Merkels Digitalpolitik: Das Märchen von der magischen Datensoße
57 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 6 Jahren
Angela Merkel hat auf dem Global Solutions Summit in freier Rede
über ihre Vorstellungen von Digitalpolitik gesprochen. Ein
Missverständnis war, meint Sascha Lobo, dass ihre Aussagen so
aufgefasst wurden, als würde Merkel eine Steuer auf Daten fordern.
Das stimmt erstmal nicht. Deutlich wurde durch die Rede aber, wie
die Kanzlerin über die Digitalisierung denkt - und das es ein
lobby-basiertes Weltbild ist.
Der Begriff “Dateneigentum”, den Merkel immer wieder gerne benutzt,
wurde von der Autoindustrie in die Politik gebracht. Diese
Hardware-fixierte Industrie produziert bisher zwar viele Daten,
aber damit so richtig etwas anzufangen weiß sie noch nicht. Und da
sie Angst hat, dass jemand anders diese Daten monetär verarbeiten
könnte, wollen sie sich absichern, dass sie ihnen gehören - den
Produzenten.
Es sind nicht die Daten, die wertvoll sind, sondern das, was man
daraus macht. Und dieser Wert entsteht durch neue Geschäftsmodelle,
die weit entfernt sind von der alten analogen Großindustrie
Deutschlands. Daten sind keine digitale Wundersoße, die man über
alte Geschäftsmodelle kippen kann und dann wird Geld verdient. Dies
scheint die Industrie aber zu glauben - und Merkel scheint diese
Meinung zu vertreten. Vielleicht sogar, weil sie denkt, dass sie
damit der Wirtschaft etwas Gutes tut. Die Kanzlerin wird mit dieser
Digitalstrategie eine fatale Kurzzeit-Illusion erzeugen: Dass
digitale Transformation auch ohne Transformation
funktioniert.
Im Podcast diskutiert Sascha Lobo die Meinungen und Kommentare aus
dem SPON-Forum zu diesem Thema.
Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
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Missverständnis war, meint Sascha Lobo, dass ihre Aussagen so
aufgefasst wurden, als würde Merkel eine Steuer auf Daten fordern.
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könnte, wollen sie sich absichern, dass sie ihnen gehören - den
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Es sind nicht die Daten, die wertvoll sind, sondern das, was man
daraus macht. Und dieser Wert entsteht durch neue Geschäftsmodelle,
die weit entfernt sind von der alten analogen Großindustrie
Deutschlands. Daten sind keine digitale Wundersoße, die man über
alte Geschäftsmodelle kippen kann und dann wird Geld verdient. Dies
scheint die Industrie aber zu glauben - und Merkel scheint diese
Meinung zu vertreten. Vielleicht sogar, weil sie denkt, dass sie
damit der Wirtschaft etwas Gutes tut. Die Kanzlerin wird mit dieser
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