«Zorn und Stille» von Sandra Gugic
Die Eltern kommen aus Serbien und haben in Wien ein besseres Leben
gesucht, die Kinder finden keine Heimat, weder in sich selbst noch
in der Welt. Sandra Gugic erzählt in «Zorn und Stille» packend von
unscheinbarer, aber umso quälenderer Entfremdung.
36 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Die Eltern kommen aus Serbien und haben in Wien ein besseres Leben
gesucht, die Kinder finden keine Heimat, weder in sich selbst noch
in der Welt. Sandra Gugic erzählt in «Zorn und Stille» packend von
unscheinbarer, aber umso quälenderer Entfremdung. «Zorn und Stille»
ist der zweite Roman der 1976 in Wien geborenen und in Berlin
lebenden Autorin. Der Titel wiederspiegelt die Dynamik des Buches –
der heftige Wunsch nach Selbstbestimmung und die lastende
Unmöglichkeit, ihn zu verwirklichen. Während die Eltern ihre
Bedürfnisse hintanstellen, um ihren Kindern ein gutes Leben zu
ermöglichen, brechen diese aus, ohne Boden unter die Füsse zu
bekommen. Die Tochter verlässt die Familie noch als Schülerin, in
einer Zeit, als die Jugoslawienkriege die Verhältnisse zuhause
zusätzlich zerrütten. Sie wird eine gefeierte Fotografin, aber
bleibt auch in ihren Beziehungen heimatlos. Der Sohn ist durch den
Kontaktabbruch so verstört wie die Eltern. Er verliert den Halt und
verschwindet später spurlos auf einer Reise durch Serbien. Ein Satz
aus einem Interview seiner Schwester begleitete ihn: «Es gibt einen
Raum, in dem niemand im Besitz der Wahrheit ist und jeder das Recht
hat, verstanden zu werden.» Mit Sandra Gugic spricht Franziska
Hirsbrunner. Sandra Gugic. Zorn und Stille. Hoffmann und Campe
Verlag, 2020.
gesucht, die Kinder finden keine Heimat, weder in sich selbst noch
in der Welt. Sandra Gugic erzählt in «Zorn und Stille» packend von
unscheinbarer, aber umso quälenderer Entfremdung. «Zorn und Stille»
ist der zweite Roman der 1976 in Wien geborenen und in Berlin
lebenden Autorin. Der Titel wiederspiegelt die Dynamik des Buches –
der heftige Wunsch nach Selbstbestimmung und die lastende
Unmöglichkeit, ihn zu verwirklichen. Während die Eltern ihre
Bedürfnisse hintanstellen, um ihren Kindern ein gutes Leben zu
ermöglichen, brechen diese aus, ohne Boden unter die Füsse zu
bekommen. Die Tochter verlässt die Familie noch als Schülerin, in
einer Zeit, als die Jugoslawienkriege die Verhältnisse zuhause
zusätzlich zerrütten. Sie wird eine gefeierte Fotografin, aber
bleibt auch in ihren Beziehungen heimatlos. Der Sohn ist durch den
Kontaktabbruch so verstört wie die Eltern. Er verliert den Halt und
verschwindet später spurlos auf einer Reise durch Serbien. Ein Satz
aus einem Interview seiner Schwester begleitete ihn: «Es gibt einen
Raum, in dem niemand im Besitz der Wahrheit ist und jeder das Recht
hat, verstanden zu werden.» Mit Sandra Gugic spricht Franziska
Hirsbrunner. Sandra Gugic. Zorn und Stille. Hoffmann und Campe
Verlag, 2020.
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