Magazin #009 | Kunst – Unser täglich Brot?

Magazin #009 | Kunst – Unser täglich Brot?

Ein Phänomen zwischen Alltag und Ideal

Beschreibung

vor 11 Jahren
Kunst ist tot – wird zumindest öfters behauptet. Das klingt
dramatisch. Aber stimmt es auch? In unserer neunten Magazinsendung
suchen wir die Kunst zwischen den Räumen: Zwischen Atelierarbeit
und Alltagsleben, zwischen individueller Inspiration und weiter
Wirkung, zwischen dem Wunsch zu verändern – und den sich
verändernden Wünschen. Ob sie durch diese Vielgestaltigkeit
politisch ist, ob sie es sein will, und ob sie es heute überhaupt
noch sein kann, besprechen wir im Studio mit den Kunsthistorikern
Dr. Dorothea von Hantelmann und Prof. Dr. Michael Lüthy. Dazu
nehmen wir den Fluxus der 1960er Jahre unter die Lupe. Beeinflusst
von Grenzgängern wie John Cage und Marcel Duchamp wollte diese
Kunstbewegung mehr als nur Avantgarde sein: Über Aktionskunst als
politischer Augenöffner hinaus vertrat sie auch die Idee einer
Einheit von Kunst und Leben. Bis heute lebt das politische und
gesellschaftliche Umfeld trotzdem nicht spurlos an der Kunst vorbei
– und dennoch fühlen sich immer mehr Künstler in diesem
Spannungsfeld zu Hause. Die Künstler-gemeinschaft werkstatttraum
e.V. lebt nicht nur, sondern arbeitet auch zusammen in einem
ehemaligen Fabrikgebäude, wo nach dem Prinzip des coworking im
kooperativen Miteinander ihre Werke entstehen. Ausgehend von einem
Portrait dieses Berliner Vereins erkunden wir, wie letztlich auch
aus dem Grenzgebiet zwischen persönlicher Kunst und gemeinsamem
Alltag gestalterische Kraft gezogen werden kann. Zusammen mit
unseren Studiogästen machen wir uns in dieser Sendung auf, die
Kunst zwischen Alltag und Ideal zu entdecken. Denn was in großen
Tönen für tot erklärt wird, lebt meist länger als man glaubt. In
diesem Sinne: »Kunst ist tot! Es lebe die Kunst!«

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