Digitaler Euro: Geradewegs in den Finanz-Faschismus | Von Ernst Wolff
6 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ein Kommentar von Ernst Wolff.
Vergangene Woche wurde der Wirtschaftszeitung Handelsblatt ein
Gesetzentwurf zugespielt, den die EU-Kommission der
Öffentlichkeit am Monatsende vorstellen will. Er enthält die
Rahmenbedingungen, unter denen der digitale Euro den Status eines
gesetzlichen Zahlungsmittels erhalten soll.
Es scheint, dass die Vorbereitung des wichtigsten Projektes in
der Geschichte der EU damit in ihre nächste Phase eintritt. Wie
aus der Website der EZB hervorgeht, wird die im Juli 2021
eingeleitete Untersuchungsphase im November 2023 abgeschlossen
sein. Ob es dann bis zur tatsächlichen Einführung der neuen
Währung noch die von der EZB angekündigten 2 – 3 Jahre dauern
wird, werden wir möglicherweise in wenigen Tagen erfahren.
Auf jeden Fall können wir davon ausgehen, dass EZB, Politik und
Mainstream-Medien auf Grund der geleakten Meldung in den
kommenden Tagen und Wochen in die Offensive gehen und alles tun
werden, um uns den digitalen Euro auf jede erdenkliche Weise
schmackhaft zu machen.
Vor allem wird immer wieder betont werden, dass das Bargeld nicht
abgeschafft werden soll und dass die neue Währung absolut sicher
sein wird, da hinter ihr ja eine Zentralbank steht, die im
Gegensatz zu den Geschäftsbanken nicht bankrott gehen kann.
Das aber ist nichts als Augenwischerei. Wer wissen möchte, wie es
nach der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung um das
Bargeld bestellt sein wird, der sollte den Blick nach Nigeria
richten. In dem größten afrikanischen Industrieland ist seit Ende
Oktober 2021 mit dem E-Naira eine CBDC im Umlauf.
Da sich bisher nur ein halbes Prozent der Bevölkerung die dafür
notwendige Wallet aufs Handy hat spielen lassen, hat die
nigerianische Regierung bei der Bargeldabschaffung kräftig
nachgeholfen. Barauszahlungen an Geldautomaten wurden
eingeschränkt, Barabhebungen von Konten mit hohen Gebühren
belegt, alte Geldscheine für ungültig und überhastet eingeführte
neue für nicht lieferbar erklärt. Zudem sind Barabhebungen von
Regierungskonten seit dem 1. März 2023 verboten.
In anderen Worten: Die Regierung Nigerias hat jede erdenkliche
Möglichkeit genutzt, ihren Bürgern den Zugang zu Bargeld zu
erschweren. Das Ergebnis waren Aufstände, brennende Bankfilialen
und Militäreinsätze, bei denen es Tote und Verletzte gab...
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Bildquelle: Igor Batrakov / shutterstock
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