Beschreibung
vor 5 Jahren
Hier kommt Teil 2 des Märchens von Frau Holle:
Setz dich am besten mit her auf meine Gartenbank
und erzähle mir von DEINEN Äpfeln…
Hast Du sie aufgesammelt?
Sortiert und geprüft, was da in jedem Apfel an Talenten,
Fähigkeiten und Eigenschaften drinsteckt? Hast Du Dich an der
reichen Ernte erfreuen können?
In der heutigen Folge möchte ich Dir erzählen wie es der Marie
weiter erging…
Ich hoffe, Du hast etwas Zeit mitgebracht.
Marie kam auf ihrer Reise in der Anderswelt an einem Haus an und
erschrak erst mal etwas, denn auf dem Balkon stand eine alte Frau
mit ganz schön langen Zähnen.
Ihr wisst sicher, wer da stand: Frau Holle, unsere Mutter Erde,
die Natur höchstpersönlich.
In der Natur ist nicht alles nur Zuckerguss und eitler
Sonnenschein.
Die Natur kann grausam sein und - so hat mir mein Lehrer Juan
Nunez del Prado, ein emeritierter Anthropologe aus Cuzco erzählt,
die Natur hat keine Moral oder Ethik.
Die Natur ist konsequent und in sich konsistent, aber sicher
nicht moralisch.
Mal lächelt sie, mal zwickt sie, mal beißt sie, manchmal reißt
sie Dir den Kopf ab
und dann bleibt von Dir nichts mehr übrig als ein paar alte
Knochen…
Lernen kann man von Frau Holle jede Menge!
Und jetzt schauen wir mal, wie es der Marie bei ihr geht…
Die „Hollerin“ lädt Marie ein, bei ihr in die Lehre zu gehen und
sie lernt dort viel.
Sie lernt die Magie kennen, die hinter allem Tun steckt:
Ob`s nun ums Betten Schütteln geht, damit es auf der Erde
schneit,
ob`s um Spinnen geht, bei dem Marie lernt, dabei die Gedanken so
zu bündeln und zu fokussieren, dass Realitäten entstehen, oder
ob`s darum geht, beim Kochen immer die richtigen Kräutlein zu
finden, die unsere Seelennahrung nicht nur schmackhaft sondern
auch bekömmlich machen.
Sie lernt auch, dass Dinge ihre Zeit brauchen,
dass man manches Mal ein gutes Sitzfleisch braucht, um Ergebnisse
erwarten zu können.
Dass man nichts erzwingen kann, dass es einen
richtigen Zeitpunkt gibt zu säen,
zu wässern, zu nähren, einzukürzen, zu ernten und auch mal Ruhe
zu geben
Und so geht ein ganzes Jahr rum,
ein Zyklus,
der alle Kräfte beinhaltet, die je einem Menschen begegnen
können,
der alle Prozesse abbildet, die je erfahren werden können,
und Marie, die Heimweh nach den ihren, bekommt,
bittet Frau Holle um ihre Entlassung.
Die gibt der Marie die Spule mit ihrem verlorenen Lebensfaden
wieder zurück
und führt sie ans Tor zur alltäglichen Welt.
Dort soll Marie durchgehen und dabei ihren Lohn erhalten.
Im Märchen fällt ein Goldregen herab, und das Gold blieb an der
Marie auch noch hängen so dass der Hahn, der Marie als erstes
sah, die Nachricht gleich ganz aufgeregt in die Welt hinaus
posaunte.
Müssen hätte er nicht, denn alle konnten die Strahlkraft von
Marie,
dem Mädchen, das von Frau Holle ins Weib-Sein initiiert
wurde, sehen.
Die Strahlkraft eines Weibs, das sich seines Wertes bewusst ist,
die weiß, was sie kann, und auch, was sie nicht kann
die gelernt hat, sich selbst zu mögen,
sich selbst in den andern erkennt und deshalb auch die andern
mag,
mit allen Stärken und Schwächen, weil das das Mensch sein
ausmacht.
Und weil sie weiß, wer sie ist, weiß sie auch, wo ihr Platz in
der Gesellschaft ist
und füllt ihn ganz und gar mit ihrem Sein aus. Nicht mehr und
nicht weniger.
