Folge 75 - Als Erster oder Erste in der Familie ein Studium aufnehmen - Ingenieur gibt wertvolle Tipps
31 Minuten
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vor 1 Jahr
Die soziale Herkunft entscheidet in Deutschland laut OECD immer
noch über den Bildungserfolg von Menschen. Laut dem Bildungsmonitor
des Stifterverbandes schlagen von 100 Personen aus einem nicht
akademischen Elternhaus 24 den Hochschulweg ein, aus akademischen
Elternhäusern sind es aber 74. Der Ingenieur und Bundesbeamte
Marvin Hecht hat als Erster in seiner Familie studiert. Heute
engagiert er sich ehrenamtlich bei der Initiative Arbeiterkind.de.
In der neuen Folge des Karriere-Podcasts Prototyp von VDI
nachrichten und ingenieur.de erklärt der promovierte Ingenieur und
Bundesbeamte Marvin Hecht im Gespräch mit Claudia Burger, was er
als ehrenamtlicher Mentor von Arbeiterkind.de macht und warum. Die
Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Studierenden
aus nicht akademischen Elternhäusern zu erhöhen und sie auf ihrem
Weg durch den Uni- und Hochschulkosmos und auch beim Berufseinstieg
zu begleiten. Hecht ist einer von 6000 Ehrenamtlichen, die sich
bundesweit in 80 lokalen Arbeiterkind.de-Gruppen engagieren. Die
Initiative wurde 2008 gegründet und hat zahlreiche Auszeichnungen
erhalten. Neben finanziellen Problemen, die bei Studierenden aus
nicht akademischen Elternhäusern häufiger auftauchen, ist es oft
der fehlende familiäre Rückhalt oder auch einfach das Nichtwissen
über die Abläufe an der Uni, die abschreckend auf potenzielle
Fachkräfte wirken. „Viele haben erst einmal gar keinen Bezug zum
Studium und zur akademischen Welt“, sagt Hecht. Da sei es von
großer Hilfe, wenn jemand sagt „Versuch‘ es doch“, motiviert und
von seinen Erfahrungen berichtet. Auch Hecht musste für sein
Studium selbst aufkommen, hat ein Umzugsunternehmen gegründet, das
auch heute noch in Familienhand weiterläuft. Im Rückblick sagt er,
dass ihn das geprägt hat, dass er früh gelernt habe, für sich und
sein Leben Verantwortung zu übernehmen. In seinen Beratungen habe
er auf Seiten der Ratsuchenden Unsicherheit erlebt, die Prägung in
Kindheit und Jugend könne dazu führen, dass sich geeignete
Hochschulkandidatinnen und -kandidaten infrage stellen, sich nicht
zugehörig fühlen zur akademischen Schicht und denken, dass sie
scheitern. Auch er habe solche Ängste gehabt und nicht geglaubt,
dass er das alles schaffen kann. Aber er sage jetzt: „Das ist alles
kein Hexenwerk“, wer sich traut, einbringt und fleißig sei, komme
weiter – unabhängig von der familiären Geschichte.
noch über den Bildungserfolg von Menschen. Laut dem Bildungsmonitor
des Stifterverbandes schlagen von 100 Personen aus einem nicht
akademischen Elternhaus 24 den Hochschulweg ein, aus akademischen
Elternhäusern sind es aber 74. Der Ingenieur und Bundesbeamte
Marvin Hecht hat als Erster in seiner Familie studiert. Heute
engagiert er sich ehrenamtlich bei der Initiative Arbeiterkind.de.
In der neuen Folge des Karriere-Podcasts Prototyp von VDI
nachrichten und ingenieur.de erklärt der promovierte Ingenieur und
Bundesbeamte Marvin Hecht im Gespräch mit Claudia Burger, was er
als ehrenamtlicher Mentor von Arbeiterkind.de macht und warum. Die
Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Studierenden
aus nicht akademischen Elternhäusern zu erhöhen und sie auf ihrem
Weg durch den Uni- und Hochschulkosmos und auch beim Berufseinstieg
zu begleiten. Hecht ist einer von 6000 Ehrenamtlichen, die sich
bundesweit in 80 lokalen Arbeiterkind.de-Gruppen engagieren. Die
Initiative wurde 2008 gegründet und hat zahlreiche Auszeichnungen
erhalten. Neben finanziellen Problemen, die bei Studierenden aus
nicht akademischen Elternhäusern häufiger auftauchen, ist es oft
der fehlende familiäre Rückhalt oder auch einfach das Nichtwissen
über die Abläufe an der Uni, die abschreckend auf potenzielle
Fachkräfte wirken. „Viele haben erst einmal gar keinen Bezug zum
Studium und zur akademischen Welt“, sagt Hecht. Da sei es von
großer Hilfe, wenn jemand sagt „Versuch‘ es doch“, motiviert und
von seinen Erfahrungen berichtet. Auch Hecht musste für sein
Studium selbst aufkommen, hat ein Umzugsunternehmen gegründet, das
auch heute noch in Familienhand weiterläuft. Im Rückblick sagt er,
dass ihn das geprägt hat, dass er früh gelernt habe, für sich und
sein Leben Verantwortung zu übernehmen. In seinen Beratungen habe
er auf Seiten der Ratsuchenden Unsicherheit erlebt, die Prägung in
Kindheit und Jugend könne dazu führen, dass sich geeignete
Hochschulkandidatinnen und -kandidaten infrage stellen, sich nicht
zugehörig fühlen zur akademischen Schicht und denken, dass sie
scheitern. Auch er habe solche Ängste gehabt und nicht geglaubt,
dass er das alles schaffen kann. Aber er sage jetzt: „Das ist alles
kein Hexenwerk“, wer sich traut, einbringt und fleißig sei, komme
weiter – unabhängig von der familiären Geschichte.
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