Die Macht um Acht (53) "Tagesschau übt Käsekunst aus."
17 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Mehr Löcher als Rand! Tagesschau übt Käsekunst aus. Was wäre ein
Schweizer Käse ohne Löcher? Er wäre, sagen die Schweizer, lange
nicht so lecker. Dieses delikate Prinzip betrifft offenkundig auch
die Tagesschau. Die Meldungen sind voller Löcher, es gibt
Sendungen, da besteht die angebliche Nachricht nur noch aus
Löchern. Ein Rand – der ja notwendig ist, um dem Loch einen
gewissen Halt zu geben, ihm Substanz zu verleihen, das Loch erst
zum Loch zu machen – fehlt bei manchen Meldungen bis zur Negation
des Loches. Dass dieses sonderbare Verfahren die Sendung delikat
macht, kann man nicht behaupten. "Vorschlag zur Corona-Krise -
Weitere 500 Milliarden Euro für Europa" ist eine der
Tagesschau-Meldungen übertitelt. Wie immer tut die Tagesschau so,
als wären die EU und Europa dasselbe. Mit diesem Loch in der
Geografie werden ein paar Millionen Menschen ausgeblendet und statt
handfester Geografie betreibt die Hamburger Redaktion Ideologie:
Man tut so, als gäbe es zum Beispiel Russland gar nicht. Aber die
Locherei geht noch weiter. Es fehlt die klassische journalistische
Frage nach dem WOHIN mit den Milliarden? Ungenau bis zur
Unkenntlichkeit geben die scheinbar beamteten Damen und Herren in
Hamburg die Regierungsbehauptung einfach weiter: Es "sollten
insbesondere Investitionen in den Bereichen des ökologischen und
digitalen Wandels gefördert werden". Hä? Wer, wann, wo? Und warum
bitte nicht in das marode deutsche Gesundheitswesen? Doch schon die
Frage bleibt im düsteren Loch redaktioneller Unfähigkeit stecken,
da bleibt dann auch die Antwort im Halse, der ja irgendwie auch ein
Loch ist. Geradezu typisch für die Tagesschau ist diese
Überschrift: "Giffey bestätigt Pläne - Bis zu 20 Wochen Lohnersatz
für Eltern". Das klingt ganz gut. Und gemeint ist "Die Verlängerung
der Lohnfortzahlung", weil viele Kitas und Schulen derzeit im
Notbetrieb arbeiten. Dass es im Land längst Eltern gibt, die in
diese Sacher initiativ sind, dass es Aktionen und Demonstrationen
gibt, die an das "Recht auf Bildung" erinnern, ein Menschenrecht
gemäß Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der
Vereinten Nationen, das scheint der Tagesschau in ein tiefes,
schwarzes Loch gefallen zu sein. Obwohl der WDR, ein Sender in der
ARD, darüber schon berichtet hat. Die MACHT-UM-ACHT lässt eine der
betroffenen Mütter, eine Menschenrechtsaktivistin aus Düsseldorf,
zu Wort kommen. Damit auch Kinder und Eltern aus dem Loch des
Vergessens auftauchen können und in die ARD-Schlagzeilen kommen.
Die Löcher in den Tagesschau-Meldungen sind nicht zufällig. Da gibt
es zum Beispiel diese Information: "Rettungspaket für Lufthansa -
Verhandlungen auf der Zielgeraden". Es geht immerhin um 9
Milliarden Euro, die in die Löcher der Lufthansa-Finanzierung
gesteckt werden sollen. Steuergeld, versteht sich. Kurz vor der
Rettung ist Heinz Hermann Thiele, ein Mann der Platz 94 auf der
Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt belegt, bei der
Lufthansa eingestiegen. Wahrscheinlich ein Schnäppchen, das wird
jetzt noch mit Steuergeld vergoldet. Dieser Hintergrund taucht bei
der Tagesschau nicht auf. Ist ja auch nicht das Geld des
Chefredakteurs. Mal wieder mehr Nachrichtenloch als substanzieller
Rand. Zu viele Nachrichten-Löcher sind die Negation einer
Informations-Sendung. Von Kunst kann dann leider keine Rede mehr
sein, was bleibt ist Käse. Das treibt die Tagesschau-Redaktion in
Hamburg bis hin zum Nihilismus, eine Verneinung der Wirklichkeit.
Der Journalist und Filmemacher Uli Gellermann beschäftigt sich seit
Jahren mit der Dauermanipulation der Tagesschau. Gemeinsam mit den
Co-Autoren, Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer, schrieb er
das Buch „Die Macht um Acht: der Faktor Tagesschau“. Eine
herausragende Lektüre über die tägliche Nachrichtensendung der ARD.