Sie mag ihren Verstand, weil er ihr hilft, Dinge zu entschlüsseln
aber sie würde ihn nie allein - ohne ihren Instinkt und ihrem
Herzen - nutzen,
um sich ein Urteil zu bilden.
Im Märchen kommt jetzt also unser Prachtweib, die Goldmarie
zurück nach Hause.
Und wie es so oft unter Frauen ist, ist dem Neid Tür und Tor
geöffnet.
Die Stiefmutter, die, die nicht von Frau Holle initiiert wurde,
die traut sie nicht, diese Reise anzutreten.
Schon zu sehr hat sie die Kultur verkrüppelt.
Nein, sie bleibt lieber im Haus mit all den verlockenden
Errungenschaften der modernen Welt, wo alles automatisch geht, wo
man die Jahreszeiten nicht mehr am eigenen Leib spüren kann, wo
man Erdbeeren im Winter essen kann, im Frühling erntet,
im Sommer die Klimaanlage einschaltet weil es zu warm ist,
im Herbst der verlorenen Sommerzeit nachweint weil man zu doof
war, sie zu nutzen.
Dort, wo man einfach die Heizung aufdreht, wenns es zu kalt ist
und gar nicht merkt, wie die Seele vor menschlicher Kälte
einfriert.
Weil wir einfach verlernt haben, anderen mit offenem Herzen zu
begegnen.
Wie sollen wir auch?
Wenn wir uns selbst nicht mehr mögen?
Wie sollen wir dann andere mögen?
Und weil wir nicht mehr wissen wie es sich anfühlt, auf unser
Herz zu hören,
haben wir eine andere Währung ins Leben gerufen:
Die Leistung und das Funktionieren.
Wenn eine Frau gut funktioniert und leistet, was von den Anderen
erwartet wird,
dann wird sie geschätzt - oder zumindest nichts weiter gesagt,
denn „nicht geschimpft ist gelobt genug!“
Wie soll in dieser kalten Welt was anders rauskommen als eine
Frau, die`s allen recht machen will, gut funktioniert, immer
hilfsbereit und wartungsarm keine eigenen Forderungen stellt,
nicht aufmuckt auch wenn es noch so weh tut, bis zum Umfallen
arbeitet, ihren Mann steht, in der Berufswelt
versucht, den Männern gleich zu sein
oder am Ende noch besser als sie,
zu allem Ja und Amen sagt weil sie glaubt, dass sie dann endlich
geliebt wird
und sich am Ende selbst verliert, weil sie sich nicht mal mehr
spürt.
Jetzt bin ich aber ganz schön weit von der Spur abgekommen.
Wir waren ja zuletzt bei der Stiefmutter, die sich nicht traut,
den mühsamen Weg der Initiation zu gehen, da sie einfach schon zu
sehr mit den Annehmlichkeiten ihrer Stellung als „hohe Frau“
identifiziert ist.
Aber ihr Herz ist noch nicht ganztaub:
Sie hört den Ruf der großen Mutter,
Sie sieht an der Goldmarie, was das Lernen bei Mutter Natur an
innerem Reichtum hervorruft und schickt zu guter Letzt ihre
zweite, die eigene Tochter auf die Reise.
Doch die hat noch überhaupt kein Verlangen und keinen Grund, sich
auf den Weg zu machen.
Es ist das Ego der Mutter, das das Kind zwingt, Erfahrungen zu
machen, für die sie noch gar nicht bereit ist denn die Blutung
hat bei dieser Marie noch nicht eingesetzt, die Zeit für den Gang
in die Anderswelt ist also noch gar nicht gekommen.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass das Mädchen gar keinen
Bock hat auf die ganze Nummer.
Sie sticht sich bocklos in den Finger,
Springt ohne Bock in den Brunnen,
Hat keinen Bock drauf, sich ihre Finger zu verbrennen,
Keinen Bock auf die mühsame Äpfelklauberei,
Und ganz sicher keinen Bock drauf, bei Frau Holle in die Lehre zu
gehen.
Eigentlich will sie sich so schnell wie möglich mit Gold
überschütten lassen,
dass sie dann schnell wieder daheim bocklos die Zeit absitzt,
bis endlich der strahlende Prinz kommt und sie zur Königin macht.
