Wolfgang Schröder über Ethik in Smart Cities | Podcast Ethik Digital
Ethik und die Digitalisierung der Städte
40 Minuten
Podcast
Podcaster
Digitale Ethik in Wissenschaft, Religion, Politik, Gesellschaft - Podcast von Rieke Harmsen und Christine Ulrich
Beschreibung
vor 3 Jahren
Die Digitalisierung der Städte soll den Menschen helfen": Das
meint der Philosoph Schröder. Ein Gespräch über digitale Ethik -
und wie wir mit den neuen Smart Cities leben können. Podcast von
Rieke C. Harmsen und Christine Ulrich.
ETHIK IN SMART CITIES
Mit der Digitalisierung verändern sich auch die Städte - hin zu
"Smart Cities". Dahinter steckt die Idee, digitale Technologien
für urbane Räume nutzbar zu machen und so die ökologischen,
wirtschaftlichen, politischen und sozialen Herausforderungen
besser zu bewältigen. Welche ethischen Fragen dieses Konzept
aufwirft, hat der Ethiker Wolfgang Schröder im Gespräch mit
Christine Ulrich und Rieke Harmsen beschrieben. Schröder ist
Professor für Philosophie an der Katholisch-Theologischen
Fakultät der Universität Würzburg.
Herr Schröder, Würzburg hat eine Open-Data-Plattform und
einen Green-City-Plan und möchte "Smart City" sein. Ist Würzburg
schon eine Smart City, oder was braucht es dafür?
Wolfgang Schröder: Würzburg ist, was Digitalisierung angeht,
vorne mit dabei, nicht nur in Bayern. Das gilt für die Stadt wie
für die Universität. Smart City ist ein auf Künstlicher
Intelligenz basiertes Konzept zur Weiterentwicklung der
Infrastruktur von Städten, das gerade auch für grüne Ziele -
Umweltschutz, Energie sparen, Ressourcen einsparen, Dinge besser
vernetzen, um wirtschaftlich effizienter zu arbeiten - sehr
vielversprechend ist. Hier sollte man sich aber nicht naiv in die
Hände von Großkonzernen begeben, sondern als Städte wissen, was
man will, um so in Planungen und Verhandlungen einzusteigen.
Wo sehen Sie die ethischen Herausforderungen beim Konzept
Smart City?
Schröder: Die kritischen Punkte sehe ich beim Datenschutz und in
der Frage, inwieweit menschliche Urteilskraft digital ersetzbar
statt bloß optimierbar ist. Ich bin weder als Philosoph noch als
Theologe davon überzeugt, dass man Menschen wirklich
Entscheidungen abnehmen kann. Vielmehr werbe ich dafür, eher von
Assistenzsystemen zu sprechen, von Entscheidungshilfen. Wenn es
wirklich um Big-Data-Zusammenhänge geht, etwa in datenintensiven
medizinisch-diagnostischen Fragen, so sollten wir uns hier von
den Maschinen helfen lassen. Aber das, was den Menschen
anthropologisch ausmacht und wohl auch unterscheidet von anderen
Lebewesen: dass wir den "logos" und eine Urteilskraft und klare
Vorstellungen haben, worauf wir uns einlassen wollen - das kann
eine Maschine nicht abschätzen, das ist nicht an Maschinen
delegierbar.
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Rückfragen und Anregungen zum Podcast bitte an Chefredakteurin
Rieke C. Harmsen: rharmsen@epv.de
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