#4 2022 - Über die Digitalisierung im Gesundheitswesen - mit Gerald Sendlhofer und Michael Baumgartner
Mit Moderatorin Sandra Baierl sprechen Gerald Sendlhofer, Head of
Quality und Risk Management der Medizinischen Universität Graz und
Michael Baumgartner, Head of Business Consulting Health and Social
Care der K-Businesscom, über die Chancen und Herausford
31 Minuten
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vor 2 Jahren
In dieser Folge dreht sich alles um die Digitalisierung im
Gesundheitswesen: Welche Chancen bietet sie, welche Hürden müssen
überwunden werden, was ist der Benefit für Patient:innen und
Mitarbeiter:innen im Gesundheitssektor? Mit Moderatorin Sandra
Baierl sprechen Gerald Sendlhofer, Head of Quality und Risk
Management der Medizinischen Universität Graz und Michael
Baumgartner, Head of Business Consulting Health and Social Care
der K-Businesscom.
Zu Beginn fragt Sandra Baierl nach dem aktuellen Stand der
digitalen Entwicklung im Gesundheitsbereich. Michael Baumgartner
von der K-Businesscom erkennt in vielen Sektoren des heimischen
Gesundheitswesen einen starken digitalen Einfluss: „Es gibt
bereits viel High-Tech im Krankenhaus. Mehr Spielraum haben wir
vor allem in jenen Bereichen, in denen es um Prozesse geht.“
Gerald Sendlhofer, der an der Med-Uni Graz zum Thema
„Patient:innen-Sicherheit“ forscht, ergänzt: „Man erlebt zwei
Welten. Auf der einen Seite haben wir einen Grad der
Digitalisierung, der stetig zunimmt. Auf der anderen Seite
arbeiten wir auch noch sehr viel mit Papier, wo natürlich die
Chance der Digitalisierung auf jeden Fall gegeben ist“.
Ein wichtiger Aspekt der Digitalisierung im Gesundheitswesen sind
sensible Personendaten. Beide Experten sehen keine Probleme im
Krankenhausbetrieb hinsichtlich Datensicherheit und digitaler
Lösungen. Im Vordergrund stehe die Frage, in welcher Form die
Daten genutzt werden. Baumgartner: „Besonders im Public Health
Bereich kann man sehr gut mit anonymisierten Daten und mit
Mengendaten arbeiten. Im Behandlungskontext ist es allerdings
wichtig, dass man einzelne Patient:innen im Fokus hat, hier
arbeitet man wiederum mit personenspezifischen Daten.“
Sendlhofer und Baumgartner erzählen von ihrem gemeinsamen
Forschungsprojekt, bei dem Roboter künftig die
Medikamentenvergabe vornehmen sollen. Sendlhofer erläutert,
welche Fehlerquellen in dieser Routine auftauchen können: Falsche
Dosierung, Fehler bei der Auswahl der angeordneten Medikamente
oder Irrtümer auf dem Weg des Medikaments zu den passenden
Patient:innen. Solche Fehler könnten durch den Einsatz
künstlicher Intelligenz verhindert werden.
Auch bei Personalmangel kann die Digitalisierung helfen.
Sendlhofer betont: „Hierbei geht es nicht um Personalersetzung,
sondern um Personalgewinnung für andere Prozesse.“ Baumgartner
vertritt den selben Standpunkt: „Administration und Papierarbeit
verursachen viel Arbeitsaufwand, hier kann man Erleichterung
schaffen, um sich wieder vermehrt auf die Patient:innen
fokussieren zu können. Bei digitalen Tools geht es immer um die
Entlastung des Personals und die Erhöhung der Arbeitsqualität.“
Zum Abschluss vergleicht die Runde die Digitalisierung im
österreichischen Gesundheitswesen mit anderen Ländern. Vorreiter
seien laut Sendlhofer vor allem die skandinavischen Länder, sowie
Spanien und die USA. „Es bewegen sich alle in die gleiche
Richtung, die einen etwas schneller die einen etwas langsamer“,
fasst Sendlhofer zusammen. Für Baumgartner ist außerdem
erkennbar, dass die Corona-Pandemie die digitale Entwicklung im
Gesundheitsbereich beschleunigte. Als Resümee und
Zukunftsausblick hält er fest:“ Die Künstliche Intelligenz ist
kein Ersatz, sondern eine Zugabe.“
Weiterführende Links zur Folge:
Gerald Sendlhofer
Michael Baumgartner
Kapsch BusinessCom
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