#3 2022 - Über die Kreislaufwirtschaft - mit Kilian Kaminski und Sinan Tankaz
In dieser Folge dreht sich alles um den Begriff der
"Kreislaufwirtschaft". Kilian Kaminski, Mitgründer von refurbed und
Sinan Tankaz, Head of new ventures bei der K-Businesscom, erläutern
die Bedeutung der "Circular Economy" sowohl im B2B- als auch im
B2C
42 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Im Fokus dieser Folge steht der Begriff der Kreislaufwirtschaft.
Moderatorin Sandra Baierl und ihre Gäste, refurbed
Mitbegründer Kilian Kaminski und Sinan Tankaz, Head of new
ventures der K-Businesscom, erläutern die Bedeutung der
Circular Economy, bei der bestehende Materialien und Produkte so
lange wie möglich verwendet und geteilt werden.
Kilian Kaminski erklärt: “Wir als Gesellschaft realisieren
langsam, dass unsere Ressourcen endlich sind. Da stellt sich
folglich die Frage, wie wir dafür sorgen, endliche Ressourcen
möglichst lange zu nutzen“. Damit beschreibt der Unternehmer
zugleich den Grundgedanken hinter refurbed. Das
Unternehmen nimmt sich seit seiner Gründung im Jahr 2017 vor,
eine optimale Einstiegsmöglichkeit in die Nachhaltigkeit zu
bieten: „Ein Smartphone besteht aus ungefähr 100 Komponenten.
Wenn man dann im Zuge des Refurbishment-Prozesses davon nur zwei
austauschen muss, ist das extrem nachhaltig, da das Gerät dann
dadurch einen doppelten oder dreifachen Lebenszyklus erhält. Als
Käufer:in spart man Geld und erhält ein Gerät, das auf den
Funktionsstand eines Neugeräts gebracht wurde“, fasst der
refurbed Gründer sein Unternehmensprinzip zusammen.
Das Umdenken von der linearen zur zirkulären Wirtschaft ist für
Sinan Tankaz auch im B2B-Bereich vermehrt vorzufinden. Die "open
circularity platform" der K-Businesscom schafft sowohl
Transparenz über verfügbare Ressourcen als auch ein Anreizsystem
für Unternehmen, Güter wieder in den Produkt-Kreislauf zu
retournieren: „Bisher verfolgten die meisten Betriebe ein
rohstoffintensives und lineares Geschäftsmodell. Aber jetzt gibt
es viele Unternehmen, die als Partner und Leitbetriebe der
Kreislauf-Plattform mitmachen wollten“, so Tankaz. Von Anfang an
mit dabei sind Betriebe wie die Greiner AG, Alpler,
Rewe, Gebrüder Weiss und andere, die laut
Tankaz in jedem Kreislaufsegment einen Keyplayer verkörpern.
Die beiden Experten sind sich einig, dass der Schwenk von einer
linearen Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft unausweichlich
sei. Laut Tankaz gäbe es zudem keine Alternative zu einer
zirkulären Ökonomie: „Ich kann zwar keine neuen Rohstoffe aus der
Erde ziehen, aber dafür jene Rohstoffe, die ich habe, in neue
Produkte umwandeln.“ Kaminski fügt hinzu, dass das Prinzip der
Kreislaufwirtschaft per se für viele Branchen anwendbar sei: „Das
Problem ist, dass Nachhaltigkeit meist mit hohen Preisen zu tun
hat. Es gibt viele Leute, die gerne nachhaltiger leben würden,
sich den Lebensstil aber nicht leisten können. Hier müssen wir
anknüpfen und Unternehmen dazu bringen, dass wir in der
Produktion Nachhaltigkeit nicht immer als Add-On einsetzen, bei
dem man woanders einsparen muss, sondern dass man Nachhaltigkeit
zu einem attraktiven Preis bekommt“.
Wie schnell ein Wandel zur zirkulären Wirtschaft möglich sei,
hänge laut Kaminski stark damit zusammen, wie viele Unternehmen
sich dem neuen Produktionsmodell anschließen. Auch die Politik
und Legislative könne mit Richtlinien und Maßnahmen Grundlegendes
für den Wandel bewegen oder sogar erzwingen. „Wir haben nicht
viel Zeit, das muss klar werden“, betont Kilian Kaminski.
Abschließend bringt Sinan Tankaz die Besonderheit der
Kreislaufwirtschaft auf den Punkt: „Wir möchten die Ressourcen
als das behandeln was sie sind, nämlich die Grundmaterialien der
nächsten Produkte.“
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