Folge 43 - Angst! Wie wir lernen, damit umzugehen

Folge 43 - Angst! Wie wir lernen, damit umzugehen

24 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Menschen haben immer Ängste: Vor Krankheiten, vor dem Tod, vor dem
Verlust der finanziellen Existenz, vor Prüfungen oder davor, sich
vor Menschen zu präsentieren. „Was sich aber verändert hat, ist das
Ausmaß. Durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine hat sich
alles potenziert“, sagt Birgit Böttcher, Psychotherapeutin aus
Düsseldorf in dieser Ausgabe von "Prototyp". In
psychotherapeutischen Praxen sei ein großer Nachfrageanstieg zu
registrieren. Wie geht man mit diesen Ängsten um? Das
Nächstliegende: Mit Freundinnen und Freunden sprechen.
„Beeinträchtigen die Ängste einen Menschen aber so sehr, dass er
oder sie den Alltag nur noch schwer bewältigen kann, dann sollte
man sich professionelle Hilfe suchen.“ Und dann gibt es noch eine
paradox scheinende Angst: Furcht vor Erfolg. Etwa wenn man sich
fragt, ob man der Beförderung gewachsen ist. „Man kann frühzeitig
vorbeugen, indem man seine Fähigkeiten erweitert und etwa
Führungskräftetrainings in Anspruch nimmt. Kann man sich nicht
vorstellen, die entsprechenden Kompetenzen zu erlernen, wachsen die
Ängste und damit die Notwendigkeit, die Ängste und deren Ursachen
zu hinterfragen.“ Ängste sollten sowohl vom Arbeitnehmer wie vom
Arbeitgeber als Signal verstanden werden, zu handeln und die
erforderlichen Hilfsangebote zu initiieren. Das Positive: Junge
Menschen empfänden Sorgen und Ängste nicht mehr als
Einzelphänomene, sondern zunehmend als „normale“ Erscheinungen, die
mit den entsprechenden Maßnahmen zu lösen sind. Birgit Böttcher
betont, dass es nicht die eine Methode gebe, die alle Ängste aus
dem Wege räumt. Jede Angst gestalte sich anders und müsse
individuell angegangen werden. Dennoch lohne es sich, „die Angst zu
Ende zu denken“. Ängste entstünden häufig, weil man sich nicht vor
Augen führe, dass auch der vermeintliche Super-GAU, etwa der
Jobverlust, nicht zwangsläufig im Desaster enden muss. Böttcher:
„Die Angst hat immer den Gegenspieler der Risikobereitschaft. Im
besten Fall ist die Angst dann das Korrektiv, um auf die Gefahren
aufmerksam zu machen, im schlechtesten Fall führt sie zu negativen
Prophezeiungen und zu Schwarzmalerei. Dann kann ich mich in der
Angst verlieren.“ Wer so denke, verliere den Blick für alternative
Wege. Mehr Informationen zu unserem Gast Birgit Böttcher finden Sie
[hier](https://boettcher-coaching.de/).

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