Bei KenFM nimmt er mit dem gleichnamigen Format die subtile
Gehirnwäsche der Tagesschau alle zwei Wochen unter die Lupe. Jetzt
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Schweizer Käse ohne Löcher? Er wäre, sagen die Schweizer, lange
nicht so lecker. Dieses delikate Prinzip betrifft offenkundig auch
die Tagesschau. Die Meldungen sind voller Löcher, es gibt
Sendungen, da besteht die angebliche Nachricht nur noch aus
Löchern. Ein Rand – der ja notwendig ist, um dem Loch einen
gewissen Halt zu geben, ihm Substanz zu verleihen, das Loch erst
zum Loch zu machen – fehlt bei manchen Meldungen bis zur Negation
des Loches. Dass dieses sonderbare Verfahren die Sendung delikat
macht, kann man nicht behaupten. "Vorschlag zur Corona-Krise -
Weitere 500 Milliarden Euro für Europa" ist eine der
Tagesschau-Meldungen übertitelt. Wie immer tut die Tagesschau so,
als wären die EU und Europa dasselbe. Mit diesem Loch in der
Geografie werden ein paar Millionen Menschen ausgeblendet und statt
handfester Geografie betreibt die Hamburger Redaktion Ideologie:
Man tut so, als gäbe es zum Beispiel Russland gar nicht. Aber die
Locherei geht noch weiter. Es fehlt die klassische journalistische
Frage nach dem WOHIN mit den Milliarden? Ungenau bis zur
Unkenntlichkeit geben die scheinbar beamteten Damen und Herren in
Hamburg die Regierungsbehauptung einfach weiter: Es "sollten
insbesondere Investitionen in den Bereichen des ökologischen und
digitalen Wandels gefördert werden". Hä? Wer, wann, wo? Und warum
bitte nicht in das marode deutsche Gesundheitswesen? Doch schon die
Frage bleibt im düsteren Loch redaktioneller Unfähigkeit stecken,
da bleibt dann auch die Antwort im Halse, der ja irgendwie auch ein
Loch ist. Geradezu typisch für die Tagesschau ist diese
Überschrift: "Giffey bestätigt Pläne - Bis zu 20 Wochen Lohnersatz
für Eltern". Das klingt ganz gut. Und gemeint ist "Die Verlängerung
der Lohnfortzahlung", weil viele Kitas und Schulen derzeit im
Notbetrieb arbeiten. Dass es im Land längst Eltern gibt, die in
diese Sacher initiativ sind, dass es Aktionen und Demonstrationen
gibt, die an das "Recht auf Bildung" erinnern, ein Menschenrecht
gemäß Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der
Vereinten Nationen, das scheint der Tagesschau in ein tiefes,
schwarzes Loch gefallen zu sein. Obwohl der WDR, ein Sender in der
ARD, darüber schon berichtet hat. Die MACHT-UM-ACHT lässt eine der
betroffenen Mütter, eine Menschenrechtsaktivistin aus Düsseldorf,
zu Wort kommen. Damit auch Kinder und Eltern aus dem Loch des
Vergessens auftauchen können und in die ARD-Schlagzeilen kommen.
Die Löcher in den Tagesschau-Meldungen sind nicht zufällig. Da gibt
es zum Beispiel diese Information: "Rettungspaket für Lufthansa -
Verhandlungen auf der Zielgeraden". Es geht immerhin um 9
Milliarden Euro, die in die Löcher der Lufthansa-Finanzierung
gesteckt werden sollen. Steuergeld, versteht sich. Kurz vor der
Rettung ist Heinz Hermann Thiele, ein Mann der Platz 94 auf der
Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt belegt, bei der
Lufthansa eingestiegen. Wahrscheinlich ein Schnäppchen, das wird
jetzt noch mit Steuergeld vergoldet. Dieser Hintergrund taucht bei
der Tagesschau nicht auf. Ist ja auch nicht das Geld des
Chefredakteurs. Mal wieder mehr Nachrichtenloch als substanzieller
Rand. Zu viele Nachrichten-Löcher sind die Negation einer
Informations-Sendung. Von Kunst kann dann leider keine Rede mehr
sein, was bleibt ist Käse. Das treibt die Tagesschau-Redaktion in
Hamburg bis hin zum Nihilismus, eine Verneinung der Wirklichkeit.
Der Journalist und Filmemacher Uli Gellermann beschäftigt sich seit
Jahren mit der Dauermanipulation der Tagesschau. Gemeinsam mit den
Co-Autoren, Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer, schrieb er
das Buch „Die Macht um Acht: der Faktor Tagesschau“. Eine
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