Afterhour #08 | Die Ertastung der Welt

Afterhour #08 | Die Ertastung der Welt

Hören als Fühlen, Lesen und Schreiben
57 Minuten

Beschreibung

vor 7 Jahren
Greifen, spüren, hören. Kleine Härchen bewegen sich im Ohr, sie
fühlen Schallwellen und machen daraus Klang. Das Tasten ist dabei
nicht nur Metapher, eigentlich arbeitet unser Gehör haptisch – es
ertastet die Druckschwankungen in der Luft. Aber der Schall fließt
auch durch Materialien – als Vibration einer Eisenstange oder in
der Membran eines Mikrofons. Jeder Stoff gibt die Schwingungen an
seine Umgebung weiter. Ist Tasten also nicht nur Lesen, sondern
auch Schreiben? Um diesen uneindeutigen Funktionen des Tastens in
und jenseits des Körpers nachzuspüren, unternimmt das
Afterhour-Team eine Reise durch die Materie. Dabei streifen wir so
unterschiedliche Phänomene wie die nass schwappenden Windungen des
Innenohrs, das Inferno des Luftschiffs Hindenburg und eine
Cicero-Rede auf dem überfüllten Forum in Rom. Unterwegs spekulieren
wir mit dem Medienwissenschaftler Wolfgang Ernst über das tastende
Auslesen der gesamten Welt, lauschen der abgetasteten Musik des
Klangkünstlers Martin Kay – und besprechen mit der Archäologin
Erika Holter, was schon heute ganz konkret möglich wird, wenn wir
erst einmal beginnen, Abtastvorgänge zu modellieren und dynamisch
zu nutzen.

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