiken-richtig-einschaetzen
| www.tirol.at/der-lawinensprenger-von-innsbruck
|www.tirol.at/bahn-frei | www.tirol.at/alpinarium-galtuer-7

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