Magazin #032 | »Vor-Sicht! Vor-Sorge!«

Magazin #032 | »Vor-Sicht! Vor-Sorge!«

Über das Wissen, Gestalten und Verhindern von Zukünften
60 Minuten

Beschreibung

vor 8 Jahren
»Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen
wir eine, die wir nicht wollten«, sagte einmal der Künstler Joseph
Beuys. Die Zukunft ist demnach radikal unbestimmt, das heißt
menschliche Verhandlungsmasse, egal ob sie von Gott, einem
Schicksal oder anderen Prognoseverfahren erzeugt wird. Sie ist
immer schon eine Erfindung. Diese Erfindung aber müssten wir selbst
immer wieder neu vornehmen und dem Herannahen einer ungewollten
Zukunft prä-ventiv zuvorkommen - was nur möglich wird, indem wir
den Blick in den Möglichkeitsraum der Zukunft wagen und uns
vorstellen, was möglicherweise kommen könnte. Mit diesem
Möglichkeitsraum - der lange Zeit vorbestimmter Raum war - wollen
wir uns in der aktuellen Ausgabe der Kulturwelle befassen, sowie
mit verschiedenen Zugriffen darauf, in Geschichte wie Gegenwart.
Neela Janssen erforscht dafür in ihrem Feature aktuelle Techniken
der Pränataldiagnostik und sucht nach Parallelen in vormodernen
Techniken der Vorhersage. Darüber hinaus werden wir uns mit der
Wiener Literaturwissenschaftlerin Eva Horn über das moderne
Verhältnis zur Zukunft als Katastrophe unterhalten und mit dem
Berliner Kulturwissenschaftler Stefan Willer über vergangene
Zukunftsmodelle das aktuelle Sicherheitsdenken sowie Chancen und
Risiken gegenwärtiger Präventionstechniken sprechen. Schließlich
wollen wir selbst einen Blick in die Zukunft wagen und uns fragen:
Wohin entwickelt sich das Zukunftswissen?

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