Finanzapokalypse – Sind die Zentralbanken schuld? | Von Ernst Wolff
8 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Ein Kommentar von Ernst Wolff.
Das globale Finanzsystem wird seit über zwanzig Jahren künstlich
am Leben erhalten.
Der erste rettende Eingriff erfolgte 1998, als der New Yorker
Hedgefonds Long Term Capital Management vor dem Bankrott stand
und das gesamte System mit sich in den Abgrund zu reißen drohte.
Unter der Führung der US-Zentralbank Federal Reserve taten sich
damals die von einem Dominoeffekt bedrohten Großbanken zusammen,
kauften den Hedgefonds für knapp 4 Milliarden Dollar auf und
verhinderten auf diese Weise seinen und ihren Zusammenbruch.
Die Weltfinanzkrise von 2007/08 hob die Probleme auf eine neue
Stufe. Diesmal mussten die Staaten eingreifen und das System mit
dem Geld der Steuerzahler retten. Da auch das nicht ausreichte,
begannen die Zentralbanken unter dem Schlagwort des „Quantitative
Easing“ große Mengen von Geld aus dem Nichts zu schöpfen.
Die nachfolgende Eurokrise verschärfte die Probleme ab 2010 ein
weiteres Mal, so dass die Zentralbanken neben der Geldschöpfung
auf eine weitere Waffe in ihrem Arsenal zurückgreifen mussten –
die Zinssenkung.
Bis Ende 2016 flossen immer größere Summen zu immer niedrigeren
Zinsen ins System. Da man jedoch wusste, dass das auf Dauer nicht
gutgehen konnte, begannen die Zentralbanken – allen voran die
größte unter ihnen, die amerikanische FED - ihre Geldpolitik ab
2017 zu straffen. 2018 verschärfte die FED den Kurs und erhöhte
den Leitzins viermal um 0,25 Prozent.
Die Folge war ein schwerer Einbruch an den weltweiten
Aktienmärkten zu Weihnachten 2018. Er endete erst, als die FED
den Investoren versprach, ihre Geldpolitik wieder zu lockern.
Doch auch das nützte nur vorübergehend: Neun Monate später, im
September 2019, geriet der Repo-Markt, an dem sich die
US-amerikanischen Großbanken refinanzieren, ins Wanken. ... hier
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