Folge 62 - Für gute Vernetzung brauchen Frauen keinen Zauberstab

Folge 62 - Für gute Vernetzung brauchen Frauen keinen Zauberstab

29 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Camila Cruz Durlacher, Topmanagerin beim Technologiekonzern 3M,
wollte immer schon in Deutschland arbeiten – auch weil sie glaubte,
der Arbeitsmarkt sei hierzulande frauengerechter als in anderen
Ländern. Das war ein Fehlschluss, wie die Brasilianerin im Podcast
„Prototyp“ erläutert. Es sei kein Zauberwerk nötig, damit sich mehr
Mädchen und junge Frauen für Technik begeistern und entsprechende
Laufbahnen einschlagen. Es gebe zwei wichtige Handlungsstränge,
sagt Cruz Durlacher: Mädchen brauchten zum einen Role Models, die
die Attraktivität technischer Berufsfelder veranschaulichen, zum
anderen sei eine breite gesellschaftliche Debatte vonnöten, die
Stereotype abbaue. „Es geht nicht darum, Wissenschaft ,sexy‘ zu
machen. Das würde Stereotype nur verstärken, sondern darum, Frauen
in Mint-Berufen zu Normalfällen zu machen.“ Die 3M-Managerin hat in
einem anderen Gespräch einmal gesagt: „Ich trinke kein Bier und
spiele kein Fußball, glaube aber, dass Männer das richtig machen.“
Wie meint sie das? Die Managerin lacht. „Ich habe damit sagen
wollen, wie wichtig das Netzwerken für die Karriere ist.“ Dieses
rein männliche Miteinander sei effektiv, versperre aber
gleichzeitig den Zugang von Frauen in wichtige Kreise. „Wir Frauen
müssten ebenfalls solche Netzwerke bauen. Wollen wir im
Arbeitsleben mehr Diversität haben, müssen wir allen die gleichen
Möglichkeiten dazu anbieten.“

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