Dort Deutsche, hier Russen: Häufige Vorurteile gegen Russlanddeutsche

Dort Deutsche, hier Russen: Häufige Vorurteile gegen Russlanddeutsche

Ira und Edwin sprechen über die häufigsten Vorurteile gegenüber Russlanddeutschen, ihre Ursprünge und Folgen. Außerdem: der russlanddeutsche Künstler Walter Spies und wie er die Insel Bali weltberühmt als Künstlerparadies machte.
57 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Sie wählen rechte Parteien, verehren Putin und trinken literweise
Wodka – solche Klischees und viel Unwissen spinnen Medien und die
Gesellschaft um „die“ Russlanddeutschen. Geleitet durch eine
problemorientierte Berichterstattung werden russlanddeutsche
(Spät-)AussiedlerInnen häufig pauschal als eine homogene Gruppe
beschreiben, manchmal sogar als Teil einer russischen, feindlichen
Diaspora innerhalb der deutschen Gesellschaft. Durch den brutalen
Angriff Russlands auf die Ukraine verstärkte sich dieses Bild.
Viele dieser Darstellungen basieren auf Vorurteilen und Unwissen,
aktuelle Statistiken und Umfragen zeigen ein anderes Bild. In
dieser Folge rücken die Journalistin Ira Peter und Kulturreferent
Edwin Warkentin einiges gerade und stellen Fakten gegen gefühlte
Wahrheiten. Wie Pauschalisierungen gegen Russlanddeutsche sich auf
vorangehende Generationen auswirkten, erzählen sie am Beispiel des
Künstlers Walter Spies. Er war Maler, Musiker und Tänzer und wurde
als Russlanddeutscher und Homosexueller zeit seines Lebens
verfolgt. In den 1920er und 1930er Jahren verhalf er - auf der
eigenen Suche nach einem sorglosen Leben - der indonesischen Insel
Bali zu ihrem Ruf als Künstlerparadies.

Kommentare (1)

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Waldemar01
Waldemar vor 6 Monaten
Hallo, danke für euren Podcast. Es Ist einiges Wissenswertes dabei. Was allerdings sauer aufstößt, ist die permanente Rechtfertigung für die Identität der Russlanddeutschen nach dem Motto "Sie sind eigentlich gute Deutsche, die kaum noch russisch sprechen und den russischen Teil ihres Wesens bald vergessen haben." Das nervt. Von keinem Bürger mit türkischen oder amerikanischen Migrationshintergrund wird gefordert, dass er seinem Herkunftsland bzw. dessen kulturellem Umfeld abschwört, obwohl beide Länder Völkerrechtswidrige Kriege geführt haben und noch führen. Das russische und postsowjetische ist und bleibt ein Teil von uns Russlanddeutschen. Und das ist gut so, weil es uns Perspektiven eröffnet und uns kulturell bereichert. Übrigens: Die Linkspartei hat sich längst emanzipiert und hängt keinen alten sozialistischen Losungen nach. Lest einfach mal das Parteiprogramm. Und die gesunkene Lebenserwartung in der GUS der 90er hing vor allem mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion zusammen und dessen Folgen wie drastische Verarmung, steigende Kriminalität und Perspektivlosigkeit.So, das war meine Горчица zu dieser Folge. Hoffe, Ihr nehmt es konstruktiv. Пока!

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