"Deutschland hat alles im Griff" | Von Rainer Rupp
14 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ein Kommentar von Rainer Rupp.
In der Generaldebatte im Bundestag diese Woche hat Bundeskanzler
Scholz seine Poker-Qualität bewiesen. Ohne rot zu werden hat er
selbstsicher behauptet, „Deutschland hat die Krise im Griff“.
Allerdings war er vorsichtig genug, nicht die Worte „Wir haben
alles im Griff“ oder die „Bundesregierung hat alles im Griff“ zu
benutzen. Denn wenn er sicher gewesen wäre, dass die
Ampelkoalition die Krise tatsächlich meistern könnte, hätte er
stolz „Wir“ oder die „Bundesregierung“ gesagt und damit die
lobenswerten „Verdienste“ der Ampel-Koalition in den Vordergrund
gesetzt. Tatsächlich wälzt Scholz mit seiner ungewöhnlichen
Formulierung das Risiko des Versagens auf die Allgemeinheit, auf
uns alle ab.
Scholz weiß nämlich, dass niemand, - weder die Ampelkoalition
noch irgendjemand anders - , die EU, vor allem aber Deutschland,
jetzt noch vor der multiplen Super-Krise retten kann, an deren
Anfang wir uns erst befinden. Sie besteht aus einem Konglomerat
aus akuter Energieknappheit, aus hohen Inflationsraten und
sinkenden Reallöhnen, aus der Unterbrechung von Lieferketten und
deren langwierigen Umstrukturierung, aus sinkender
Wettbewerbsfähigkeit und De-Industrialisierung Deutschlands, aus
Handels- und Sanktionskriegen, aus Währungs- und Eurokrise und
aus staatlicher und privatwirtschaftlicher Überschuldung. Zudem
haben wir steigende Zinsen, die mit zunehmenden
Liquiditätsproblemen selbst bei großen Geldhäusern - wie aktuell
die Schweizer Crédit Suisse – erneut zu einer Banken- und
Immobilienkrise zu führen drohen.
So viele ökonomische Krisen und Unsicherheiten auf einem Haufen
hat es seit Generationen nicht mehr gegeben. Sie werden verstärkt
durch politische Risiken wie der Krieg in der Ukraine oder durch
den drohenden Wiederausbruch von seit langen schwelenden
Konflikten, z.B. im Kosovo zwischen Serben und Albanern, im
Westjordanland zwischen Israelis und Palästinensern, in
Nordost-Syrien zwischen Türken und Kurden, und in Iran durch
erneute Kriegsdrohungen aus Israel und den USA. Und all diese
Krisen soll die Chaos-Truppe der Ampelregierung meistern, um
Schaden vom deutschen Volk abzuwenden?
Was es bedeutet, dies alles in den Griff zu bekommen, lässt sich
nur andeutungsweise mit dem Jongleur im Zirkus vergleichen, der
jeweils einen Teller auf einem dünnen im Boden implantierten Stab
balanciert, die Teller in Drehbewegungen versetzt und sich dann
zwischen einem Duzend oder mehr schwankenden Stäben hin und her
bewegt, um mit genau kalibrierten Anstößen die Teller weiter in
Bewegung zu halten und deren Absturz bei zu langsamen Umdrehungen
zu verhindern. Man stelle sich nun vor, wie die Amateure der
Ampelkoalition dieser Aufgabe gewachsen wären?
Dabei ist die politische Herausforderung, auch nur eine paar der
vorhin aufgezählten Krisen zum Drehen zu bringen und vor dem
Absturz zu bewahren, um mehrere Dimensionen größer als das bei
den Jongleuren mit ihren Tellern der Fall ist. Deshalb hat
erklärt, dass Deutschland – also wir alle - das im Griff haben.
Und wenn Deutschland versagt, dann haben wir alle versagt und
nicht etwa Scholz oder die Ampelregierung.
Das entspricht auch genau den Vorstellungen der Ampelregierung,
wie z.B. die Energiekrise gemeistert werden soll. Da alle
Versuche der Ampel fehlgeschlagen sind, ausreichend neue
Lieferquellen zu erschließen oder deren Transport zu
erschwinglichen Preisen zu sichern, kann eine Energiekrise in
diesem Winter nur verhindert werden, wenn die Bevölkerung und der
Liebe Gott mitspielen, also wenn.......weiterlesen hier:
https://apolut.net/deutschland-hat-alles-im-griff-von-rainer-rupp/
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