#43 Lipödem & die Essstörung Binge Eating Teil 2

#43 Lipödem & die Essstörung Binge Eating Teil 2

44 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren

Am heutigen #StarkeFrauenFriday geht es um die Essstörung Binge
Eating. Ich freue mich sehr, dass ich bereits zum zweiten Mal
Tina Schwarz zu Gast im Podcast habe. Tina hat uns im letzten
Jahr über ihre tollen Abnehmerfolge trotz Lipödem berichtet. Doch
dann kam ihr Essstörung Binge Eating zurück, wegen dieser
Essstörung war sie bereits vor einigen Jahren in Behandlung.
Deshalb hat sie die Anzeichen sofort erkannt uns sich einen
Klinikaufenthalt erkämpft. Tina erzählt uns über ihre Erfahrungen
mit der Essstörung Binge Eating und von ihrem Klinikaufenthalt in
diesem Jahr.


Meiner Meinung nach ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass
Lipödem-Betroffene besonders anfällig für Binge Eating sind. Ich
schließe das aus zahlreichen Gesprächen mit Betroffene sowie aus
Beiträgen in Facebook-Gruppen, in denen es um das eigene
Essverhalten geht. Auch wenn ich mein Essverhalten genauer unter
die Lupe nehme, merke ich, dass ich zwar nicht betroffen bin aber
dennoch ein ziemlicher Wackelkandidat. Geht es dir vielleicht
genauso? Oder hast du von Binge Eating noch nie etwas gehört?
Dann möchte ich dir die Essstörung kurz vorstellen.


Die Binge-Eating-Störung zählt zu den häufigsten Essstörungen -
sie ist aber ebenso wie das Lipödem in der Öffentlichkeit noch
nicht so bekannt wie zum Beispiel Magersucht oder Bulimie. Die
Betroffenen leiden unter regelmäßigen Essattacken - also richtige
Fressanfälle - und verlieren total die Kontrolle über ihr
Essverhalten und die Nahrungsaufnahme. Anders als bei der Bulimie
wird hier aber nicht erbrochen.


An folgenden Symtomen kannst du erkennen, ob du Binge Eating
gefährdet oder betroffen bist: 


Du hast über den Zeitraum von 3 Monaten mind. einmal
wöchentlich eine Fressattacke.

Das bedeutet du schlingst große Nahrungsmengen herunter,
eventuell warst du sogar extra dafür groß einkaufen.

Du isst bei dieser Attacke weit über dein Sättigungsgefühl
hinaus und du isst auch sehr schnell.

Du schämst dich für diese Attacken, deshalb passieren sie nie
in Gesellschaft, du sorgst dafür dabei allein zu sein.

Währenddessen oder spätestens kurz danach bekommst du
Schuldgefühle und ekelst dich vor dir selbst.

Du hast einen Hang zu Depressionen oder du hast sogar
richtige Depressionen.



Neben den psychischen Folgen ist die Binge-Eating-Störung oft
Auslöser von Übergewicht, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen,
weshalb eine Behandlung unbedingt nötig ist.


Es gibt allerdings Chancen aus dieser Essstörung wieder
herauszukommen und darüber spreche ich heute mit Tina.
Sie ist von der Binge Eating Störung betroffen ebenso wie
vom Lipödem. Sie hat sich diese Krankheit eingestanden, ein
wichtiger Schritt, um Hilfe zu bekommen. Nun hat sie einen
neunwöchigen Klinikaufenthalt hinter sich. Dazu hat sie auch eine
Facebook Gruppe eröffnet, in der man ihre Zeit dort und ihre
Gedanken und Gefühle, ihre Fortschritte oder auch mal Rückschläge
mitverfolgen konnte.


Tina hat mir folgende Fragen beantwortet:
Worin können die Ursachen einer Binge Eating Störung liegen?
Wann hat das bei dir mit den Fressanfällen angefangen?  Wann
hast du gemerkt: "Oh, da stimmt irgendwas nicht mit mir, das ist
nicht normal?" Wie bist du darauf gestoßen, dass du die Binge
Eating Essstörung hast? Hast du erst versucht dir selbst zu helfen?
Wenn ja, wie? Hast du Freunden oder Familie davon erzählt? Du warst
nun bereits 2 x wegen der Essstörung in einer Klinik. Wann war das
erste Mal? Wie ging es dir danach? Du hattest dann tolle
Abnehmerfolge, hast dich gesund ernährt und viel Bewegung gemacht.
Trotzdem hat dich Binge Eating dann im letzten Jahr nochmal voll
erwischt? Was waren da aus deiner Sicht die Auslöser? In welcher
Klinik warst du und wie lange warst du dort? Wie war die erste Zeit
in der Klinik für dich? Konntest du dich gut einleben? Wie sieht so
ein typischer Tagesablauf in der Klinik aus? Wie viele mit dem
gleichen Krankheitsbild hast du dort kennengelernt? Wie laufen die
Gruppentherapien ab? 

Hast du in der Klinik gelernt, die Krankheit zu verstehen und zu
erkennen, wo die Ursachen liegen und was die Krankheit aufrecht
erhält – oder in deinem Fall – wodurch sie wiederbelebt wurde?
Hast du schon mal ein Essprotokoll erstellt? Und hat es dir
geholfen? Hast du in der Klinik gelernt, wie man negative Gedanken
umsteuern kann und wie man das Selbstwertgefühl stärkt? Kannst du
dazu ein paar Tricks verraten? Wenn du nun doch mal wieder den
Drang verspürst maßlos zu futtern-- also kurz vor einer
Fressattacke stehst - was wurde dir da in der Klinik beigebracht,
was du tun kannst, um gegenzusteuern? Wie fühlst du dich jetzt nach
dem Klinikaufenthalt? Hast du das Gefühl die Essstörung überwunden
zu haben oder liegt noch ein langer Weg vor dir? Wo kannst du dir
nun, wo du wieder zu Hause bist, Unterstützung holen, wenn du
welche brauchst? Deine persönliche Meinung: Wenn man die Essstörung
Binge Eating hat und es erkannt hat, kann man da eigenständig und
mit Hilfe von Selbsthilfegruppen raus kommen oder denkst du die
professionelle Hilfe ist unumgänglich? Was war dein größtes
Learning in der Klinik, das du gerne an die Zuhörerinnen
weitergeben möchtest?

 


Auf Frauensache-Deine Starke Seite gibt es noch einen passenden
Artikel von Tina zu ihrer Binge Eating Essstörung.


Ich freue mich auch, wenn du die Folge auf iTunes abonnierst, und
sage DANKE für jede positive Bewertung! Je mehr positive
Bewertungen, desto mehr Sichtbarkeit bekommt der Podcast und
desto mehr Lipödem-Betroffenen können erreicht werden, um von den
Tipps, dem Wissen und der Motivation von mir und meinen
Interviewpartnern profitieren. Möge dir der Podcast von Herzen zu
einem guten Leben mit Lipödem verhelfen!

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