#1 2023 - Über die Zukunft von Wirtschaft und Industrie in Europa - mit Peter Leibinger und Jochen Borenich
In der ersten Folge im Jahr 2023 spricht Moderatorin Sandra Baierl
mit Peter Leibinger, CTO und stv. Vorstandsvorsitzender bei der
Trumpf SE + Co. KG und Jochen Borenich, Vorstand der K-Businesscom.
Das Hauptthema ist Europa und seine Wettbewerbsfähigkeit
38 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Jahr
Folge 1 2023 von „Coffee, Tea, Technology“, der Podcast von
K-Businesscom, dreht sich um den Wirtschaftsstandort Europa und
seine Zukunft. Die Gesprächsteilnehmer sind hochkarätig: CTO und
stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Trumpf SE + Co. KG
Peter Leibinger und Jochen Borenich, Vorstand der K-Businesscom.
Gemeinsam mit Moderatorin Sandra Baierl sprechen sie über
Erfolgsfaktoren, Internationalisierung und die wirtschaftliche
Zukunft Europas.
Die Trumpf SE + Co. KG bietet Fertigungslösungen in den Bereichen
Werkzeugmaschinen, Lasertechnik, Elektronik und vernetzte
Industrie. Von einer mechanischen Werkstätte hat sich der
Familienbetrieb in den letzten 100 Jahren zu einem weltweit
führenden Unternehmen für Werkzeugmaschinen und Laser-Technologie
mit einem Jahresumsatz von mehr als 4 Milliarden Euro entwickelt.
Der Erfolg ist für Peter Leibinger auf vier Faktoren
zurückzuführen: „Wir sind technologisch breit aufgestellt. Wir
haben mitunter konkurrierende Technologien im Haus und ernähren
sie parallel, weil uns das Objektivität gibt“. Hinzu komme die
Risikobereitschaft, der Tiefgang bei der Produktentwicklung und
die gezielte Langfristplanung des Unternehmens. Neben all diesen
planbaren Faktoren spiele allerdings auch Glück eine Rolle,
bleibt Leibinger bescheiden.
Für Jochen Borenich und die K-Businesscom ist die
Anpassungsfähigkeit gepaart mit Unternehmertum bedeutsam und
erfolgsversprechend: „Neues entsteht und damit entstehen auch
neue Chancen. Diese Chancen der Veränderung müssen genutzt
werden“, führt der Vorstand der K-Businesscom aus. Das
österreichische Unternehmen habe sich seit seiner Gründung vor
130 Jahren vielfach verändert, so Borenich. Eine Konstante des
Unternehmens und seiner DNA sei der Fokus auf die Kommunikation –
von Morsegeräten bis zur heutigen Herausforderung der
Datenökonomie.
Auch im weltwirtschaftlichen Sinne kommen offene Fragen über die
Autarkie und Unabhängigkeit Europas auf: Leibinger und Borenich
sprechen sich für eine wechselseitige Abhängigkeit mit anderen
Weltmärkten aus, um einen Ausgleich im Machtgefüge zu schaffen.
„Das Entscheidende ist nicht so sehr, was uns fehlt, sondern was
wir an den gemeinsamen Tisch der Weltmärkte bringen können. Wenn
wir einen eigenen Anteil mitbringen können wir auch die Dinge,
die uns fehlen, bekommen. Aber wenn wir gar nichts bieten können
werden wir abgehängt“, erklärt Leibinger.
In einem sind sich beide Gäste einig: „Europa is the place to
be.“ Auch wenn die beiden Unternehmen ihren Ursprung in
Deutschland und Österreich haben, finden ihre Geschäfte über die
nationalen Grenzen hinweg statt. „80% der „Trumpf“-Produkte
werden außerhalb von Deutschland verkauft. Wie die Produkte beim
Kunden Veränderungen bringen und Erfolgserlebnisse ermöglichen,
das ist wahrscheinlich unsere beste Werbung“, erläutert
Leibinger. Hinzu komme eine Form der Internationalisierung, die
mehr ausmache als nur einen Geschäftssinn und die Erkenntnis, wie
man effizient exportiert. Die Haltung der Mitarbeiter:innen sei
hier mitentscheidend.
Was sind also die Chancen Europas in den kommenden Jahren? „Aus
meiner Sicht ist die Chance Europas Europa selbst“, betont
Leibinger. „Die Welt will hier leben. Das ist für uns eine
riesige Chance. Im Grunde müssen wir ein Lieferant für die Welt
sein, wie wir es heute ja in vieler Form schon sind für wichtige
Bausteine, Systeme und Software“, fasst Leibinger zusammen.
Europa müsse sich nicht breit aufstellen, sondern sich ganz
gezielt bestimmten Segmenten widmen. Es brauche den gedanklichen
Wechsel von Konzepten der Staatsgläubigkeit zu einem gemeinsamen,
europäischen Unternehmergeist. Jochen Borenich ergänzt diesen
Gedanken des CTO der Trumpf SE + Co.KG abschließend: „Es liegt an
uns, die Chancen zu nutzen - und nicht an der Zukunft zu sparen“.
Links zur Folge:
Trumpf
K-Businesscom
Weitere Episoden
27 Minuten
vor 1 Jahr
In Podcasts werben
Kommentare (0)