Kopflos in Europa | Von Rüdiger Rauls

Kopflos in Europa | Von Rüdiger Rauls

13 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

Angesichts der russischen Erfolge in der Ukraine und dem
drohenden Wahlsieg von Donald Trump in den USA, spielen
europäische Politiker verrückt. Macron faselt über Truppen für
die Ukraine. CDU, Grüne und Liberale wollen weitreichende
Marschflugkörper zum Einsatz gegen Russland. Immer neue
Geldinfusionen sollen die Kampfkraft der Ukraine erhalten. Aber
Geld und Waffen werden immer knapper, anscheinend auch der
gesunde Menschenverstand.


Ein Kommentar von Rüdiger Rauls.


Vergalloppiert


Was hat denn diesen Macron geritten? Geht mit ihm die
Großmannssucht durch? Absolvent einer Eliteschule zu sein,
scheint die beste Voraussetzung für Realitätsferne und
Überheblichkeit. Es ist nicht klar und auch nicht zu erklären,
was Macron dazu veranlasst hat, Russland mit dem Einsatz von
europäischen Bodentruppen zu drohen. Schon früher hat er durch
Vollmundigkeit von sich reden gemacht. Noch vor Jahren hielt er
die NATO für „hirntot“.


Aber man muss ihm auch zugute halten, dass er auch als Vermittler
auftrat, als die Spannungen mit Russland um die Ukraine wuchsen.
Er scheute sich auch nicht, sich der Kritik der anderen
NATO-Partner auszusetzen, als er Ende 2022, also bereits während
des Krieges, mahnte, Russlands Befürchtungen ernst zu nehmen,
„dass die NATO an die Türen Russlands heranrückt, und die
Stationierung von Waffen, die Russland bedrohen könnten"(1).


Im Sommer 2023 warf Macron aus unerfindlichen Gründen die Rolle
des Vermittlers über Bord. Zusammen mit Großbritannien lieferte
er Marschflugkörpern (Scalp/Strom-Shadow) an die Ukraine. Diese
haben die erhoffte strategische Wende nicht gebracht sondern
nur eine weitere Verschärfung des Konflikts. Nun also seine
nächste Drehung an der Eskalationsschraube. „Macron von der Taube
zum Falken“(2) charakterisierte die Mailänder Zeitung Corriere
della Sera den Auftritt des Franzosen.


Sehr kurzfristig hatte er die Führer der NATO-Staaten zu einer
Konferenz nach Paris eingeladen. Denn Eile schien geboten. Seit
Mitte Februar hatte sich mit dem Tod Nawalnys, dem Fall der
ukrainischen Stadt Awdejewka und der laschen Münchener
Sicherheitskonferenz die Lage von Russlands Gegnern deutlich
verschlechtert. Darauf musste reagiert werden, Ausblick musste
gesucht, Hoffnung gefunden werden.


Aber ist es nicht vielleicht doch zu kurz gesprungen, Macrons
Ankündigung über die Aufstellung von NATO-Bodentruppen für die
Ukraine alleine auf seine „offensichtliche Lust an
intellektuellen Provokationen“(3) zurück zu führen? Ist es
wahrscheinlich, dass nach stundenlangen gemeinsamen Diskussionen
Macron ans Mikrofon tritt und eine Ankündigung macht, die nicht
auch Thema bei den Gesprächen der Pariser Konferenz gewesen sein
sollen?


Angesichts der katastrophalen Entwicklung in der Ukraine ist
seine Forderung nach Kampftruppen aus NATO-Staaten
nachvollziehbar. Dass Macron diese Überlegungen öffentlich
machte, war sicher nicht auf Eigenmächtigkeit zurück zu führen
oder eine plötzliche Eingebung, die vollkommen losgelöst war vom
Verlauf der Diskussionen in Paris. Vermutlich sind die
Überlegungen bezüglich der Truppenstellungen schon weiter
vorangeschritten, als die Öffentlichkeit erfahren soll...


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Bildquelle: Antonin Albert / shutterstock


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