Denn das, so hat sie gelernt, ist das Ziel einer jeden Frau.
Durch die Heirat mit einem Mann an Wert zu gewinnen, Königin zu
werden,
Und den Rest ihres Lebens im goldenen Käfig – pardon - im
goldenen Schloss zu leben.
Und als unserer zweiten Marie nach drei Tagen der Dienst bei Frau
Holle zu blöde wurde,
da kündigte sie ihren Dienst auf und bat Mutter Erde um ihre
Belohnung.
Jetzt muss ich ganz schnell etwas ausholen, damit ihr versteht,
was die drei Tage bedeuten.
Ein ganzes Jahr hat vier unterschiedliche Jahreszeiten,
die Welt hat vier verschiedene Himmelsrichtungen,
die Alchemie hat vier grundlegende Phasen,
das Hirn hat vier unterschiedliche Regionen
das Leben hat vier unterschiedliche Lebensphasen….
Ich könnte euch jetzt noch viele Beispiele aufzählen aber das,
was Ich euch damit sagen will ist, dass die Marie ihren
Initiationszyklus nich voll und ganz durchlaufen hat.
Und waspassiert, wenn man stecken bleibt?
Dann legt sich der Schleier der Traurigkeit, der Melancholie,
oder im schlimmsten Fall der Schleier der inneren Leere, die man
auch Depression nennen kann, auf die Seele der Initiantin.
Und das passiert der Pechmarie im Märchen, als sie ihren Lohn
unterm Tor in die alltägliche Welt bekommt.
Nicht weil sie nicht „brav“ war; es war keine Strafe, sondern die
natürliche Konsequenz einer abgebrochenen Initiation.
Woher soll denn auch die Strahlkraft einer Frau her kommen,
die Selbstsicherheit, die Selbstakzeptanz, das Selbstvertrauen,
die Selbstliebe
wenn sie den Weg nicht bis zum Ende ging?
Zurück bleibt die innere Leere, die viele Frauen heutzutage in
ihrem Inneren spüren.
An einem gewissen Zyklus einer Frau kommt dann so ein innerer
Unruhezustand
Der in der heutigen Zeit PMS, Prämenstruelles Syndrom genannt
wird.
Da berichten die Frauen von Abgeschlagenheit, Reizbarkeit,
Schlafstörungen, aber auch von Angst, aggressives Verhalten oder
den Verlust der Libido, von Stimmungsschwankungen und depressiven
Verstimmungen.
Ist das am Ende das Pech der Marie, die nicht zum Weib initiiert
wurde?
Haben wir nicht alle als Frau mal den Gedanken:
War`s das jetzt?
Ist das schon Alles, was ich vom Leben erwarten kann?
Da muss es doch noch was Anderes geben?
Was ist denn meine Bestimmung?
Wenn ihr das Gefühl habt, dass da was dran sein kann und jetzt
Angst habt, dass es am Ende vielleicht zu spät ist, dann kann ich
euch beruhigen:
Frau Holle gibt Jeder eine zweite Chance!
Und zweimal im Leben ruft sie ganz besonders stark:
Einmal zu Beginn der roten Phase, also wenn ein Mädchen zur Frau
wird
und einmal am Ende der roten Phase, wenn die Fruchtbarkeit einer
Frau versiegt.
In diesem Niemandsland zwischen der letzten Periode und der
weisen Alten
liegen noch gute 30 Jahre vor Dir, in denen Du dem Ruf der Frau
Holle in ihr Reich folgen kannst.
Ned zum Sterben sondern zum Erblühen in Deiner Strahlkraft!
Zugegeben, eine Kleinigkeit muss sterben
nämlich Dein Konzept über Dich selbst und darüber, wie Frauen zu
sein haben.
Damit das Prachtweib geboren werden kann,
denn das schlummert in uns!
Es braucht nur geweckt zu werden.
Hörst Du sie schon leise rufen?
Dann komm` mit und sei dabei!
Lass uns unser Rudel wieder zusammenrufen, denn Weib-Sein lernt
man unter Weibern
Ich freue mich, wenn Du das nächste Mal mit dabei bist!
wenn Du mehr über mich und das, was ich so mache, wissen willst:
www.schamanische-seminare.de
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