Baerbock sollte nicht auf ein Wunder hoffen | Von Thomas Röper
18 Minuten
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vor 1 Jahr
Derzeit kann man zuschauen, wie die Meldungen für die Ukraine
fast täglich düsterer werden. Die FAZ meint, Baerbock hoffe auf
ein Wunder, wenn sie der Ukraine eine EU von Lissabon bis Lugansk
wünscht.
Ein Kommentar von Thomas Röper.
Der Bericht des Deutschland-Korrespondenten, der an diesem
Sonntag im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen
Fernsehens gezeigt wurde, unterschied sich von seinen üblichen
Berichten. Normalerweise konzentriert er sich auf die
Absurditäten der deutschen und europäischen Politik, aber dieses
Mal spielte die Ukraine eine viel größere Rolle als sonst, denn
die Medienberichte über die Ukraine werden in Europa mittlerweile
so düster, dass sie die meisten anderen Themen überdecken. Ich
habe den russischen Beitrag auch diese Woche wieder
übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Kiew kann nicht siegen: Ein ernüchternder Bericht des deutschen
Generals
Diese Woche bekam die deutsche Regierung einen weiteren Grund zu
erklären, dass der Antisemitismus in Deutschland wächst. Der 9.
November ist der Jahrestag der Kristallnacht, des Judenpogroms
von 1938. Die Synagoge in der Brunnenstraße, in der die
Gedenkfeier stattfand, wurde von Hunderten von Polizisten und
Scharfschützen bewacht.
„Jede Form von Antisemitismus vergiftet unsere Gesellschaft, so
wie es jetzt islamistische Demonstrationen und Kundgebungen tun.
Wir dulden Antisemitismus nirgends“, sagte Bundeskanzler Olaf
Scholz.
Antisemitismus ist klar, aber was ist mit anderen Formen von
Fremdenfeindlichkeit? Von einigen davon hört man heute gar nichts
mehr.
In Deutschland wird die Geschichte des Zweiten Weltkriegs
insgesamt nur noch auf den Holocaust reduziert. Die Vernichtung
der Juden war ein Verbrechen, aber über den Rest zu sprechen, ist
nicht üblich. Das geht so weit, dass man den Eindruck gewinnen
könnte, dass mit den Plänen der Nazis zur Ausrottung von zig
Millionen Slawen alles in Ordnung war.
Daher der Unwille oder die Unfähigkeit, das Geschehen in Gaza
unvoreingenommen zu bewerten, und je weiter es geht, desto mehr
wird das zu einem deutschen politischen Phänomen, weil der Rest
Europas gezwungen ist, recht nüchterne Bewertungen abzugeben,
denn sie haben Angst, die Beziehungen zum Globalen Süden
endgültig zu ruinieren, ohne dessen Loyalität und Rohstoffe es
für sie schwer sein wird, in der neuen Welt zu leben.
Der französische Präsident Macron ist mit den Wundern der
Äquivalente zurück in der Arena: Er unterstützte am Samstag die
Demonstration gegen Antisemitismus in Paris, ging aber selbst
nicht hin, sondern schickte den Premierminister. Und auch in
dieser Woche hat er sich eifrig als Friedensstifter inszeniert
und eine Konferenz einberufen, an der auch Vertreter der
palästinensischen Autonomiebehörde und der UN-Generalsekretär
teilnahmen...
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 13. November 2023 bei
anti-spiegel.ru
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Bildquelle: Drop of Light / shutterstock
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